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Womit POM reinigen und schmieren? - Druckversion

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Womit POM reinigen und schmieren? - Phil - 12.11.2009

Hallo Leute,

Habe heute meine Drehbank zerlegt, um eine generalüberholung und einige optimierungen durchzuführen.
Ich hab ja Zeit...Ct

Jetzt hab ich da ein paar zahnräder aus POM.
Was das genau ist werd ich mich dann gleich mal schlau machen.

Mein Problem mit diesen Zahnrädern ist, daß durch die Arbeitsspindel einige Späne in den Wechselräderkasten fallen können und dies auch tun.
Das ist zum beispiel eine der geplanten optimierungen,dies zu unterbinden.

Die Zahnräder sind also voll mit einem klebrigen und "spänigen"
Fett-Spänegemisch.

Womit kan ich POM gründlich reinigen ohne das MAterial zu beeinflussen?
Geht Nitro,Aceton oder Entfettung?

Welchen Schmierstoff verwende ich danach?

Ja sicher, es gibt einen Wartungsplan,aber dieser gibt unverständlicherweise keine auskunft über die Art oder Bezeichnung eines geeigneten "Flutschis" für POM Werkstoffe.

Als Fachmann würde ich direkt Walter befragen, aber damit alle was davon haben, stell ichs mal öffentlich zur diskussion.

Greetz, Phil


RE: Womit POM reinigen und schmieren? - gets - 12.11.2009

Hallo Phil,

POM ist beständig gegen fast alles wie schwache Säuren und Laugen und Lösemittel.

POM nimmt doch keinen Schmutz an, da haftet doch höchstens was an der Oberfläche. Also langt zum Reinigen eigentlich heißes Wasser mit Spüli und eine Bürste.

Das klebrige Fett-Spänegemisch läßt sich natürlich auch mit einem Fettlöser wie Aceton beseitigen. Alles, was du da hast, kannst du auch verwenden. Nach der Reinigung mit einem Lösemittel würde ich das POM wässern, damit damit evtl. anhaftende Lösemittel nicht dauernd einwirken können. Nur zur Sicherheit.

Schmieren brauchst du POM eigentlich nicht. Wenn allerdings Metall-POM-Zahnräder kombiniert sind, ist eine Schmierung evtl. sinnvoll. Ein "normales" Fett für Getriebe oder Kugellager tuts bestimmt.

Gruß, Uwe


RE: Womit POM reinigen und schmieren? - Johann - 12.11.2009

Hallo Phil,

Es gibt Schmierstoffe die auch explizit Kunststoff -"geeignet" sind.
Insbesondere in Zusammenhang mit Dichtungen.

Reinigen kannst mal probieren mit Isopropylalkohol. Der löst viele Fette, aber greift nicht an.
Nachteil: Kann passieren, daß er gerade Dein Fett nicht löst, weil er zu schwach ist.
Dann gibt´s im besseren Werkzeug und Zubehörmarkt diverse Fettlösesprays. Schau mal ob bei einem dieser explizit etwas mit Kunststoffverträglichkeit steht. Diese sind immer stärker als Alkohol - lösen daher besser. Aber Du mußt nachschauen.

Zum Schmieren:
Ich halte mich da raus. Aber soviel vorweg: Wenn eine Paarung Kunststoff - Metall gegeben ist, mußt der Schmierstoff beides vertragen. Also nix davon angreifen. Das mußt Du fix kontrollieren.
(steht explizit drauf)
Dann ist der Zahnungsdruck, die Geschwindigkeit, die Schleuderfestigkeit des Fettes, Temperatur, ... zu prüfen.
Da mußt schon ein bisserl was wissen. Sonst ist alles für die Katz.
Fett wird in Festigkeitsklassen eingeteilt. Z. B. 00, 0, 1, 2, 3, das heißt es ist z.b. 0 ein Getriebeschleim. Also bei geschlossenen Getrieben anwendbar. Er haftet durchaus, rinnt aber wieder weg um gleich danach wieder hin zu fließen. ...
Ein 2er Fett ist ein typisches Wälzlagerfett. Es steht am Lagerende. Rinnt kaum.
Ein 3er Fett ist steif wie ein Bock.

Fachlichen Gruß
Johann


RE: Womit POM reinigen und schmieren? - Gary - 12.11.2009

Hallo!

Mein Wundermittel gegen Fett ist BREF-Reiniger (grüner Aufkleber) gegen Öl und Fett. Damit bekommt man alles runter! Sogar altes Kettenfett von Motorradketten und Händen. (Nicht auf jeder Haut verträglich! Ich mache nach dem Arbeiten eigentlich immer die Hände damit sauber, falls mit Fett/Öl verschmutzt.)
Du kannst auch Bremsenreiniger nehmen. Ist allerdings relativ teuer.
Beim Fett drauf achten das es nicht säurehaltig ist.

