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Welche Bohrertypen ?? - Druckversion

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RE: Welche Bohrertypen ?? - hobby-messer - 01.09.2009

Johann schrieb:1) Wenn ich aber Massenproduktion mit genau definierten Parametern habe, dann kann ich das als Richtwerte nehmen und Versuche fahren meine eigenen Schnittwerte ermitteln / berechnen um so kostengünstig zu produzieren.

2) Du kannst die Norm auch in einem Normungsinstitut kaufen.
Und mit den Frauen haben alle Männer so ein Problem... da kann man(N) sich nicht helfen. ...

Hallo Johann,

1) genauso ists!
Und deshalb sind die publizierten Schnittgeschwindigkeiten, Vorschübe etc. für uns Hobbyisten nicht zu gebrauchen.

Und genau deshalb wäre es ungemein wertvoll für uns Hobbyisten, wenn sich da mal jemand von den erfahrenen Hobbyisten aus der Deckung wagen würde und sagen, geht bei der Schnittgeschwindigkeit bei HSS/Stahl nicht über aa m/Min und bei HM/Stahl nicht über bbb m/Min beim Bohren, drehen und fräsen.
Und stellt beim Fräsen in der Tiefe max. cc% des Fräserdurchmessers zu und seitlich dd% des Fräserdurchmessers zu.

Natürlich ist mir klar, dass das von der Materialpaarung abhängt, vom Vorschub, der Maschinensteifigkeit, Kühlung, Schärfe der Schneide, Anzahl der Schneiden, Spruppen/Schlichten und was weiss ich noch alles.

Aber wenn wir das nicht erfahren probieren wir (mit schlechtem Gewissen und dito Ergebnissen) herum und haben unnötige Misserfolgserlebnisse.


2) Oh Mann, wenn es eine Norm über Frauen gäbe, die würde sich verkaufen wie geschnitten Brot!


Hans


RE: Welche Bohrertypen ?? - Balu - 01.09.2009

Hallo zusammen,

hobby-messer schrieb:Aber wenn wir das nicht erfahren probieren wir (mit schlechtem Gewissen und dito Ergebnissen) herum und haben unnötige Misserfolgserlebnisse.

jab, 6 stück 2mm Bohrer in 1/2 Stunde Schlecht
Jeder ein anderer Versuch / Geschwindigkeit, mit Kühlung , ohne, ect.
und das ganze in "Alu irgendwas Si"
Daher auch meine Frage, Ich suche halt den Fehler vor der Drehbank !


hobby-messer schrieb:2) Oh Mann, wenn es eine Norm über Frauen gäbe, die würde sich verkaufen wie geschnitten Brot!
Brueller

Aber Spaß beiseite: Wie macht Ihr das mit eurer besseren hälfte ??

Grüße Volker


RE: Welche Bohrertypen ?? - tamariz79 - 01.09.2009

Hallo,

all diese Fragen und noch mehr beandwortet das Tabellenbuch Metall (sollte jeder mit einer Dreh od. Fräsmachine haben)
In den Katalogen diverser Hersteller (z.B.: Gühring,...) und Vertreiber (z.B.: Metzler,...) stehen auch viele brauchbare Informationen. Ist aber nicht immer so leicht diese als Privater zu bekommen. Es hilft zu sagen das man sich Selbstständig machen möchte und man Werkzeug dafür braucht.

Wichtig ist vorallem der richtige Vorschub zur Schnittgeschwindigkeit. Dieser ist oft !viel! zu klein. Wenn der richtige Vorschub nicht mehr gekurbelt werden kann (z.B.: beim Fräsen), muß naturlich die Schnittgeschwindigkeit reduziert werden. So das beides zusammenpasst.

Kühlen sollte man natürlich auch - vorallem bei rostfreiem Stahl (z.B.: 1.4301)
Beim Reiben schmieren mit Schneidöl.
Bei Alu ist Spiritus ganz gut.
Beim aufbohen in MS ist es besser einen eher stumpfen Bohrer zu nehmen.
Beim brechen des Spannes reicht es den Vorschub kurz zu unterbrechen - man muß nicht die Pinole zurückfahren.
Das Bohrerschleifen ist am leichtesten mit Dm 6 bis 8mm zu erlernen.
Es reicht nicht (für mich) das der Bohrer nach den schleifen wieder schneidet, er sollte auch in etwa das bohren was daraufsteht.
Die Schneiden müßen dazu gleich lange sein. Das sieht man beim bohren sehr schön. Kommt nur ein Span raus ist eine Schneide zu kurz. Ich mache immer eine Probebohrung und kontroliere diese mit einen Innenmikrometer (ab 5mm Dm).

