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Metallbandsäge, Bandbruch - Druckversion

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Metallbandsäge, Bandbruch - enkohi - 27.08.2013

Hallo miteinander

Habe vor einiger Zeit eine Bandsäge Type FEMI 783 erstanden (Bild 1). Brauche sie zum Sägen von Stahl und Aluminium. Kurz hintereinander sind mir 2 Sägebänder gebrochen. Nebst der nicht erwartet kurzen Lebensdauer ist der Bruch des Bandes, wider Erwarten auf Rückseite beginnend, erfolgt (Bild 2). Sägeband ist ein empfohlenes Bimetall Band 1335x13x0.65.

Einige nützliche Hinweise gibts im Link:
http://www.holz-metall.info/shop1/artikel9438.htm

Habe folgendes festgestellt:
• Unabhängig von der Bandspannung läuft das Band immer nach innen. Es berührt die beiden Anlaufbolzen und hat dort in zwischen einen deutlich erkennbaren Graben gezogen (Bild 3) Ist keine Schraube, ist (war) ein Anlaufbolzen!
• Die Laufrolle zeigt Verschleissspuren. Ob am Laufrad die innere Rille als Laufradflansch ausgebildet war ist nicht mehr erkennbar (Bild 4).
• Die Antriebsrolle hat keine Bombierung. Tendenzmässig hat sie nach innen (zur Antriebsseite hin) eher einen grösseren Durchmesser. Dies wäre eine Erklärung für das Bestreben des Bandes nach innen zu ziehen.

Dazu nun folgende Fragen:
• Hat die Laufrolle im Neuzustand einen Laufradflansch?
• Ist die Lauffläche der Antriebsrolle im Neuzustand leicht bombiert?
• Wie bekommt man das Antriebsrad von der Welle? Hält bombenfest (Bild 5).

Hoffe, dass sich einige auskennen und mir die Fragen beantworten können. Freu mich auf viele Anregungen.

LG Richard

Bild 1
   

Bild 2
   

Bild 3
   

Bild 4
   

Bild 5
   


RE: Metallbandsäge, Bandbruch - BarnyF - 27.08.2013

Zitat:Dazu nun folgende Fragen:
• Hat die Laufrolle im Neuzustand einen Laufradflansch?
Habe ich bis jetzt noch bei keiner Säge gesehen.
Ich habe aber nur eine Hand voll Bandsägen gesehen.
Zitat:• Ist die Lauffläche der Antriebsrolle im Neuzustand leicht bombiert?
Normalerweise sollten beide Räder bombiert sein.
Zitat:• Wie bekommt man das Antriebsrad von der Welle? Hält bombenfest (Bild 5).
Normalerweise nimmt man dafür einen Scheibenabzieher.
Du kannst dafür in die beiden Löcher packen.

Fluchten die beiden Räder?
Sind die beiden Achsen parallel oder läuft eines etwas schräg?


RE: Metallbandsäge, Bandbruch - K E - 27.08.2013

Hallo Bastler
also bei mir ging regelmäßig das freilaufende Rad fest, bis ich eine Büchse ein setzte aus Messing.
Dann die Kugellager nicht so straf einstellen.
Sägedruck nicht so viel
Vor allen habe ich eine Späne Abstreifer gebaut.
Aber ich entlaste nach jeden Sägen das Band.
Seid ich das getan habe , hat es keins mehr zerlegt.
Grüße



RE: Metallbandsäge, Bandbruch - karamo - 27.08.2013

Hallo,
(27.08.2013, 20:59)BarnyF schrieb:
Zitat:Dazu nun folgende Fragen:
• Hat die Laufrolle im Neuzustand einen Laufradflansch?
Habe ich bis jetzt noch bei keiner Säge gesehen.
Bei meiner Bernado EBS 115 haben beide Räder einen Bund !!!
Sie sind NICHT bombiert! Es könnte sein, dass sie ganz wenig "schräg" sind, also eine leicht kegelförmige Lauffläche haben und keine zylindrische.
Durch die massive Verdrehung des Sägebandes würde es sich nicht von selber auf den Rädern zentrieren.
LG Wolfgang




RE: Metallbandsäge, Bandbruch - enkohi - 28.08.2013

Hallo zusammen

Danke für die ersten Antworten.
Hallo Bernhard (BarnyF) wie genau die beiden Räder fluchten lässt sich im Moment noch nicht feststellen. Dazu muss ich erst mal das Antriebsrad von der Welle kriegen. Was man feststellen kann ist, dass das Laufrad im Verstellschlitten einige Zehntel Spiel hat.
Eine Abzugsvorrichtung muss ich mir noch basteln.

Klaus (KE) das mit dem Entspannen des Bandes ist sicher eine gute Idee. Als Abstreifer gibt es einen Filz der U-förmig ums Sägeband angeordnet ist. Wie sieht dein Eigenbau- Abstreifer aus?

Wolfgang (karamo) kann auch zumindest am Laufrad eine gewisse Konizität feststellen. Auch ein Bund wäre in diesem Fall wahrscheinlich. Für einen Bund spricht auch die Sägeblattbreite. Mit Bund ist das Sägeband so positioniert, dass das 13 mm Breite Band mit den geschränkten Zähnen ca. 1 mm ausserhalb der Lauffläche zu liegen kommt.

