Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? - Druckversion +- Bastelstube (https://www.bastelstube.wien/forum) +-- Forum: Werkstatt (https://www.bastelstube.wien/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Kleine und große Probleme (https://www.bastelstube.wien/forum/forumdisplay.php?fid=72) +--- Thema: Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? (/showthread.php?tid=1358) Seiten:
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Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? - walter - 01.10.2009 Servus Allemiteinand ! Da wir in letzter Zeit eigentlich nur mehr vom Bearbeiten von Werkstoffen gesprochen haben, möchte ich den Fokus auf einen wesentlichen Teil der Bearbeitung richten, nämlich dem Messen von Werkstücken. Bei jeder Bearbeitung, ob jetzt Drehe oder Fräse ist das Messen ein ganz wichtiger Bestandteil vom Bearbeiten von Werkstücken, um nicht zu sagen der wichtigste. Gewiss es gibt hier einige "Grobschlosser", die halt nach Form und Augenmaß ihre Werkstücke bearbeiten. In den meisten Fällen reicht hier eine Schiebelehre oder auch Messschieber vollauf. In Wikipedia wird ein Messschieber so erklärt: http://de.wikipedia.org/wiki/Schiebelehre Wenns aber genauer sein soll, speziell beim Erstellen von Passungen, dann ist das Arbeiten mit einer Bügelmessschraube unausweichlich. Um in Zukunft ebenfalls Passungen drehen zu können, möchte ich mir also auch ein paar Bügelmessschrauben oder auch Mikrometer genannt, zulegen. Ich benötige dazu Aussen und Innenmikrometer und habe mich bei Messmittelonline ein bisschen umgeschaut. Bei Bügelmessschrauben gibt es zwei verschiedene Klassen; einmal mit einer Auflösung von 0,01 mm und einmal mit 0,001 mm. Ich denke, daß die Auflösung von 0,01 mm für meine Zwecke voll ausreichend ist und habe mir folgende Modelle angeguckt: Aussenmikrometer mit analoger Ablesung und Gefühlsratsche Kostenpunkt € 13.- Aussenmikrometer mit Zählwerkfenster und Friktionskupplung Kostenpunkt € 26.- Wobei ich beim Begriff Friktionskupplung etwas unsicher bin. Ist dies mit der Gefühlsratsche gleichzusetzen, oder gibts da noch etwas anderes was ich wissen muß. Wie sind eure Erfahrungen mit dieser Art von Messmitteln ?? Dann möchte ich mir noch Innenmikrometer zulegen, aber hier ist für mich eigentlich alles klar. Alle Photos sind von Messmittelonline ausgeborgt. Für all jene die sich unter dem Begriff Bügelmessschraube so überhaupt nichts vorstellen können, habe ich noch in der Seite ein Bild gefunden, auf der alle Funktionen erklärt sind. Liebe Grüße Walter RE: Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? - Allemool - 01.10.2009 Hallo Walter, Zitat:Aussenmikrometer mit analoger Ablesung und Gefühlsratsche Ich benutze nur diese Mikrometer und bin sehr zufrieden damit. Im Vergleich zu den Aussenmikrometer mit Zählwerkfenster ist beim Ablesen etwas mehr Aufmerksamkeit gefordert. Die Preise find ich auch ok... wenn ich daran denke was die früher mal gekostet haben.... Bei dem Innenmikrometer solltest Du darauf achten nicht zu verkanten. Ansonsten möcht ich dieses Mikrometer nicht mehr missen. Subito funktionieren auch- allerdings sind diese entsprechend einzustellen. Gruß Allemool RE: Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? - solidworker - 01.10.2009 hi walter, ja da sprichst du ein thema an da muss ich demnächst auch mal zuschlagen. so ein innenmikrometer liegt mit in der nase, gerade bei passungen ist da mit dem messschieben zu ungenau.....und schwubs ist's passiert, die passung ist vergeigt.....die preise halten sich aber im rahmen, ich dachte die wären evtl teurer..... gruß christian RE: Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? - Minitech - 01.10.2009 Hallo walter, die gleiche Frage