Gerollte Bohrer kaufe ich nur zum quälen.
Ich kaufe mein Werkzeug zumeist über ebay, da bekommt man auch Titex, Gühring,... zu bezahlbaren Preisen.




christoph


RE: Welche Bohrertypen ?? - walter - 01.09.2009

Balu344 schrieb:jab, 6 stück 2mm Bohrer in 1/2 Stunde Schlecht
Jeder ein anderer Versuch / Geschwindigkeit, mit Kühlung , ohne, ect.
und das ganze in "Alu irgendwas Si"
Grüße Volker
Hallo Volker

Das klingt eindeutig nach einen Bedienungsfehler !!!!

Nur so eine Frage:Ct Hast du auch mit einem Zentrierbohrer vorgebohrt ?? Keine Ahnung

[Bild: attachment.php?aid=329]

Wenn nicht, dann kann ich dein Problem schon nachvollziehen.

Grüße

Walter


RE: Welche Bohrertypen ?? - hobby-messer - 02.09.2009

tamariz79 schrieb:all diese Fragen und noch mehr beandwortet das Tabellenbuch Metall

In den Katalogen diverser Hersteller (z.B.: Gühring,...) und Vertreiber (z.B.: Metzler,...) stehen auch viele brauchbare Informationen

Hallo christoph,

nein, eben nicht.
Wie weiter oben schon geschrieben wenden die sich an Profimaschinen oberhalb der Halbtonnenklasse und die kann ich auf meinen Maschinen der 100kg-Klasse nun wirklich nicht fahren.

Deshalb bin ich ja an praxisrelevanten und -erprobten Parametern dieser Klasse interessiert.

Mal als Beispiel die Werte aus dem Handbuch der Opti BF 20, die schon zwischen 10 und 25 m/Min liegen.

   

Hans


RE: Welche Bohrertypen ?? - Allemool - 02.09.2009

Hallo Volker,

Zitat:Jeder ein anderer Versuch / Geschwindigkeit, mit Kühlung , ohne, ect.
und das ganze in "Alu irgendwas Si"
Daher auch meine Frage, Ich suche halt den Fehler vor der Drehbank !

Alu ist nicht gleich Alu- wenn es Dein Bauteil zuläßt dann verwende Alu mit PB (Blei) Zusatz. Alu mit Si (Silizium) Anteil wird bei uns in der Firma sehr oft verarbeitet und ist im Vergleich zu Alu mit Blei Legierungsbestandteilen wesentlich agresiver gegenüber dem Werkzeug. Da heißt es Schnittgeschwindigkeit, Drehzahl und Vorschub runter. Auch bei Qualitätswerkzeug. Für Alu mit Si Anteil werden bei uns überwiegend Bohrer mit Beschichtung verwendet.
Alu mit Pb Zusatz hat auch den angenehmen Effekt das es neben der guten Zerspanbarkeit auch bessere Oberflächen gibt.
Ein Beispiel für Alu mit Bleizusätzen ist ALCuMgPb.

Kannst Du mal Angaben zu Drehzahl geben die Du bei den Bohrern eingestellt hattest? Hattest Du Bohrerbruch oder war er einfach nur stumpf? Wie sehen die Schneiden aus? Ausbruch oder "zugeschmiert"?

Gruß

Allemool


RE: Welche Bohrertypen ?? - Balu - 02.09.2009

Hallo zusammen,

@ Walter,

Zentrierbohrer habe ich verwendet, habs aus bequwemlichkeit mal ohne
probiert aber da habe ich den Bohrer um das Zentrum tanzen sehen
und es ganz schnell gelassen.

@ Allemool,

begonnen habe ich mit 70 / 190 / 460 / 755 Upm
Alle Bohrer gingen bis ca. 15 mm richtig gut aber dann Knack und ab.
( immer wieder raus und Spannuten saubergemacht und geschmiert )
Auch waren die Bohrer relativ neu/unbenutzt

erfolgreich war ich dann mit 1250 Upm allerdings
hatte ich einen Bohrer für "Edelstahl" ( leider war aus der Verkäuferin
nicht mehr herauszubekommen!! )

Grüße Volker


RE: Welche Bohrertypen ?? - Allemool - 02.09.2009

Hallo Volker,

Zitat:begonnen habe ich mit 70 / 190 / 460 / 755 Upm
Alle Bohrer gingen bis ca. 15 mm richtig gut aber dann Knack und ab.
( immer wieder raus und Spannuten saubergemacht und geschmiert )
Auch waren die Bohrer relativ neu/unbenutzt

erfolgreich war ich dann mit 1250 Upm allerdings
hatte ich einen Bohrer für "Edelstahl" ( leider war aus der Verkäuferin
nicht mehr herauszubekommen!! )

Bei einem Bohrerdurchmesser von 2mm sind 70-755 1/min viel zu wenig.
Rechnet man mit einer Schnittgeschwindigkeit von 25 m/min (was eigentlich die Schnittgeschwindigkeit für Stahl ist) dann müsstest du schon 3980 1/min als Drehzahl haben. Bei Deiner Maschine wohl nicht mehr einstellbar. Von daher- volle Pulle was die Dehzahl angeht.

