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Problem mit Wendeplatten - Druckversion

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RE: Problem mit Wendeplatten - murxxer - 15.09.2009

Hallo Herrmann,
es wäre ganz nützlich wenn Du mal die Bezeichnung der Platte und ev. ein Bild reinsetzen würdest.Meine Drehe,Emco Max.10,ist ja mit Deiner vergleichbar,habe jedoch diese Probleme noch nie gehabt,ausser wenn ich etwas zu heftig drangegangen bin.Kühlen sollte man eigentlich nicht da die Platten darauf sehr empfindlich reagieren.Ausnahme:Kühlmittel mit vollem Strahl drauf,so dass die ganze Platte gekühlt wird.Nachschleifen auf dem Ölstein kannst Du vergessen,da schleifst Du nur den Stein.Ev. geht eine Diamantbesetzte Schleifplatte wie es sie vor einiger Zeit mal einem Discounter gab.Hatten glaube ich 3€ oder so gekostet.Werde es nachher gleich mal probieren.Ideal zum Nachschleifen ist die Diamantbesetzte Scheibe von Kaindl,mittlerweile gibt es auch eine mit einer feineren Körnung.Damit schleife ich immer meine Plättchen nach.
Siehe auch mein Geschreibsel mit Bild:"Hier gibt es das":HSS-Rohlinge.
Achim


RE: Problem mit Wendeplatten - HeGe - 15.09.2009

Hallo Freunde!
Danke für die (hoffentlich) hilfreichen Tipps. Werde mich bei Gelegenheit mal daran machen und eine Reihe Versuche fahren. Leider geht dabei fast immer eine Schneide drauf und mein Fundus an WSPs ist fast auf null. So ein Teil kostet immer so um die € 8 - 10, Mindest - Abnahmemenge ist dann 10 und dann bin ich schon bei rund € 100. Da drehe ich lieber mit HSS Meißeln, zumal ich nicht ständig an der Drehe stehe. Ist halt eine nette Freizeitbeschäftigung, auch für meine beiden Söhne.
Ich hatte auf den Beitrag von Allemool hin das Thema aufgegriffen und da er meine Plattenprobleme im Bild dargestellt hatte, war die Frage: Was tun, wenn die Schneidecken ausbrechen.
Nun ja, ich muß halt mal eine Versuchsreihe fahren. Das kann allerdings etwas Dauern wegen der Prioritätenliste.
Gruß,
Hermann


RE: Problem mit Wendeplatten - walter - 15.09.2009

Hallo Hermann

Johann hat bereits die mögliche Ursache angesprochen.
Johann schrieb:Das schaut für mich aus als würde mit auskuppeln der Maschine also weg von der Leitspindel eine abrupte Bewegung des Messers gemacht werden. ...
Ist es möglich daß der Oberschlitten, Unterschlitten oder der ganze Support / Schloßkasten eine Bewegung macht? / Wackelt?

Also gehen wir die Sache mal ordentlich an:

Wie sprechen also von dem Teil:

Zitat:Der Werkzeugschlitten (4) dient zur Aufnahme und Bewegung des Werkzeuges. Er besteht aus dem Bettschlitten (5) für die Längsbewegung, aus dem Querschlitten (6) für die Quer- oder Planbewegung des Werkzeuges und dem Oberschlitten (7) zur Aufnahme des Drehmeißels. In der Schlossplatte (8) erfolgt eine Umformung der Drehbewegung der Zugorgane (Leit- und Zugspindel) in Längsbewegung des Werkzeugschlittens und Querbewegung des Querschlittens.

[Bild: Grundmaschine2.jpg]

Wobei ich beim Bettschlitten (Punkt 5)anfangen möchte, auch hier nachzulesen:

http://www.bastelstube.wien/forum/showthread.php?tid=492

Ich hatte mal ein Problem das ähnlich gelagert war, deswegen meine Antwort.

Hast du schon mal versucht den Bettschlitten bei augeschalteter Maschine quer zum Bett zu verschieben. Wackelt da was ?

Wenn ja, dann gibts bald die Antwort.

Auch solltest du mal ein Bild von deinen Wendeplatten machen und hier reinstellen, es ist leichter als du glaubst Zwinker (das Bild einstellen)