hatte ich vor einigen Monaten auch. Ich benutze im Normalfall einen Digitalmeßschieber für Innen- und Außenmessungen (Anzeige 1/100 mm, Meßgenauigkeit etwa +-2/100 mm). Eine mechanische Bügelmeßschraube (Anzeige 1/100 mm) wäre da keine nennenswerte Verbesserung gewesen. Davon abgesehen ist die Nutzung weniger praktisch (kleiner Meßbereich, keine Nullung möglich). Und man muß schon genauer hinsehen, um Fehlablesungen zu vermeiden. Digitale Bügelmeßschrauben mit einer 1/100 Anzeige sind praktischer aber auch nicht genauer. Der übliche Anzeigefehler wird mit 2/100 bis 4/100 mm angegeben, von teuren Exemplaren mal abgesehen. Ich habe mich dann für eine einfach ablesbare Digitalausführung mit dreistelliger Nachkommaanzeige entschieden. Nicht daß 1/1000 mm bei meinen Basteleien eine Rolle spielen würde, aber die zweite Nachkommastelle (1/100) mm stimmt dann. Beide Geräte haben sich bis jetzt bewährt. Das Arbeiten damit ist einfach und genau. Da man Meßgeräte eher selten kauft, hat mich der Preis (zusammen etwa 150 €) nicht wirklich gestört. Bügelmeßschraube für Außenmessungen Bügelmeßschraube für Innenmessungen RE: Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? - Hartmut - 01.10.2009 Hallo zusammen, Passungen lassen sich auch ohne weiteres mit einem Meßschieber herstellen und kontrollieren,den Nachteil den wir beim "falschen" Messen haben,ist leider unser Gefühl,wenn die Meßschenkel um 1-2 hunderstel Milllimeter auseinander,oder zusammen gedrückt werden. Sieht unser Auge das wir das Maß welches wir anstreben möchten,dass es nur noch 1-2 hundertstel sind,drücken wir beim Meßschieber unweigerlich das Maß unkontrolliert zu unserem gewünschten Ergebnis. Deshalb sind Bügelmeßschrauben auf Grund der Ratschen von Vorteil. Wer aber viel mit einer Bügelmeßschraube misst,wird auch bald ein Gefühl für den Meßschieber bekommen. Gruß Hartmut RE: Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? - Johann - 01.10.2009 Hallo Walter, Meine Gedanken: ad hoc für alle Da ich ursprünglich aus der Präzision komme und daher das auch zu hause habe - ja sogar mehrere verschiedene in meiner Wohnung - gebe ich Dir ein paar einfache Anhaltspunkte. Was Du tust ist Dein "Kaffee". Und eine General - Universal - Spezial - Geheim - lösung gibt es nicht. Ich brauche nur ein Außenmikrometer, einen JKA - Feintaster (sauteuer!!) und einen Satz Prüfstifte. (Die ich vom Knuth habe und erst auf´s Eichamt tragen muß zur Überprüfung der Genauigkeitsangaben) Bei den Bügelmikrometern gibt´s die mit Batterie (vulgo Digitalanzeige) Nachteil: Immer wenn Du so etwas dringend brauchst, ist die Batterie alle.... (das ist bei mehreren Geräten halt irgendwann lästig) Darum will ich die nicht. sowie die mit Gewindespindel (1/2mm oder 1mm) - sind mir persönlich lieber. Nie wird die Batterie leer, wenn ich sie brauche. Ein mechanisches digitales Schaltwerk ist selten, aber nicht unmöglich. Jedenfalls sehr gewöhnungsbedürftig. Mein Bügelmikrometer hat eine 1/2 Millimeterteilung. Es gibt aber auch welche mit einer Millimeterteilung. (Spindelsteigung) Das heißt, Du machst eine Umdrehung mir der Spindel und hast dann eben einen oder einen halben Millimeter zugestellt. !! Das ist das erste worauf Du schauen mußt wenn Du ein Bügelmikrometer in die Hand bekommst das nicht Deines ist. Das zweite ist: Steht die MessSpindel still, oder dreht sich diese mit? Das ist Philosophie. Aber es gibt Leute denen das eine oder das andere wichtig ist. Für Dich ist´s wurscht. Dann hast Du die verdammte Pflicht auch aufzupassen, daß Spindel und Meßamboß plan - parallel schließen. (Sonst kannst das schmeißen) Du nimmst eine Planglasparallele und kontrollierst das! Dann mußt Du noch wissen wie man das Meßgerät überprüft und nachjustiert. Dazu hast