Welche Bohrertypen ?? - Druckversion +- Bastelstube (https://www.bastelstube.wien/forum) +-- Forum: Werkstatt (https://www.bastelstube.wien/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Kleine und große Probleme (https://www.bastelstube.wien/forum/forumdisplay.php?fid=72) +--- Thema: Welche Bohrertypen ?? (/showthread.php?tid=1294) |
RE: Welche Bohrertypen ?? - Balu - 02.09.2009 Hallo Leute, Danke an Allemool ich denke es war die Kombination aus Lochtiefe und zu geringe Drehzahl. Allerdings konnte ich es nicht vermeiden, musste das Loch 50 mm tief werden also von zwei seiten je 25 mm und das mit 3 X d war mir bis heute nicht bekannt. Gibt es für "Tieflochbohrer" spezielle bezeichungen? Danke Volker RE: Welche Bohrertypen ?? - Allemool - 03.09.2009 Hallo Volker, ich hab mal im Katalog von Hahn&Kolb nachgeschaut und würde persönlich folgende Typen nehmen. Spiralbohrer lang mit Zylinderschaft Marke Atron, Typ TLP, wahlweise unbeschichtet oder beschichtet, Bohrtiefe 10 x d (DIN 340) oder Tiefloch Spiralbohrer überlang HSS, Typ TPL mit 15 x D (DIN 1869) Bei Stückpreisen zwischen 4€ und 8,80€ +Mwst (Achtung Packungseinheit 10 Stück beachten bei dem erstgennnten) PS: ich hab nichts mit der Firma Hahn und Kolb zu tun- hab nur zufälligerweise einen Katalog von denen zu Hause. Gruß Allemool RE: Welche Bohrertypen ?? - Johann - 04.09.2009 Hallo an alle Schreiber, Der Thread begann mit Fragen zum Vergleich von Sprialbohrern. (Din 338, Din 340, Din 345, Din 1897, Din 1899, ...) Bohrerwerkstoffen (Legierungen), Beschichtungen, Bohrerherstellungsmöglichkeiten,... Jetzt ist das konkret etwas anderes geworden. Und zwar die Anwendung offensichtlich bei der Zerspanung eines einzelnen Werkstückes aus Werkstoff Al- Si.... (Werkstoffnummer unbekannt) Wohl habe ich schon einige Kommentare zum Thema vernommen - Fehler gesehen - aber auch wieder einiges in Erinnerung gerufen. Zunächst mal danke an alle die mein Wissen aufgefrischt haben. Man vergißt ja einiges. Kann sich aber beim Lesen wieder an das einst gelernte erinnern. Ich habe den Durchblick bei der Al - Si Werkstoffkombination sowie dem eigentlichen Werkstück noch nicht heraußen. Jemand bohrt offensichtlich verdammt tief. Mit einem Spiralbohrer. Tipps: Ich kenne die genaue Zusammensetzung des Werkstoffes (Deines Materials) nicht. Woher auch? Nun, schaue mal was der Schwerpunkt ist. Muß das Werkstück ein bestimmtes genau definiertes Material sein? (also jenes, daß Du verwendest?) dann mußt Du mit dieser Materialkombination weiterarbeiten und um diese Materialkombination alles andere drum herum abstimmen / optimeren. (Toller Job: Versuchstechniker in der Zerspanung) Du kannst unter Umständen schon mit einem Bohrer welcher für die Aluzerspanung expizit gemacht wurde ein für alle mal das Problem lösen. (Nur so als weiterer globaler Lösungsansatz) Kannst Du ein "Automatenaluminium" nehmen? Das ist dann ggf. für die Bearbeitung besser geeignet. - Schwerpunkt Zerspanung nicht Schwerpunkt Schweißen!! Dein Material ist ggf. nicht ideal. Oder etwas anders stimmt nicht. Dafür rächt sich der Spiralbohrer und reißt ab. Das hat sicher eine Lawine von Gründen. Und auch einige wird man ausschließen können. Die Frage ist dann wie bist Du um das Problem herumgekommen. Auch dann, wenn nicht alles optimiert wurde. So wie ich das sehe, (ist nur eine Ferndiagnose! sohin von mäßigem Wert) ist der Sprialbohrer nicht der Richtige. Es kann aber auch Ursachen in der Schwingung der Maschine haben. Wenn Du Lagerspiel hast, dann krachts eben bald mal bei dünnen Bohrern. Bohrst Du in der Drehbank, oder in der Bohrmaschine? (Keine Handbohrmaschine das geht dann sowieso nicht!) Alternativen gibt´s zuhauf. Was ist wenn Du das Werkstück von 2 Seiten bohrst? Oder geht das nicht? (Risiko Achsversatz, nicht auf der anderen Seite einzuspannen,...) Die Drehzahl ist zwar niedrig, aber macht vielleicht auch nichts. Wie tief bohrst Du genau? Lüftest Du? (also Vorschub, Stopp, Heraus, nachschauen ob die Wendel verstopft ist, ... dann wieder weiter?)