Zylinder herstellen, wie? - Druckversion +- Bastelstube (https://www.bastelstube.wien/forum) +-- Forum: Werkstatt (https://www.bastelstube.wien/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Kleine und große Probleme (https://www.bastelstube.wien/forum/forumdisplay.php?fid=72) +--- Thema: Zylinder herstellen, wie? (/showthread.php?tid=1421) |
Zylinder herstellen, wie? - DK7JR - 31.10.2009 Hallo.. angeregt durch die schönen Beiträge hier im Forum habe ich in letzter Zeit ein wenig mit meiner Drehe gespielt, das genaue Zustellen geübt und Passungen probiert. Geht schon ganz gut. So, jetzt möchte ich mich mal an einem Stirlingmotor versuchen. Einen Bauplan habe ich im IN gefunden. Problem sehe ich im Moment in der Herstellung des Verdrängungszylinder. Wie stelle ich den her, in welcher Reihenfolge drehe ich, wie kriege ich die doch recht tiefe Bohrung mit eckigem Boden hin ? Um die Verdünnung außen zu drehen den ganzen Zylinder auf einen passenden Dorn stecken und dann drehen, richtig ? Das Material ist Messing. Gruß Manfred RE: Zylinder herstellen, wie? - dampfwilli - 31.10.2009 Manfred, Messing würde ich in diesem Fall nicht nehmen. Wenn es denn aus Metall sein soll nimm ein Stückchen Edelstahlrohr und löte (mit Sillberlot) da auf der einen Seite eine Kupferrohrendkappe (aus dem Installationsbedarf) und auf der anderen Seite den Flansch an. Wenn Du dann noch den Edelstahlteil dünner machen willst, dann ist die Methode mit dem Dorn schon richtig. Aber wenn ich die Maße des Zylinders so sehe, dann würde ich eine kleine Konstruktionsänderung vornehmen und den Zylinder (und auch den Kolben) aus Reagenzgläsern (vorzugsweise aus Duran) machen. Geht prima und spart enorm Arbeit, wird dann alles mit O-Ringen zusammengesteckt. Zeichnungen gibts zwar auch für sowas, aber......... Eine so gebaute Maschine hat bei mir ca 250 Laufstunden hinter sich. RE: Zylinder herstellen, wie? - Johann - 31.10.2009 Hallo DK7JR, Wie fertigst Du die Passung D=20m6? Du hast ein Toleranzfeld von 13 mü lt. Rolloff / Matek Maschinenelemente - Anhang. Tabellen. Steht die Toleranz irgendwo in Deiner Zeichnung als Angabe mit genauen Abmaßen? Hast Du vorher Dein Mikrometer kalibriert bevor Du das anfangst? sonst hast dann nur Mist der nicht paßt. Was ist das für ein Messing? Aufpassen!!! Wo ist da ein ECKIGER Boden? Aus der Zeichnung die Du bereitgestellt hast sehe ich keinen! Wie genau muß das rund laufen? Das kann ich nicht erkennen. Also ich kenne das nicht, aber ich kann mir vorstellen, daß der Außendurchmesser und der Innendurchmesser rotationssymetrisch sein müßen. Du hast eine Innen - Bohrungsdurchmesser 17mm (Freimaßtoleranz?), aber einen Außendurchmesser von 18mm (Freimaßtolerenz?) Somit eine Wandstärke von exakt 0,5 mm. Wenn Du das nicht sicher schlagfrei spannen kannst - weil Du die Möglichkeit nicht hast oder die Erfahrung nicht hast - kann es knapp werden. Insbesondere wenn es nicht schlagfrei läuft. Ein Lösungsvorschlag: Außen in einer Aufspannung fertigen, - kein Schlag, abstechen. Und dann in einer Spannzange den Außendurchmesser spannen. Also genau an der Passung D=20m6. Nicht am Durchmesser 19mm da schlägt es ggf. Mit einer Spannzange deshalb, weil die Spannzange anders spannt und Dir Deine Passung D=20mm nicht ramponiert. Dann den Innendurchmesser von D = 17mm bohren. Aber nicht auf einmal!!! Sonst ist gleich den Werkstück hinüber. Auch wenn´s insbesondere Messing ist. Also von mir aus 8mm vorbohren, dann 12mm, dann 16,5mm - aufreiben auf 17mm (ist eh Messing), oder aufbohren. Drehzahl: viel Vorschub: wenig! Beim Reiben selbstverständlich so wenig wie möglich Drehzahl. Warum? Wenn du beim Bohren Vollgas vorschiebst kann der Bohrer einhaken, insbesondere wenn er schlampig geschliffen ist. Und es reißt Dir das Werkstück in der Spannung herum. Die Passung ist dann hin. Jedenfalls will ich vermeiden daß Dir das passiert. Warum 16,5mm ist Dir jetzt klar. Deine Frage: Zylinder auf eine Dorn stecken ist obsolet, denn das würde ich in jedem Fall vermeiden. Du stehst Dir dann in jeder Aufspannung im Weg. Wenn Du alles ganz einfach durchbohrst, anstatt Dich mit einem Sacklock herumzuärgern, bist Du dann schneller, wenn Du am Schluß einen Deckel mit einem Millimeter drauflötest. Nur, mußt Du halt die Möglickeit des Lötens haben. (Wird das warm? - dann hartlöten) Wenn Du einen anderen Lösungsansatz findest ist´s auch o.k. Nur, einen eckigen Boden sehe ich nicht. Fachlichen Gruß Johann RE: Zylinder herstellen, wie? - Allemool - 31.10.2009 Hallo Manfred, ich würde das ganze Teil zuerst rundum mit 1mm Aufmaß im Durchmesser vordrehen. Die Sackbohrung mit einem normalen Bohrer vorbohren und mit einem 2-schneider Fräser die Bohrerspitze begradigen. Durchmesser 40 fertigdrehen. Dann mit weichen Backen (ausgedreht wegen Rundlauf) auf Durchmesser 40 Spannen und die Innenpartie komplett fertigdrehen. Umspannen (wiederum auf Durchmesser 40) und die Außenpartie fertig drehen. Wie groß darf der Rundlauffehler zwischen der Innenpartie und der Außenpartie sein? Die Lösung von Johann mit dem Spannzangenfutter ist auch nicht schlecht. Wenn Du so etwas hast geht das auch. Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen Gruß Allemool RE: Zylinder herstellen, wie? - DK7JR - 31.10.2009 Hallo.. danke für die Antworten auf meine Frage.. wie ich schon vermutet habe ist die Herstellung diese Verdrängungszylinder recht kniffelig. Ich glaube, am besten denke ich mal über eine Konstruktionsänderung des Zylinders und natürlich des Kolbens nach, wie Willi schon angemerkt hat. Messing gefällt mir als Material auch nicht besonders, Glas will ich nicht, aber ein Edelstahlrohr mit aufgelötetem Deckel und Flansch scheint eine gute Lösung zu sein. @ Johann mit der angegebenen Passung 20m6 sehe ich das nicht so eng, an diese Stelle wird lediglich ein Kühlkörper aus Alu aufgeschrumpft, müsste also machbar sein. Also nochmals danke für eure Antworten. Über den Baufortschritt werde ich berichten. Gruß Manfred |