Du in der Box den komischen Schlüssel. Ein wichiges Detail wäre ob es eine Hartmetallauflagefläche gibt. Und zwar vorne der Amboß und die ersten paar Millimeter der Spindel. Je nachdem wieviel Du Qualität verlangst. Letztendlich willst Du ja auch ordentliche Qualität. Wenn dem so ist, dann bekommst Du ein Prüfzertifikat des Herstellers mitgeliefert. Die Randfrage die sich für allgemeine Bastler kaum stellt: Wie mißt Du einen Einstich der nur einen Millimeter breit ist hinsichtlich der Tiefe? ... Mit einem Bügelmikrometer geht das nicht. Da brauchst Du schon eine JKA Feintaster mit Messschnäbel. Aber das ist ja nicht alltäglich für Hobbyisten. Zum Thema Innenmeßung und Innenpassung: Ich habe mir lange Jahre mit folgendem Trick beholfen: Du bastelst meißt Passungen mit H / h Toleranzklasse. Also wenn, dann mache ich mir eine Welle mit ca 5 Hunderstel kleiner als das h - Paßmaß. Diese Welle kann ich gut mit dem Bügelmikrometer kontrollieren. A la Prüfstift. Hiernach fertige ich mir eine Welle mit Sollwert. Es ist dann selbstverständlich die Bohrung mit dem gewünschten Durchmesser herzustellen. Also vorbohren, aufdrehen, solange bis das ca. 5 - hunderstel Untermaß paßt und dann noch einen oder 2 Schlichtspäne auf Nennmaß. Schon kostet mich das Innenmeßgerät zu Paßungsanfertigung nichts. Drehen muß ich trotzdem können. Als normal habe ich dann eben Silberstahl genommen. Das reichte immer. Für jede h Passung. Schon werden Silberstähle in H Abmaßen ausgeliefert! Sohin nur wenig arbeit. So kannst Du Dir einen Innenmikrometer den Du nur wenig oder kaum brauchst mit können ersparen. Ein verkanten mit einem Prüfstift ist ja auch nicht so leicht möglich wie mit einem Innenmikrometer. Nebendetail: Es gibt auch Halter für Bügelmikrometer. Damit dieses nicht warm (handwarm) wird und es zu einem verfälschten Meßergebnis kommt. Aber dann sollte auch Dein Werkstück nur Eichtemperatur (20°C) haben. ... Du schreibst weiter: Zitat: Bei Bügelmessschrauben gibt es zwei verschiedene Klassen; einmal mit einer Auflösung von 0,01 mm und einmal mit 0,001 mm. Zitat Ende. Na, ich kenne niemanden der seriös behauptet 0.001mm mechanisch zu messen. Da brauchst schon einen temperierten Feinmeßraum, der auch sicherstellt, daß keinesfalls ein Staubkorn in der Größe von 0,001 mm (also unsichtbar) irgendwo zwischen den Meßflächen des Meßgrätes oder des Werkstückes liegt und auch noch die garantierte Temperatur (Eich- und Bezugstemperatur) von Werkstück und Meßwerkzeug vorliegt. Meine Prüfstifte haben ja +/- 0.001 Fertigungsgenauigkeit (Angabe) aber das glaube ich erst nach dem Eichprotokoll des Eichamtes. ... Und die vermessen das sicher nicht mechanisch bei irgendeiner Temperatur. Dazu ist das Maß- und Eichgesetz zu streng. Gruß Johann RE: Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? - Hartmut - 01.10.2009 Hallo Walter, beim Kauf von Messgeräten sollte man wirklich nicht ans Sparen denken,wenn man präziese Teile fertigen und messen will. Mein erster digitaler Meßschieber ist mittlerweile 23 Jahre alt,ein Mitutoyo 150 und kostete damals als ich ihn über meinen Brötchengeber bestellt habe 180,- DM, mann war ich erschreckt,als ich die Rechnung bekam. Habe mir zwischenzeitlich nurmal so,einen für 30,-€ gegönnt,dieser ist nach einem Jahr Gebrauch dort,wo man das Rohmaterial für neue sammelt. Billig heißt grundsätzlich mehrmals kaufen! Gruß Hartmut RE: Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? - dampfwilli - 01.10.2009 Ich kann dem Johann nur zustimmen: 1/1000 mm ist für den Amateur (d.h. eigentlich Liebhaber) eine Illusion (es sei denn er ist sehr spezialisiert und möglicherweise nicht ganz arm). Ich verwende digitale Meßschieber (da liegen bei mir mehrere herum) bin mir aber der Mängel bewußt. Wenns "genau" werden soll, dann kommt die Meßschraube, besser als Mikrometer bekannt, zum Einsatz. Für Innenmessungen habe ich den "Meßkoffer" von Mitutoyo. Der misst von 18-150 mm. Es ist eine Meßuhr mit 1000stel Teilung dabei, die habe ich aber gegen eine mit 100stel Teilung ersetzt. Das bringt mir eigentlich mehr, denn die von Johann beschriebenen Parameter für 1000stel Messungen sind bei mir sicher nicht gegeben. Und vor allem bei meinen Baugrößen im Dampfbereich ist das 1000stel irgendwie nicht so erforderlich. Ich habe Jahre meines Lebens im Frust verbracht weil ich nach dem letzten 100stel gesucht habe. Irgendwann hat mir dann ein Dampffreund (und erfahrener Profikonstrukteur) gesagt: Baue so genau wie nötig und so ungenau wie möglich! (Danke Eddy!!). Seitdem hat sich der Frust stark vermindert. RE: Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? - murxxer - 01.10.2009 Hallo und Guten Abend! Habe auch ein Sortiment an Messschrauben und benutze die am meisten für Aussenmessungen an der Drehbank.Bei Drehteilen finde ich das Messen mit dem Messschieber nicht so sehr genau und man bekommt ihn oft auch garnicht ordentlich aufgesetzt weil irgendwas im Weg ist.Habe mir deshalb und für diese Messungen einen für Linkshänder angeschafft,mit dem geht es etwas besser.Aber trotzdem nehme ich lieber eine Schraube.Habe mir, weil mir die Ablesung in 0,5mm Schritten auf der 50er Trommel zu unkomfortabel war, welche mit 100er Skalentrommel bei ibäh besorgt.25er,50er und `ne 75er.Darüberhinaus habe ich noch die üblichen die aber so gut wie nie zum Einsatz kommen.Die Mikro`s stehen in einem Holzkästchen auf dem Spindelstock.Dort habe ich 3 Filmdöschen festgeschraubt und darüber jeweils noch ein Stück E-Schutzrohr gesteckt weil sie sonst zu sehr gewackelt hätten.Hinten in dem Kästchen ist noch eine Halterung für die Messschieber.Links vorne eine für den Futterschlüssel.Da mir derselbe beim einhändigen Drehen zu oft rausgehopst ist und dann auf das Drehbankbett geknallt ist,was weder mir noch dem Bett gefallen hat,habe ich vorne ein 5er Loch gebohrt und einen 5mm zyl. Neodym-Magneten eingeklebt.Seitdem ist dieser Fall auch erledigt! Achim RE: Jetzt isses soweit - will mir Bügelmessschrauben kaufen - nur welche ?? - Johann - 02.10.2009 Hallo Walter, Nun nach meinen grundsätzlichen Betrachtungen weiter oben, will ich noch ein paar wenige Worte wieder sehr konkret verlieren. Du kennst sicher den Ostdeutschen Hersteller "Suhl". Konnte man bis vor Jahren meiner Ansicht nach bedenkenlos kaufen. Sehr gute Qualität. -- Was derzeit damit ist, und ob es die Firma noch gibt? ... Dann hast Du den Japaner "Mitutoyo". Qualität hat seinen Preis. Inwieweit dieser Preis sich in Deiner aufstrebenden Werkstatt widerspiegelt mußt Du definieren. Auch würde ich mich im Osten (russische Industrieware) mal umschauen. Da paßt sicher der Preis und die Leistung ist hervorragend. http://www.bastelstube.wien/forum/images/smilies/clap.gif Zu den Chinesen hört man auch negatives. Und billigst muß es ja nicht sein, denn eine Produktion auf ein hunderstel ist ja auch nicht das billigste. Unsichere, fragliche Meßergibnisse wo zwei verschiedene Meßgeräte jeweils anderes anzeigen, ist so nicht meines. ... Das brauch ich dann sicher nicht. http://www.bastelstube.wien/forum/images/smilies/nein.gif Chinaware würde ich vorsichtig als "Risiko" betrachten. Es sei denn, Du gehst das bewußt ein und läßt es am Eichamt nachprüfen. (Prüfzertifikat - kosten??) http://www.bastelstube.wien/forum/images/smilies/13.gif Schau Dich mal um, wenn Du so ziemlich genau weißt was Du willst und worauf es Dir ankommt! (Suhl - Ostdeutschland, Käfer - Westdeutschland, Bergeon - Schweiz, Russland, Mitutoyo - Japan, ...) Fachliche Grüße Johann |