Grüße

Walter


RE: Problem mit Wendeplatten - HeGe - 15.09.2009

Hallo Freunde!
Habe mal 2 Platten und meinen Halter im Bild als Attachement angehangen. An der Platte im Halter ist die Schneidecke ausgebrochen, leider auf dem Foto nicht so genau zu erkennen. Die anderen beiden haben schon ordentlich Kante gelassen.
Wie auf dem Bild zu sehen ist, hat der Halter einen Querschnitt von 12x12 und ist relativ kurz gespannt. Die Platten sind von H&K, WOHX, verstärkte Ausführung, rechte Schneidenform mit positiv geschliffener Spanformstufe, Hartmetallsorte BK = TIC/TIN Mehrfachbeschichtung auf P25M, also was solides.
Meine D6000E ist zwar schon 10 Jahre alt, aber gut gepflegt. Bettschlitten, Querschlitten und Oberschlitten laufen satt, keinerlei Lose. Das Arbeiten mit der Maschine ist absolut in Ordnung, auf 1/100 tel maßhaltige Teile herstellen kein Problem, was anders wäre, wenn da etwas instabil wäre.
Zu dem Pfeifen, wenn die Platte nur auf der dem Werkstück aufliegt ohne Vorschub: Der Ton liegt im kHz Bereich. Ich müßte einen Beschleunigungsaufnehmer, den ich leider nicht habe, auf den Plattenhalter aufsetzen und mit einem NF Spektrumanalysator das Signal aufnehmen. Die Daten auf einen Rechner übernehmen und auswerten, welche Grundwelle und welche Harmonischen. Anschließend mit der Maschinendrehzahl / Umfangsgeschwindigkeit an der Auflagefläche etc. vergleichen. Anschließend die gleiche Prozedur mit einem zusätzlichen Gewicht auf dem Stahlhalter, um die eventuelle Resonanz des SH zu verändern und dann nochmals vergleichen. Kommen dann andere Werte raus, liegt es am Stahlhalter. Auf diese Art und Weise kann man feststellen, von welcher Seite das Pfeifen kommt. Es geht auch mit einem Schraubenzieher, welcher als Übertragungsmedium Quelle / Ohr dient und so WSP bzw. Halter, Quersupport abhorchen. Ist zwar nur relativ, aber man kann sich an die Quelle herantasten. Funktioniert nur nicht bei sich bewegenden Teilen wie dem Werkstück. Wie gesagt: Vorschub raus, WSP liegt ohne viel Druck auf der zu bearbeitenden Fläche auf, Pfeifen und weg ist die Kante. Das passiert im Bereich unter einer Sekunde.
Meiner Ansicht nach ist die Ursache eine Reibung WSP Werkstück, wobei die WSP ins vibrieren kommt, was leichten schnellen Schlägen gleichkommt. Dadurch bricht die Kante aus.

   


RE: Problem mit Wendeplatten - Johann - 16.09.2009

Hallo HeHe,

Mit einem Spektrumanalysator hier eine Reparatur machen wollen ist gelinde gesagt etwas realitätsverlustig.

Es handelt sich um ein mechanisches Problem, welches man nicht mit derartigem fraglichen Aufwand lösen kann, sondern nur mit dem was wir hier haben:
Geduld und analytisches Denkvermögen.
Daß Du da noch ein paar Platten "opfern" wirst müssen ist uns allen klar.
Ich kenne die Maschine nicht sehr genau. Nur aus Bildern. Weiß aber um Ihre Gegebenheiten. Sohin ist so eine Maschine schon ganz in Ordnung.
Mit HSS Drehmessern geht´s ja auch. Ich wollte schon immer wissen wie sich die Maschine zum Schwingen bringt.
Es wäre hilfreich und billig wenn Du mal einen HSS Stahl nimmst, spannst, und dann mit dem Feintaster die Position bestimmst. (Des Messers) uns zwar vor dem einhaken. (beide Achsen exakt - also noch wenn es quitscht) - Das HSS Messer wird auch einhaken nur bricht es eben nicht.
Du kannst auch eine beliebige andere Ecke des Messerträgers vermessen...
Und dann nachdem es "gekracht" hat ebenfalls beide Achsen.
Für CNC´ler:
Wo steht das Messer vor einem Schneidenbruch? und wo steht es nach eine Schneidenbruch?
Und dann schauen wir mal.!!
Ich tippe mal das Messer hakt ein, weil etwas zwischen Messeraufnahme, oder den Schlitten nicht stimmt. (wackelt).

Es ist sohin interessant zu wissen wohin das Messer wegkippt. ... Damit ist die Logik klar... Dorthin hast Du Luft (wackelt)

Noch was: Das selbe Problem hast Du jedenfalls nicht wenn Du mit der Hand kurbelst. Also ohne Leitspindel fährst. Das Problem tritt nur in Zusammenhang mit der Leitspindel auf? Richtig?

Schauen wir mal weiter.

