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Vermessen von Bohrungen an einem tonnenförmigen Objekt - Druckversion

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Vermessen von Bohrungen an einem tonnenförmigen Objekt - walter - 07.04.2023

Servus Allemiteinand

Der Titel ist etwas irreleitend, anderseits wäre er sonst zu lang geworden. Ich habe eine Anfrage bekommen ob ich ein Teil nachbauen kann und so genaue Detail habe ich auch noch nicht. Aber das Thema interessiert mich deswegen hier die Anfrage im Forum. Viele von euch sind ja mit Fototechnik bewandert und wissen auch wie ein Zoom aufgebaut ist und wie er funktioniert.
Jetzt ist eine deutsche Firma an mich herangetreten ob ich für einen Profizoom eine Adaption machen kann. Diese Adaption gab es schon mal und ist auf dieser Seite zu sehen, nach Aussage des Kunden wurde die Fertigung allerdings eingestellt.
[Bild: GC.10270.0-Angenieux-Optimo-17-80-Zoom-Segment.png]
Billdquelle
https://www.gecko-cam.com/product/alura-studio-45-250mm-t26/
   

Ich habe das jetzt mal weil ich keine Info habe , in 90 Grad gezeichnet, der Runde Kreis ist also der Zoom im Schnitt und dieser hat Bohrungen um dieses Geko Teil zu befestigen. 
Wie würdet ihr das angehen wenn ihr die Winkelgrade der Bohrungen zueinander ausmessen müsst. ?

Und ich befürchte dass ich nur die Brücke zum Nachmessen bekomme. 

Gib es da einen Trick oder spezielles Winkel Messgerät dass ich einsetzen kann ?

Ich danke euch schon jetzt für eure Unterstützung. !!

Liebe Grüße Walter


RE: Vermessen von Bohrungen an einem tonnenförmigen Objekt - katerleo - 07.04.2023

Hallo, Walter!

Ich ginge das Problem so an:

(Der folgende Aufbau findet auf dem Fräsentisch statt)
Brücke auf den Rundtisch rundlaufend aufspannen (ja, schönes Deutsch ist anders...).
Rundtisch senkrecht stellen.
Genau passende Welle in eine der beiden Bohrungen der Brücke stecken.
Rundtisch mit senkrechter Welle unter die Pinole verfahren.
Mittels Spannzange oder Bohrfutter Position und Vertikalstand einrichten und prüfen (Welle muß ohne anzuecken spielfrei in das Spannelement eintauchen, wenn die Pinole gesenkt wird).
Fräsentisch blockieren.
Winkel auf dem Rundtisch ablesen, aufschreiben (Winkel 1).
Rundtisch verstellen, bis die in die andere Bohrung der Brücke gesteckte Welle ebenso leicht und spielfrei eintaucht.
Winkel am Rundtisch ablesen, aufschreiben (Winkel 2).
Winkel 2 minus Winkel 1 ist der Abstand der Bohrungen.

liebe Grüße, Rudi


RE: Vermessen von Bohrungen an einem tonnenförmigen Objekt - walter - 08.04.2023

Servus Allemiteinand
@Rudi
Vielen Dank für deine Wortmeldung ! Du bist doch einer der treuesten Leser und helfender in diesem Forum ! dankeschoen
Ich habe mir deinen Losungsvorschlag angeschaut und da hakt es doch ein bisschen. 
Problem Nummer 1 ist die Montage am Rundtisch, wir wissen ja nicht in welchen Abstand zum Zentrum ich diese Brücke montieren muss, dass auch die grundliegenden Parameter stimmen.
Es steht zwar auf der Seite im obrigen Link (Ø 116,5mm/6x M3), allerdings weiß ich nicht ob das jetzt das Außenmaß oder das Innenmaß ist. Auch ist mir nicht klar, ob das jetzt ein Teil ist, welches 180 Grad abdeckt, oder weniger. Des weiteren verstehe ich das 6xM3 nicht, weil es sollten ja doppelt soviele sein. ????
Ich gehe ja davon aus, daß bei der Fertigung ein Ring gedreht wurde und dieser dann in 2 Teile geteilt wurde. So kann man das Maximum aus einer Platte rausholen. So hätte ich das zumindest gemacht, allerdings ist das sicher auf einem Automaten gedreht und gefräst worden.
Nur so kann sich der günstige Preis erklären.