Vielleicht drehe ich das Laufrad etwas kleiner im Durchmesser damit der Bund wieder wirksam wird. Beim Antriebsrad könnte ein Bombieren des Gummibelags helfen das Sägeband mittig zu positionieren. Was meint Ihr dazu?

LG Richard



RE: Metallbandsäge, Bandbruch - K E - 28.08.2013

Hallo miteinander,
bei mir ist über die Kugellager ein Schutz aus Blech , den habe ich einfach 5 Lagen 5 mm Filz darunter geklemmt . auch zum schmieren gut.
Bei meiner senkrechten Band säge läuft das Band durch eine Messingbürste.
Meine Säge hat eine starken Bund und auch eine Schräge.
Ich denke das es das Entspannen gebracht hat, das die Bänder nicht mehr zerreißen.
Da ich die Bänder aus dem Nachbarort bekomme, schweißen sie die einfach wieder zusammen.
Grüße



RE: Metallbandsäge, Bandbruch - enkohi - 17.11.2013

Möchte den Beitrag noch fortsetzen. Hatte noch höhere Prioritäten in anderen Bereichen.
Das Laufrad habe ich leicht überdreht um den seitlichen Anschlag wieder zu gewährleisten. Der Durchmesser wurde ca. 3° konisch bearbeitet, damit das Sägeband beim Sägevorgang Richtung Laufradanschlag bewegt wird.
Die Gummischicht am Antriebsrad war etwas eingedrückt oder zerschlissen. Der Durchmesser hatte eine leicht konkave und konische Form. Dadurch wurde das Band vermutlich sehr kräftig an die harten Anschlagbolzen gedrückt. Man sieht auch deutliche Verschleissspuren an diesen Bolzen. (Bild 3) Dies dürfte vermutlich die Ursache für die Rissbildung auf der Rückseite des Sägeblatts gewesen sein.

Das Antriebsrad hab ich leider nicht entfernen können. Ein Anruf bei der zuständigen Servicestelle von Femi brachte einiges an Informationen. Das gummibeschichtete Alu Rad ist mit einem Linksgewinde auf einer Stahlwelle verschraubt. Es soll sehr gut auf der Welle halten. Um dieses Rad zu entfernen verwendet man ein Spezialwerkzeug mit langem Hebelarm das in die Beiden Bohrungen im Rad passt. Als Gegenhalterung setzt man ein Zahnrad auf der Getriebeseite so ein, dass es sich mit dem Gehäuse versperrt. (Bild 6 ohne sperrendes Zahnrad) Auf meinen Einwand als Gegenmoment den Innensechskant an der Welle zu benutzen, meinte der Servicemann nur „da brechen die Sechskantschlüssel ab!“.

Bild 6
   

Ein Zahnrad hatte ich nicht und ausserdem waren da grosse Bedenken mit dieser Zahnrad-Methode das Getriebe zu beschädigen. Also baute ich mir ein Werkzeug und versuchte es mit dem Innensechskant mit Rohrverlängerung. Ausserdem erwärmte ich das Alu Rad mit einem Föhn. Das Ergebnis entsprach exakt den Vorhersagen meines Informanten. (Bild 7) Das Rad sass nach wie vor bombenfest. Meine Zweifel ob ich eventuell in die falsche Richtung gedreht hatte (Linksgewinde) haben sich nicht bestätigt. Theoretisch hätte sich das Rad von der Welle lösen müssen.

Bild 7
   

Was tun?
Ich beschloss das Rad im eingebauten Zustand zu bearbeiten. Dazu positionierte ich eine Handbohrmaschine derart, dass der Schleifstift den erhöhten Teil der Gummiauflage entfernen konnte. (Bild 8) Das Antriebsrad wurde in Bewegung versetzt und dann die Bohrmaschine mit Schleifstift gestartet. Durch leichtes Andrücken liess sich die Gummischicht entfernen.

Bild 8
   

Dann stellte der Motor der Säge plötzlich ab. Was war geschehen? Eine vermutete Überhitzung konnte es nicht sein der Motor war nur leicht handwarm. Beim Manipulieren an der Bohrmaschine startete der Sägemotor nochmals kurz und am Schleifstein sah man einen Funken.
Ich hatte mich so auf das Schleifergebnis konzentriert und dabei nicht bemerkt dass ich auch die elektrische Zuleitung zum Startknopf des Motors weggeschliffen hatte. (Bild 9)

Bild 9
   

Das nächste Dilemma stand an. Das Ersetzen dieser elektrischen Leitung war Bedingung für ein Weiterschleifen. Allerdings war dazu eine kleine Kabelbriede zu entfernen die unter dem ominösen Antriebsrad lag. Eine kleine zusätzliche Bohrung (sichtbar auf Bild 7)im Antriebsrad brachte den gewünschten Zugang zur Briede bzw. zur deren Befestigungsschraube. Kabel ersetzen und weiter ging es mit Schleifen.
Ein weiterer Hinweis des freundlichen Herrn aus dem Femi Servicezenter war, die harten Bolzen zu verdrehen. Damit soll erreicht werden dass die das Sägeband bei Berührung auf einer polierten Fläche auftrifft. Leider liessen sich die Bolzen nicht drehen. Erwärmen des Alugehäuses mit einem Heissluftföhn brachte in diesem Fall den nötigen Erfolg. Alu dehnt sich doppelt so stark aus wie Stahl. Die Bolzen wurden um 180° gedreht. (Bild 10)