... Interessieren würde mich in dem Zusammenhang auch die Art und Weise wie Du bohrst, Was das für eine Maschine ist, ... Maschine: Eine klassische Mechaniker Maschine (Bohrmaschine) ist ggf. für kleine genaue Bohrungen ungeeignet. Da Du die Vorschubkräfte nicht so richtig spürst (kontrollieren kannst), das Pinolenlager zu viel Spiel hat,... @Hobby-messer hat das im Beitrag mit der Nr. 21 auf den Punkt gebracht. Aber wer traut sich schon vor? Persönliche Erfahrung ist zu individuell. Und kaum übertragbar. @ Allemool würde die Drehzahl ändern. Ist ein Ansatz der sicher zu überlegen ist. Zumal es keinen finanz. Aufwand erfordert. (meines erachtens ein wichtiger Ansatz der finanzielle bei Bastlern) Dem gegenüber steht die Überlegung, daß es sicher auch mit dieser Drehzahl gehen müßte / sollte. Es gibt nur wenige spezielle Paarungen (ich kenne auswendig keine) die nur mit bestimmten Schnittgeschwindigkeiten zu fahren sind. Aber es gibt dieses Fakt. Gefallen hat mir auch die Tatsache, daß Du verstärkt die Werkstofflegierung als Basis Deiner Überlegungen heranziehst. Das sieht mal leider allzu selten. Hilft aber oft Probleme zu lösen. (Härten, zerspanen, Schmieden, Schweißen,...) Viel Spaß Ich schau mal wieder rein. Johann[/b] RE: Welche Bohrertypen ?? - Balu - 04.09.2009 Hallo zusammen, @ Allemool danke für die richtige Bezeichung. @ Johann Die allgemeine Fragestellung war beabsichtigt um das Thema im gesamten anzuschauen und nicht nur nach Bohrer für ein bestimmtes Material zu fragen, denn dann hätte ich jetzt zwar die richtige DIN bzw. Bohrer für AL ** Si aber zum rest immer noch keine Ahnung. Durch die ausweitung des Themas wurden mir auch noch ganz andere dinge aufgezeigt an die Ich nicht mal dachte ( bohren 3 x d ) Viele Fragen meinerseits haben sich erledigt nachdem ich die Suche benutzt, oder einfach mal in den tiefen des Forums gelesen habe. Für den Fall das jemand ein ähnliches Problem hat kann er sich hier doch einige Informationen holen. Das Material muss Rostfrei sein und sich mit Lebesmitteln aller art vertragen. Und es muss natürlich günstig sein ( Hobby eben ) und das hatte ich noch liegen! "Zitat: So wie ich das sehe, (ist nur eine Ferndiagnose! sohin von mäßigem Wert) ist der Sprialbohrer nicht der Richtige." Daher die frage allgemein welchen Bohrer für was und Unterschiede. Dieses Thema hat mich in die Lage versetzt aus den bezeichnungen für verschiede Bohrer wenigstens ein bisschen was zu lesen. Zum Bohren: Das Loch sollte ca. 50 mm tief sein also von beiden seiten ca. 25 mm tief gebohrt Gebohrt wird darauf: Auch habe ich den Bohrer immer wieder raus saubergemacht geschmiert ( allerdings nicht bei jedem versuch ) Die Spannuten waren ca 2/3 voll! Abhilfe schaffte wie oben schon geschrieben " ein Bohrer für Edelstahl " und die höhere Geschwindigkeit. Die Erfahrungen der Hobbydreher und Fräser ( gerne mit prof. Hintergrund) helfen mir laien mehr als Tabellen. "Zitat: Ich schau mal wieder rein." Ich bitte doch sehr darum, denn: Wer anderer Leute Meinungen nicht hören will Sollte nicht Fragen" Auf bald Volker