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Grundsatzfragen zu Bohrstange - Druckversion

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Grundsatzfragen zu Bohrstange - hobby-messer - 10.11.2009

Hallo liebe Innendrehleidensgenossen,

mit meinem Satz Ausdrehstähle (aufgelötete HM-Schneiden) bin ich nicht so recht zufrieden, deshalb möchte ich mir Bohrstangen für WSP anfertigen.

Dabei kommts vor allem drauf an, wie gross der minimale Bohrungsdurchmesser ist ab der man die Bohrstange einsetzen kann.

Das ist ein relativ leicht zu lösendes geometrisches Problem:
Wenn man voraussetzt, dass die WSP waagerecht eingebaut ist und sich die Schneide auf Spindelmittehöhe befindet ergibt sich der minimale Bohrungsdurchmesser aus der Dicke der WSP (d) und ihrem Freiwinkel (alfa).
Wers unbedingt wissen will: dmin = (d*tan(alfa)^2 +d^2)/d*tan(alfa)

Als Beispiel:
Die WSP CC*T09* mit d = 4 und alfa = 7 ergibt dmin = 33,07
Da ich max. d23 bohren kann muss ich die Bohrung „irgendwie“ vergrössern bevor ich eine Bohrstange mit dieser WSP einsetzen kann.

Die WSP CC*T06* mit d = 2.6 und alfa = 7 ergibt dmin = 21,49
Damit müsste ich nur noch mit d22 vorbohren.

Für noch kleinere Bohrungen müsste ich eine WSP mit kleinerer Dicke oder grösserem Freiwinkel einsetzen:
Die WSP EP*04* mit d = 2.36 und alfa = 11 ergibt dmin = 12,6
Damit müsste ich nur noch mit d13 vorbohren.


Nun geben manche Hersteller aber kleinere Werte als oben errechnet an.
Aber das lässt sich doch nur erreichen, indem ich die WSP negativ kippe und so den effektiven Freiwinkel vergrössere:
Wenn ich die WSP um beispielsweise 5° kippe ergibt sich bei
der WSP CC*T06* mit d = 2.6 und alfa = 7 dmin = 12,78
Damit müsste ich nur noch mit d13 vorbohren.

Aber:
Der Spanwinkel verringert sich dann ja ebenfalls um 5°!

Und jetzt komme ich zu den Fragen:
1) Ist es im praktischen Einsatz sinnvoll, die WSP zu kippen und falls ja, um wie viel???
2) Ist es sinnvoller (was mir nicht gefällt) die Bohrstange mit zylindrischem statt quadratischem Schaft anzufertigen um das Kippen realisieren zu können?


Hans


RE: Grundsatzfragen zu Bohrstange - Johann - 10.11.2009

Hallo Hobby Messer,

Nach gründlicher Überlegung kann ich nachvollziehen was Du da machst und rechnest.
Wohl habe ich das auch mal gelernt. Ist aber schon "verschüttet". PopPop

Nun, Du machst ja nicht 100e Bohrungen mit einer veränderten Spanwinkelgeometrie. (neigen)
Also tu nicht so lange herumtheoretisieren! Du bist ein Mann der Tat. Schau mal was passiert. Hängt sicher auch von der Schneide (scharf?) und dem Material ab.

Auch ich habe das schon mal gemacht. Kann mich aber auf das Ergebnis nicht mehr erinnern. Sofern das überhaupt was wurde. - Alzheimer grüßt mich schon. Brueller

Es geht schon, aber ist eine Spielerei. So wie die Rechnerei.
Wer viel fragt geht lange im Kreis. ... Anpacken!

Übrigens: mit einem runden Schaft (entsprechend sicher aufgenommen) kannst Du das leichter testen. Weil Du brauchst ja nur den Schaft leicht verdrehen ... Sicher wieder zuspannen!Achtung Sonst krachts.
Fachlichen Gruß
Johann