Gruß
Johann


RE: Problem mit Wendeplatten - HeGe - 16.09.2009

Hallo Johann!
Das Problem ist nicht vom automatischen Vorschub abhängig, auch beim manuellen Zustellen, wenn das Zustellen unterbrochen wird und die WSP praktisch nur anliegt ohne zu schneiden, geht die Kante hopps. Ich vermute, daß die Schneide nicht so scharf ist wie bei einem selbstgeschliffenen HSS-Drehling. Eine abgerundete Schneidkante gleitet eher bei nachlassendem Schneiddruck auf der Werkstück Oberfläche als ein scharfkantiger Stahl.
Übrigens bin ich dabei, mir eine Stichel-Schleifvorrorichtung mit einer Kaindel Diamantscheibe zu bauen. Die Scheiben können ja bis zu 13000 UpM drehen, also direkt an der Flex. Kaindel bietet auch einen zur Flex passenden Schleifteller an, der ebenfalls die Drehzahl abkann. Mit entsprechendem Schleifpapier drauf kann man auch Hartmetall bearbeiten. Habe hier die Schäfte von 1/8 Zoll HM-Fräsern liegen. Aus denen will ich mir feine Stichel anfertigen. Die Auflage für das zu bearbeitende Werkzeug soll winkelverstellbar sein, der Drehpunkt unmittelbar vor der Scheibe, sodaß praktisch immer nur ein schmaler Spalt vorhanden ist. Mit der Kaindel Loch-Scheibe habe ich schon mal Schleifversuche gemacht, hat sehr gut geklappt. Muß erst mal das benötigte Material organisieren, bevor ich da loslege. Aber Deine Ansätze sind meiner Ansicht nach vollkommen in Ordnung. Eine gute Auflage und viel Fingerspitzengefühl sind die halbe Miete.


RE: Problem mit Wendeplatten - Allemool - 16.09.2009

Hallo HeHe,

Zitat:Es handelt sich um ein mechanisches Problem, welches man nicht mit derartigem fraglichen Aufwand lösen kann, sondern nur mit dem was wir hier haben:
Geduld und analytisches Denkvermögen.

Sehe das genau wie Johann. Irgend etwas "hüft" sobald Du den Vorschub ausschaltest. Von daher ist das Ausmessen der Supportstellung sowie des Ober- und Wekzeugschlittens ein guter Schritt zur Fehlererkennung.

Zitat:Ich vermute, daß die Schneide nicht so scharf ist wie bei einem selbstgeschliffenen HSS-Drehling.

Das sollte keine große Rolle spielen - die Position der Schlitten sollte stehen bleiben. Wie verhält sich eigentlich Dein Längenmaß wenn Du einen Absatz drehst? Länge wie gewünscht oder größer?

Gruß

Allemool


RE: Problem mit Wendeplatten - HeGe - 16.09.2009

Hallo Freunde!
Habe eine digitale Anzeige an meiner Maschine, derzufolge alles stimmt. Anzeige und tatsächliche abgefrehte Länge. Sie ist auf 0,5/100tel genau.
Hatte auch mal das Spiel der Spindel in Verdacht, versucht das etwas nachzustellen, ohne Ergebnis. War i.O., gerade so, daß das Spindellager nicht warm wurde.
Was passiert den bei Euren Maschinen:? Ein Stück abdrehen und dann den Stahl am Werkstück stehen lassen. Kein Geräusch? Etwas ist da immer, nur führt das bei meinen WSP zum Kantenbruch. Ich werde mir mal in der Bucht andere Platten schießen, sodaß ich eine Vergleichsmöglichkeit habe. Mal sehen, was dabei herauskommt.
Trotzdem Danke für Eure Unterstützung.
Hermann


RE: Problem mit Wendeplatten - walter - 17.09.2009

Hallo Hermann

Bevor du dir in der Bucht neue Platten schieß, möchte ich nochmals auf meinen Beitrag zurückkommen.

Ich habe eine Versuchsanordnung gestellt und dann fotografiert.
Bitte stelle sie nach, wobei wenns ein Magnetstativ gibt, kannst dus mit diesem genausogut machen.

   

Stelle die Uhr bei abgeschaltener Maschine auf Null.

   

Und betätige dann den automatischen Vorschub.

Bewegt sich die Uhr und um wieviel. Mache dann noch einen Versuch mit Material zerspanen.

Und was ich jetzt immer noch nicht weiß, bei der Bearbeitung von welchen Material bricht die Platte.Keine Ahnung

Grüße

Walter


RE: Problem mit Wendeplatten - HeGe - 17.09.2009

Hallo Walter!
Danke für Deinen Vorschlag. Habe das gerade mal ausprobiert. Ergebnis: Der Zeiger meines Tasters hat sich nicht mal bewegt, der Längs- und der Querschlitten liegen sauber auf, da hebt sich oder senkt sich nichts ab. Habe vorne und hinten gemessen, mit 2mm Zustellung und normalem Vorschub in 20mm Automaten-Stahl. Habe das Problem mit der WSP bei Alu, MS und Srahl beobachtet, bei Durchmessern von 10 - 40 mm. Wie gesagt, mit HSS-Drehstählen kein Problem. Ich tippe nach wie vor auf die Platten selber.
Grüße,
Hermann