RE: Welche Bohrertypen ?? - Johann - 06.09.2009 Hallo Balu, Heute komme ich druch den Zufall "Ärger mit meiner besseren Hälfte" nah Ihr könnt euch denken was das ist... zum Schreiben. Folgende Tatsache: Du schreibst die Wendel Deines Bohrers ist verstopft. Nun, ich sage Dir das ist der Grund warum der Bohrer bricht! (Mal mit 99,95 % - iger Wahrscheinlichkeit.) Muß nicht der einzige Parameter sein der nicht paßt, aber es ist der Wichtigste meiner Ansicht nach. (Ich maße mir aber nicht an immer Recht zu behalten!) Begründung: Mit verstopfter Wendel kommt es zu vermehrter Reibung und zwar über den Durchmesser des Bohrers und Spanabfuhr ist auch keine gegeben, sodaß neue Späne die von vorne über die Hauptschneiden kommen nur mehr stauen. (ähnlich eines Auffahrunfalles auf der Autobahn ... entschuldige den sehr simplen Vergleich aber das ist vielleicht am leichtesten erklärt.) Dein Bohrspanstau bricht offensichtlich den Bohrer. Schwingungen an der Maschine schließe ich aufgrund des Vorganges drehen (Drehbankbild) vorerst aus. Das Material ist offensichtlich nicht wirklich für eine Zerspanung geeignet (vorbehaltlich der Tatsache, daß ich hierfür erst die tatsächliche Werkstoffnummer kennen müßte) Du machst was für Lebensmittelmaschinen. Na da hast ja gleich den Richtigen (mich) getroffen. Plus Fertigung, plus Werkstoffe,... Na schauen wir mal was wir noch an Tricks auf Lager haben und das zu bewerkstelligen. Was Du nicht solltest: Werkstoffe die Nickel, Blei und ggf. Alu bitte nicht für Lebensmittel verwenden. Nickel: Bitte nicht mehr: Stichwort Nickelallergie. -> Idiotische Ausnahmen: Bohrstahl und Nirosta bei Chirurgischen Instrumenten. (Nirosta: Werkstoffnummer 1.44xx) Alpacca (Neusilber): Als Silberersatz bei Essbesteck. (Silberessbesteck ist o.k.) Alpacca (Neusilber): hat Nickel in seiner Legierung Alle Lote die Blei enthalten dürfen nicht für Lebensmittel verwendet werden. Bleirohre sind im Trinkwasserleitungsbau verboten (Neubau) Alu: ist in den letzten Jahren fast ganz aus dem Lebensmittelbereicht verschwunden. Früher gabs sogar Alugeschirr. Heute ist das weg. Eine der Begründungen: Alu begünstigt Alzheimer. Manche verdächtigen Alu Alzheimer nicht nur zu begünstigen, sondern (mit) -auszulösen. Blei: Schon sehr lange bekannt ist die Problematik Blei im Werkstoff. Blei vergiftet das Blut. In höheren Mengen führt es zu Zahnausfall (früher beim Installateur) und Nervenschäden (Zentralnervensystem) In Amerika wird das Blei jetzt bald im Messig verboten. Dies obwohl nur 2-3% Bleianteil. Es kommt das Ersatzmessing mit der Ersatzlegierung Si (Silizium). (Kommt als nächste Normvorgabe - der Entwurf ist schon heraussen) Fertigungsvergleiche mit CuZk42Pb3 (vulgo MS58) und dem neu kommenden Messing mit Silizium anstatt Blei haben gezeigt, daß das neue siliziumlegierte Messing verschleißfester ist. Sohin die Standzeit der Werkzeuge in der Fertigung abnimmt. (Das Messing ist zwar schon erhältlich, hat sich aber noch nicht durchgesetzt. Durchsetzen wird es sich dann, wenn es z.b. in Amerika verboten wird. Dann ist auch Europa werkstofftechnologisch im Zugzwang) So jetzt zu Deinem konkreten Werkstück / Werkstoff. Ein Ansatz ist Du schmierst mit Petroleum. Bohrst einen Millimeter tief, lüftest und putzt die Wendel (also Bohrer zurückkurbeln bei Deinem Reitstock - Wendel ausputzen), dann weiterbohren wieder lüften, putzen, ... weiterbohrern, ... lüften, putzen, weiterbohren, bis Du halt fertig bist. Abgesehen davon ist ja Alu im Lebensmittelbereich nicht mehr gewünscht um es mal so zu sagen, aber