Ich war ja nicht untätig und habe über einen Kontakt, bei Arri Rental in Wien (Vormals Moviecam) angerufen und mein Problem geschildert. Als Lösung haben sie mir angeboten den Zoom, soferne nicht vermietet, mir kostenlos einen Tag zur Verfügung zu stellen. Und es geht ausschließlich um die Bohrungen zur Montage der Brücke am Objektiv.
Wenn ich den Zoom den Durchmesser abmessen kann, dann dann kann ich auch einfach den Weg vom Abstand der Bohrungen messen und mach mir dann mit Draftboard eine Zeichnung wo ich exakt diesen Weg am Kreis abschlagen kann und habe dann den Winkel zur Fertigung der Bohrungen,

So zumindest mein Plan.......... Biggrins

Rudi dein Vorschlag ist natürlich gut! und ich werde es ein bisschen anders angehen. Zuerst nehme ich mal an dass die oben genannten (Ø116,5mm/6x M3) der Durchmesser von dem Objektiv sind und ich mache aus dem vielen Plexiglas, was da noch bei mir herumkugelt eine Aufspannscheibe, das ist zwar eine halbe Stunde Arbeit, aber ich benötige sie ja auch nachher um die Bohrungen mit dem m3 Gewinde zu setzen.

Des weiteren mache ich mir wieder eine größere Planscheibe, weil meine vorhandene ist für diese Arbeiten einfach zu klein.

[Bild: attachment.php?thumbnail=34972]

Jetzt muss ich nur noch klären, wie ich diese Brücke fertigen soll. Einfach Drehen, da tust du dich leichter Rudi, weil ja dein Backenfutter glaube ich ein 160er ist, allerdings ein 3 Backenfutter. 
Nach dem Drehen am Rundtisch die Bohrungen fertigen.....

Nach Ostern weiß ich mehr, da sollte der kontakt zum Kunden aufgebaut sein.

Vielen Dank an alle die es bis hier ausgehalten haben.......

Noch schöne Ostern wünscht euch 
Walter


RE: Vermessen von Bohrungen an einem tonnenförmigen Objekt - miglincit - 08.04.2023

Wenn du das Teil auf dem Rundtisch in der Fräse montiert hast, dann sollte es doch relativ leicht sein dieses Teil mittig unter der Spindel zu positionieren - eine Messuhr in die Spindel und durch drehen der Spindel die Abweichung feststellen - entsprechend X- und Y-Asche nachstellen bis das Teil genau mittig bist. Dann so wie du schon beschrieben hast, mit eingesetzten Schrauben den jeweiligen Winkel feststellen - und auch der genaue Durchmesser sollte dann bestimmbar sein.

Ansonsten könnte ich dir anbieten, dass wir uns das Teil auf dem Profilmessgerät vergrößert ansehen und ausmessen können.

Fertigen würde ich das auch auf der Drehe als kompletter Ring und erst danach das Segment freischneiden.

liebe Grüße und frohe Ostern
Thomas


RE: Vermessen von Bohrungen an einem tonnenförmigen Objekt - katerleo - 08.04.2023

(07.04.2023, 15:45)walter schrieb: Und ich befürchte dass ich nur die Brücke zum Nachmessen bekomme.

Hallo,Walter!

Meine Abhandlung bezog sich darauf, dass Deine oben zitierte Aussage zur Tatsache werden würde.
Dass die Sache ordentlich hakt, wenn man die originale Brücke nicht in Händen hält, ist völlig klar.
Dafür verspricht die Vermessung des Zooms, wie Du es beschrieben hast, ein gutes (wenn auch möglicherweise nicht absolut perfektes) Ergebnis.

Hallo, Thomas!

Deine ersten beiden Sätze sind goldrichtig - aber Walter hat das zu vermessende / nachzubauende Teil ja (noch?) gar nicht.

liebe Grüße, Rudi


RE: Vermessen von Bohrungen an einem tonnenförmigen Objekt - walter - 08.04.2023

Servus Allemiteinand

Da ist jetzt ein kleines Missverständnis aufgetaucht, ich sehe das Problem beim Aufspannen der Brücke auf den Rundtisch wenn kein Radius bekannt ist. Ich tu mir mit den Rundtisch einmessen ja grundsätzlich schwer. 

miglincit schrieb:Ansonsten könnte ich dir anbieten, dass wir uns das Teil auf dem Profilmessgerät vergrößert ansehen und ausmessen können.
Uuii- uuii.... seit wann hast du ein derartiges Profigerät ?  Oder steht das beim Murx ? Klingt jedenfalls interessant. Es gab mal ein Programm da konnte man am Bildschirm Dinge ausmessen, ich glaube es wurde mir mal sogar in diesem Forum angeboten.
Aber vielleicht gack ich mir einfach zuviel in die Hose  Ak

Ich warte mal ab wie sich der Kontakt aufbaut, ob die das wirklich einzeln fertigen lassen wollen. Ich schätze mal mit Abmessen 3-4 Std. Arbeitszeit (a.- € 80.-) also ca € 240.- bis 320.- und noch Material 20.- minimum. Und da ist es noch nicht mal Schwarz eloxiert.