Gruß Gary


RE: Womit POM reinigen und schmieren? - Dammy - 12.11.2009

Hallo Phil,
ich würde zum schmieren Teflonfett nehmen...
Wird viel im Bereich Modellbau eingesetzt wo Pomzahnräder mit ganz anderen Drehzahlen gefahren werden wie bei einer Drehe.
Hier mal ein Link wo Du bestimmt das richtige Fett findest...
Präzisionsschmierstoffe

Gruß
Manfred


RE: Womit POM reinigen und schmieren? - Gary - 13.11.2009

Hallo Manfred!

Danke für die Seite! Sehr interessant.

Gruß Gary


RE: Womit POM reinigen und schmieren? - Phil - 13.11.2009

Hallo und danke für die rege anteilnahme.

Gets, wie meinst du das mit dem POM nicht schmieren?
Kannst du das genauer ausführen?

Ich war heute beim dealer meines vertrauens um ordentliche neue lager für meine Arbeitsspindel der Drehe zu holen, da habe ich den Loctite 8104 gefunden.

Anzuwenden bei vielen Kunststoffen und auch im Lebensmittelbereich.

Is auf Silikonbasis,obs was taugt weiß ich nicht, ich hoffe halt um den Preis.
Naja, sobald die Plastik Räder das zeitliche segnen, werden sie ohnehin durch was ordentliches ersetzt.

Laut Datenblatt Lesen kann ich POM mit Loctite 7070 reinigen,ja sogar richtig drin baden.

Die gründliche reinigung wollte ich eigentlich nicht um die späne abzubekommen, die gehen so auch ab.
nur das komische chinesen fett möcht ich nicht mit anderem fett mischen.
und nachdem das Getriebe auch teilweise bedenkliche geräusche macht wollte ich auch eine sichtkontrolle aller elemente durchführen um folgearbeiten und kosten zu sparen.

Die originalen china lager der arbeitsspindel sind übrigens,....naja... Nein
mir is zum weinen Ak und lachen gleichzeitig. Brueller
wenigstens weiß ich jetzt woher die virbationen kommen.
Ich sags euch,als ich die dinger gesehen hab... Shock


Wie mein Vater schon immer sagte:
Wenn du willst daß etwas ordentlich gemacht ist, dann mußt du es selbst machen.

Gehts euch eigentlich auch so?


Greetz, Phil!


RE: Womit POM reinigen und schmieren? - gets - 13.11.2009

Hallo Phil,

in den kleinen Drehen und Fräsen (Rotwerk, Sieg, Einhell) sind die Getriebe-Zahnräder aus POM. Das ist auch eine Soll-Bruchstelle, womit im Falle eines Falles größerer Schaden verhindert wird.

Geschmiert werden die nicht, die laufen immer "trocken". Deshalb gehe ich davon aus, daß ein Schmieren von POM-Zahnrädern nicht nötig ist. Sonst wären an diesen Maschinen mit Sicherheit Schmiernippel, oder es gäbe wenigstens Anweisungen zum Schmieren.

Das China-Fett ist vielleicht nur ein Korrossinsschutz, wie er überall auf den neuen China-Maschinen zu finden ist. Der befindet sich üblicher weise auch im Getriebekasten, dient aber nicht zum Schmieren der Zahnräder. Diese Fettschicht sollte vor der Inbetriebnahme der Maschine restlos entfernt werden.

Was hast du denn für eine Drehe, welche Marke oder Hersteller? Hab ich das irgendwo übersehen?

Gruß, Uwe


RE: Womit POM reinigen und schmieren? - walter - 13.11.2009

Servus

Nun Pom ( [[Polyoxymethylen]] ) oder auch als Markenname Delrin bekannt, hat die Eigenschaft selbstschmierend zu sein aber anderseits eine hohe Steifigkeit aufzuweisen. Ist im Materialpreis auch teurer als Alu. Wird also auf Grund der Materialeigenschaft gerne als Sollbruchstelle in Getrieben verwendet.

Was aber nicht heißt, daß du diese nicht schmieren sollst. Ein bisschen Fett tut immer gut Biggrins

Zum Reinigen würde ich einfach Nitroverdünnung nehmen, dieses ist bei mir das Universalreinigungsmittel.