Bild 10
   

Ein erster Testlauf zeigte immer noch ein leichtes Berühren des Sägeblattes am Bolzen beim Antriebsrad. Eventuell wäre die Gummischicht noch mehr zu bombieren. Aber im Moment möchte ich es so belassen. Nicht das das Band in der anderen Richtung von der Rolle springt. Warten wir es mal ab wie sich die Änderung bewährt.
Was die richtige Bandspannung ist mir immer noch rätselhaft. Offenbar war diese eher zu hoch. Der Hinweis auf der Säge ist wenig hilfreich. "Sägeband soll keine Wellen zeigen. " Was immer das bedeuten soll.





RE: Metallbandsäge, Bandbruch - lumpazi - 18.11.2013

Habe das gleiche Problem mit der Säge von Flex gehabt. Sie ist das gleiche
Modell und wird wie die Säge von Berg und Schmidt, diese allerdings mit 5mm kürzererem Band bei Femi gebaut.
Wenn man den Spannknopf bis zum Einrasten anspannt, ist die Säge offen-
sichtlich zu stramm eingestellt mit der Folge der im oberen Bild dargestellten
senkrechten Marken. Nach Verlust der ersten drei Bänder habe ich mir
angewöhnt, den Spannhebel beim Sägen mit der li Hand soweit anzuziehen,
dass das Band gerade mitläuft. Seitdem habe ich keinen Bandbruch mehr.
Nachteilig ist nur, dass man solange man sägt, den Knopf halten muss. Ausserdem bleibt das Blatt stehen, wennn man etwas an Spannung ver-
liert. Vielleicht gibt es dann etwas mehr Gummiabrieb.


RE: Metallbandsäge, Bandbruch - TeraVolt - 18.11.2013

Hallo Richard,

das ist ja ab Werk eine selten dämliche Position für das Kabel Nein!
Vielleicht kannst du diese Anschlagstöpsel für den Bandrücken auch durch einen Rest von einem alten HM-Fräser austauschen? Das dürfte dann nahezu ewig halten.

Noch ein Tipp: Ich habe bei meiner Badsäge am Anfang auch einige gute Bäder weit vor dem Verschleiß durch "spontanes linienförmiges strukturielles Versagen" verloren. Ak ebenfalls eingerissen vom Rücken her, und nie an der Schweißnaht.

Nach Rücksprache mit dem Bandhändler sagte mir dieser, das sei typisch, wenn die Bandführungsrollen zu stramm laufen. Dann wird das Band ständig "gewalzt" dadurch verdichtet und hart/spröde.
Nach seiner Empfehlung soll man die Rollen (meistens einfache Kugellager auf Exzerterbolzen) so einstellen, dass man sie bei stehendem Blatt mit wenig Kraft noch mit der Hand drehen kann. Am besten ein gerades Stück von einem alten Band nehmen. Dieses muss saugend zwischen die Rollen gleiten, ohne viel Spiel aber auch ohne viel Kraftaufwand - Null auf Null sozusagen.

Nachdem ich die Führungsrollen wie empfohlen eingestellt habe, hat sich kein Band mehr durch Bruch verabschiedet. Jokes66

Grüße,
Harald



RE: Metallbandsäge, Bandbruch - enkohi - 19.11.2013

Hallo KE
Dein Beitrag hat mich darin bestärkt, dass ich mit meinen Änderungen am Laufrad nicht ganz falsch liege. Ein Filzabstreifer ist bei meiner Säge von Haus aus eingebaut. Ich sollte diesen aber mal ersetzen.

Hallo Lumpazi.
Hab schon angenommen ich sei der einzige der solche Probleme mit der Bandsäge hat. Hab die Bandspannung jetzt ebenfalls deutlich geringer eingestellt. Da hoff ich doch mal, dass die diversen Anpassungen auch helfen.

Hallo Harald
Ja, solange keiner mit einer Schleifmaschine im Gehäuse manipuliert, so wie ich es getan habe, passiert dem Kabel ja nichts. Das mit dem Hartmetall hab ich mir auch schon überlegt. Es fehlt mir allerdings an einer geeigneten Trennmöglichkeit für das Hartmetall. Da werde ich mir mal etwas einfallen lassen müssen. Andrerseits ist der Verschleiss am Band das was mich stört und weniger die zerkratzten Bolzen.
Den Typ mit den Rollen hab ich mal überprüft. Die lassen sich bei meiner Säge noch von Hand durchdrehen. Daran sollte es also nicht liegen. Aber gut zu wissen, dass dies auch ein Grund für das schnelle Versagen des Bandes sein könnte.

Besten Dank für eure Unterstützung und eure Ratschläge.