Vielleicht vergeht ihnen da die Lust auf das Teil. Oder seht ihr die Möglichkeit das schneller zu fertigen. ?

Morgen bin ich wieder in der Werkstatt um meine Möglichkeiten zu überprüfen.

In diesem Sinne vielen Dank !

Frohe Ostern
Walter

Edit: Programm gefunden  http://www.markus-bader.de/MB-RulerPro/details.d.php
oder es gäbe noch das hier: https://www.ginifab.com/feeds/angle_measurement/online_protractor.de.php


RE: Vermessen von Bohrungen an einem tonnenförmigen Objekt - miglincit - 09.04.2023

(08.04.2023, 19:24)walter schrieb: Da ist jetzt ein kleines Missverständnis aufgetaucht, ich sehe das Problem beim Aufspannen der Brücke auf den Rundtisch wenn kein Radius bekannt ist. Ich tu mir mit den Rundtisch einmessen ja grundsätzlich schwer. 
Üben, üben, üben...

(08.04.2023, 19:24)walter schrieb:
miglincit schrieb:Ansonsten könnte ich dir anbieten, dass wir uns das Teil auf dem Profilmessgerät vergrößert ansehen und ausmessen können.
Uuii- uuii.... seit wann hast du ein derartiges Profigerät ?  Oder steht das beim Murx ? Klingt jedenfalls interessant.
Es handelt sich dabei um einen Profilprojektor von Henri Hauser Typ 390.
Und ja, das Ding steht beim murx, Zugriff ist aber kein Problem.
Und Anfahrt mit dem Fahrrad über die Donauinsel auch nicht  Biggrins

(08.04.2023, 19:24)walter schrieb: Aber vielleicht gack ich mir einfach zuviel in die Hose  Ak
Höchstwahrscheinlich  Ct

liebe Grüße
Thomas


RE: Vermessen von Bohrungen an einem tonnenförmigen Objekt - walter - 10.04.2023

Servus Allemiteinand

Ich war also nicht untätig und habe mir sicherheitshalber eine größere Aufspannscheibe gebaut. Der vordere große Teil ist aus Alu der hintere Teil, welcher in dei Drehbank eingespannt wird, ist aus Stahl. Alle Gewinde sind aus M6. Das war der gestrige Stand der Dinge.

   

Die Perspektive täuscht, die Platte ist mit 190mm einfach zu groß. Ich weiß noch nicht wie ich das lösen werde, vielleicht ein Aufbau am Oberschlitten, mal schauen.

   

Weil ich auch noch direkt aufspannen, also Raufschrauben wollte, habe ich heute noch eine Längenteilung angebracht, die obrigen Bilder haben nur eine Winkelteilung.

   


Ein Wort zu guter Letzt, das ist ein gefährlicher Aufbau, bitte achtet auf eure Gesundheit wenn ihr so etwas nachbaut. Ich werde ihn nur für Alu oder Kunsstoff verwenden, für Stahl ist so etwas auf keinen Fall geeignet !

L.G.
Walter


RE: Vermessen von Bohrungen an einem tonnenförmigen Objekt - Der_Harry - 11.04.2023

Vielleicht bin ich etwas naiv, aber Schrauben reindrehen, 
mit Messschieber Sehnenmaß messen. (Schrauben außen/außen) 
Im CAD nachkonstruieren dann Winkel messen.  14


RE: Vermessen von Bohrungen an einem tonnenförmigen Objekt - Nicolas - 11.04.2023

Guten Morgen,

hoppla, es ist mir gar nicht aufgefallen, dass hier wieder etwas los ist.

Ich hätte aus Restteilen/3d-Druck/Holz das Gegenstück gemacht mit ein paar versetzten Löchern zur Auswahl. Dann kann man sich relativ schnell heraniterieren. 

Viele Grüße
Nicolas