Nun noch was ganz anderes- die Bohrtiefe.
Bohrer gibt es für unterschiedliche Bohrtiefen- für 3 x Durchmesser, 5x Durchmesser, 6x Duchmeser, 8 x Duchmesser...( je nach dem auch noch für größere Bohrtiefen- diese sind aber eher für Industriemaschinen gedacht)
Bei 15 mm bist Du schon bei 7,5 x Durchmesser was schon eine beachtliche Bohrungstiefe ist. Bei solchen Bohrtiefen kommt es oft dazu das die Bohrung trotz zentrieren in der Tiefe verläuft. Kann in Verbindung mit Spänestau auch ein Grund für den Bohrerbruch sein.
Bohrer für große Bohrtiefen haben oft spezielle Querschnittsprofile und große Spanräume sowie eine größere Verjüngung.

Mein Vorschlag wäre- wenn möglich Bohrertiefen größer als 3x Durchmesser vermeiden.
Wenns garnicht anders geht mit einem kurzen Bohrer (3xD) soweit wie möglich vorbohren, dann mit einem entsprechenden Bohrer für tiefere Bohrungstiefen nachbohren. Für optimale Schmierung sorgen, lieber einmal mehr als einmal zu wenig die Späne entfernen.

Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen

Gruß

Allemool


RE: Welche Bohrertypen ?? - hobby-messer - 02.09.2009

Allemool schrieb:1) Bohrer für große Bohrtiefen haben oft spezielle Querschnittsprofile und große Spanräume sowie eine größere Verjüngung.

2) Mein Vorschlag wäre- wenn möglich Bohrertiefen größer als 3x Durchmesser vermeiden.

Hallo allemool,

1) Du hast mich zwar nicht angesprochen, aber ich fühle mich so als ob ;-)
Weil ich manchmal auch tiefe Löcher bohre(n muss):
Erst jetzt wieder (wenn auch in Stahl) d7 x 60, das sind ja schon 8.5xd *erschreck*.
Ich habe zwar einen "Tieflochbohrer" mit entsprechend langer Wendel verwendet, aber darüber nachgedacht habe ich noch nie.
Bedeutet das, dass die Bohrer tatsächlich am Schaft dünner sind als an der Schneide?
Und man deshalb nicht am Schaft messen darf?
Gilt die Faustregel für jeden Durchmesser?

2) Das ist manchmal leichter gesagt als getan! Auch wenn man manchmal die Bohrung an einer oder auch beiden seiten versenken kann, aber das geht eben nicht immer.
Und von beiden Seiten zu bohren (bei Durchgangsbohrungen) wollen wir wohl lieber nicht reden.

Es lebe die 3xd-Bohrung, Hans


RE: Welche Bohrertypen ?? - Allemool - 02.09.2009

Hallo Hans,

zu 1.
alle Bohrer sind entlang der Spannutlänge verjüngt. Egal ob 3xd oder 10xd. In der Industrie werden teilweise Bohrer nur 3 mal nachgeschliffen weil bei weiterm nachschleifen die Bohrungstoleranz durch die Verjüngung nicht mehr gehalten werden kann. So mancher Hobbywerker würde sich nach den Bohrern noch alle 10 Finger lecken- für die Industrie (manche Bereiche) sind die dann nicht mehr verwendbar und werden entsorgt.

Du darfst den Schaftdurchmesser nicht mit dem Nenndurchmesser des Bohrers verwechseln. Der Schaftdurchmesser ist nicht verjüngt, da auf diesem der Bohrer gespannt wird. Es handelt sich nur um die Spannutlänge. Nun handelt es sich bei der Verjüngung nicht um zehntel von Millimetern - da kocht jeder Boherhersteller in Verbindung mit dem Querschnitt und Spanräume des Bohres sein eigenes Süppchen.
Bohrerdurchmesser ist nicht gleich Schaftdurchmesser. Ich hatte z.B. schon Bohrer mit Nenndurchmesser 10mm und Aufnahmeschaft 12mm.

zu 2
[/i]
wem sagst Du das.... je nach Konstruktion oder Funktion einer Vorrichtung oder Bauteiles muß man sich da schon was einfallen lassen bzw. umkonstruieren und Kompromisse eingehen.

Gruß

Allemool