Ganz schlecht bei Pom ist die Möglichkeit zu kleben, der Kleber hat sozusagen keine Möglichkeit sich in der Oberfläche des Materials anzukrallen.
Dies geht nur, wenn man vorher das Material anätzt -- aber dies kenne ich nur vom Hörensagen. Hmmmm

Grüße

Walter


RE: Womit POM reinigen und schmieren? - Phil - 13.11.2009

Du hast schon recht mit dem roten zeugs, aber das hab ich alles zuerst erstmal entfernt,das war klar daß das ein rostschutz ist.
immerhin kommen die maschinchen übers meer zu uns.

du hast auch recht mit deiner vermutung,es is von der FA. Sieg.
Meiner meinung nach die besten in der preisklasse halt.
Wenn man nicht grad ein paar tausender einstecken hat...
Um es gleichmal vorweg zu nehmen:

Ich war mir sehrwohl über die grenzen und eigenschaften über diese Maschinen im vorhinein bewusst.
Als Maschinenschlosser weiß ich schon was eine RICHTIGE Drehbank ist.
Aber ich muß ganz ehrlich gestehen, ich bin hochzufrieden damit.
So wie diese Maschinen immer durch den dreck gezogen werden in allen möglichen Foren sind die gar nicht.
Ein wenig nacharbeiten und ein paar verbesserungen,gut das muß man in kauf nehmen. Wie gut,daß ich solche arbeiten sehr gerne mache.

Da ich keine Motoren, nockenwellen oder Turbinenräder im großformat herstellen möchte, langt die größe allemal.

Ich wurde sogar positiv überrascht.
Da geht mehr als ich ihr zugetraut hätte.

Einzig die Lager der Arbeitswelle und die Pom Räder stören mich.
Auch der platz für den Not Aus finde ich unglücklich gewählt.

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Nachtrag:

Die Mängelliste an meiner weit billigeren Maschinen ist nicht so fatal wie die aus einem Beitrag von "Minitech":

Dabei wurden einige Mängel entdeckt:
- Das Unterteil des Not-Aus-Schalter fiel nach einigen Betätigungen in das Maschinengehäuse, weil die Halteschrauben nicht richtig angezogen waren
- Bei der Wiedermontage zeigte sich, daß alle geschraubten Elektroverbindungen offensichtlich nur per Hand angezogen worden waren. Speziell die Erdleitungsverschraubung wackelte beachtlich.
- Die Spänewanne war lose und verzogen. Eine Befestigung war nicht möglich, weil die kurzen Inbusschrauben keinen Halt in den eingangs zu weiten Gewindelöchern fanden.
- Die Handräder des Werkzeugschlittens ließen sich nur schwer und kratzig bewegen. Ursache waren Grate an den Führungen und Einstellleisten, sowie etwas eiernde (... unrund laufende...) Handräder, die das Gehäuse berührten.
- Der Zahnriemen des Motors lief nur teilweise auf dem Riemenrad. Ursache war der schief stehende Motor, bzw. die ungünstig angebrachten Stehbolzen für den Motor, der sich trotz Langlöchern am Motorfuß nicht mehr nachstellen ließ.
- Der Kopf einer Befestigungsschraube des Keilriemenspanners war zu lang und verhinderte eine korrekte Einstellung des Keilriemens
- Die beiden Achsen für die Zahnräder der Räderschere waren um etwa 0,5 mm zu kurz, weswegen die Zahnräder festklemmten. Außerdem fehlte ein Distanzring mit Nut (Platzhalter für ein Zahnrad).
- Die zahlreichen Lackschäden konnten mit den beiliegenden Farbdosen behoben werden. Allerdings platze der Lack dann umfänglich an anderen Stellen ab, als ich vier Körnerpunkte zur Befestigung der Frontplatte des Elektrogehäuses setzen mußte.
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Hab ich grad gefunden und wollte das ergänzend anfügen.


Mit der Sollbruchstelle könntest du recht haben, aber diese Maschine schaltet elektronisch ab, wenns blockiert.
Hab ich schon rausgefunden Ct

Ich könnt ja gern ein wenig mehr drüber schreiben wenns jemand interessiert, aber der Thread schweift langsam vom thema ab, daher zurück zum thema:

Die Wechselräder weisen keinen verschleiß auf, und waren mit einem schwarzen fett geschmiert.
Das "High Tech 2 Stufen Schalt Getriebe" lief trocken und hat schon abrieb.
Ich hab mal wo von einem anbieter gelesen,der genau diese Räder aus Stahl anbietet. Werd ich mal raussuchen und eventuell ersetzen wenns denn was ordentliches is.

Ich werds dann mal mit dem Silikonfett von loctite versuchen und mal sehen was nach einigen stunden laufzeit dabei rausgekommen is.

MfG
Phil