für eine Reparatur wie Du sie machst ist´s schon noch o.k. Du kannst auch einen Eurekabohrer nehmen. (google ist dein Freund) http://www.beyars.com/lexikon/lexikon_392.html Dieser ist stabiler bei kleinen Durchmessern. Was Dir aber - wenn Du nicht lüftest - nichts bringt. Es gibt wohl noch die Variante Du kaufst Dir einen Bohrer speziell für Alu. ggf. kann Dieser dann dampfangelassen sein. Da mußt du aber dann aufpassen, daß die Oberfläche JEDENFALLS keine Affinität zum Alu oder zugehörigen Legierungsbestandteilen hat. Sowie der Bohrer ist dann eben nur für diesen einen speziellen Einsatzzweck (Alubohren) geeignet. Ob das sinnvoll ist mußt Du selbst bewerten. Ein Titan- Aluminium- Nitrit beschichteter ist sehr schnell hinüber! Somit ungeeignet. Viel Spaß und Erfolg Johann RE: Welche Bohrertypen ?? - walter - 06.09.2009 Hallo Volker Nachdem wir also 4 Seiten theoretisch über dein Problem gesprochen haben möchte ich mich hier nochmals praktisch zu Wort melden. Ich habe also heute selbst den Versuch gemacht in ein Alu eine 2 mm Bohrung auf die länge von 50 mm zu fertigen. Der Bohrer war ein Wald und Wiesenbohrer aus dieser Kasette. Das Material war ein Automatenalu Legierung 2007 ist nicht so alt, sondern heist wirklich so. Dann gebohrt, ohne Kühlung und ohne Spiritus ( verhindert die Aufbauschneide )....... Hier die fertige Bohrung.... Dein Problem denke ich lag einzig und allein beim Material. Balu344 schrieb:und das ganze in "Alu irgendwas Si"Wenn du nämlich ALMGSi0,5 hattest dann siehst du auf der unten stehenden Liste, daß dieses Material sehr mäßige Zerspanungseuigenschaften hat. Diese Legierung verpickt dir regelrecht den Bohrerschaft, dadurch kommt es zu einem höheren Reibungswiederstand und der Bohrer geht flöten. Diese Legierung wir auch gerne für Aluprofile genommen, weil diese sich sehr gut eloxieren lässt. Vielleicht hätte in deinem Fall auch ein bisschen Spiritus die Sache erleichtert, aber jetzt wo du die Bohrung eh schon hast, ists eigentlich egal. L.G. Walter PS: Deine Sachen sind fertig und gehen morgen auf die Reise. RE: Welche Bohrertypen ?? - turbo1 - 06.09.2009 Hallo Meist sind die Alustäbe vom Baumarkt solche "Bohrerverklebedinger" Das schmiert sich wie Kaugummi, und ist kaum zerspanbar. Also Finger weg von dem Alu!! RE: Welche Bohrertypen ?? - Johann - 06.09.2009 Hallo, Nun haben wir wieder gesehen: Alu ist nicht gleich Alu. Werkstoff ist nicht gleich Werkstoff. Wenn wir die Werkstoffnummer kennen oder zumindest wissen was drin ist geht´s leichter. Dachte mir sofort als ich von Dir las: Verpickte Bohrwendel = Material geeignet?? Hallo. Problem gelöst und in Zukunft bitte kein Alu als Werkstoff für Lebensmittelgeräte. Auch kein bleihaltiges irgendwas (Lot, Werkstoff,...) kein nickellegiertes irgendwas, ... Also spannte das Thema Bohrer die Bereiche Normen, bis hin zum richtigen / falschen Materialeinsatz. War trotzdem interessant. Johann RE: Welche Bohrertypen ?? - Balu - 08.09.2009 Hallo zusammen, für eure Hilfe!! Volker RE: Welche Bohrertypen ?? - knozi - 08.09.2009 Hallo Bohrer, ich war heute bei uns im Baumarkt und hab' nach den lieferbaren Bohrern DIN 338 von 'Alpen' gefragt. Da bekam ich freundlicher Weise Kopien aus dem Katalog. Der kleinste Bohrer hat einen D von 0,4 mm, der nächste 0,79 mm und dann ab 1 mm bis 15,1 mm alle in der Abstufung von 0,1 mm. Die Liste geht weiter bis 20 mm mit Abstufung von 0,5 mm. Vereinzelt gibt es darüber hinaus noch Zwischengrössen. Sobald ich die Genehmigung habe, stelle ich diese Liste hier ins Forum. Gruss Wilfried |