Hallo liebe Ratgeber und Leidensgenossen,
kennt ihr auch diese Tage, an denen nichts klappen will, an denen man
erst kein Glück hat und an denen dann auch noch Pech dazu kommt?
Also einen Tag wie heute?
Aber der Reihe nach:
Dass ich jetzt schon die Winterreifen montieren musste und bei diesem
schwülen Wetter mehr schwitzte als im Sommer - geschenkt.
Abkühlen konnte ich ja in der Werkstatt.
Dachte ich.
Ich wollte mich an das Abziehen der Bohrfutter machen und dabei Gerds Vorschlag mit der Schlagmasse realisieren.
Also Material gesucht und auch gefunden: Ein Klotz Stahl.
Da musste jetzt eine 11er Bohrung rein.
Also Schraubstock aufgespannt und losgings. Nein, nichtlosgings:
Obwohl ich die Spindelbohrung vor kurzem saubergemacht und eingeölt
hatte liess sich der Backen wieder nur ganz wenig öffnen und klemmte
dann immer mehr - so ein Mist!
Also Schraubstock wieder abgebaut und den neigbaren aufgebaut. Obwohl
der ja viel höher baut.
Egal, ich nahm erst mal den kurzen Bohrer.
Losgebohrt.
Mit KSS.
Sollte ich erwähnen, dass der neigbare Schraubstock keine Blutrinne hat?
Also lief die Brühe überall hin.
Was nicht so gut lief war der Fräsenmotor. Der lief sehr unruhig,
unrund und lustlos.
Und irgendwann gar nicht mehr.
Also Kohlen ausgebaut (kann ich jetzt ja fast schon im Schlaf). Bei
der einen war die Feder extrem lustlos, ohne Spannkraft. Dass das
nicht gut läuft kann ich nachvollziehen.
Der Versuch die Feder auseinanderzuziehen war insofern erfolgreich,als
die Stromzufuhrlitze aus der Kohle rutschte...
Also schob ich sie wieder rein.
Die andere Kohlenfeder sah besser aus, also wieder eingebaut.
Und eingeschaltet.
Es gab ein lustiges Feuerwerk im Kohlenrevier und dann war die
Sicherung abgeflogen.
Also baute ich die Kohlen aus, den Lagerdeckel ab und entfernte den
Kohlenstaub mit Schleifleinen.
Und schickte die Fräse in den Feierabend.
Morgen will ich mal mit dem Ohmmeter messen.
Das Loch war aber noch nicht durch. Also musste ich meine kleine
Ständerbohrmaschine plagen.
Ok, irgendwann konnte ich durch den Klotz sehen.
Und baute den Abzugsversuch auf.
In die Spanplatte ein Loch d18 gebohrt.
In ein Stück Stahl ein Loch d11 gebohrt.
In das Bohrfutter eine Gewindestange M10 geschraubt.
Das Bohrfutter mit der Gewindestange durch die Spanplatte gesteckt.
Schlagmasse auf die Gewindestange gesteckt und eine Mutter M10 aufgeschraubt.
Zunächst wollte ich die Schlagmasse einfach frei fallen lassen, aber dann habe ich mit der einen Hand die
Gewindestange gehalten (damit der Dorn nicht zu Boden fällt)
und mit der anderen Hand die Schlagmasse nach unten geführt.
Der Aufschlag hat den Dorn sofort vom Bohrfutter getrennt.
Der Versuch war also sofort erfolgreich, so dass ich ihn mit dem grossen Bohrfutter wiederholte - auch
da hat es sofort geklappt.
Nachdem das so gut und einfach geklappt hatte wollte ich es nun genau wissen.
Also fügte ich das Bohrfutter und den Dorn wieder zusammen und versuchte es nun mit einer erheblich
kürzeren Gewindestange (hinten im Bild) und liess auch die gebohrte Platte weg.
Statt dessen stellte ich die Schlagmasse auf den Tisch, hielt das Bohrfutter in der Hand und bewegte
es ruckartig nach oben.
Auch auf diese Weise liess sich die Verbindung problemlos trennen:
Die Platte ist also gar nicht nötig und die Gewindestange kann recht kurz gehalten werden.
Wahrscheinlich könnte man sogar auf die Schlagmasse verzichten und beispielsweise nur die Mutter
an den Backen eines Schraubstocks anschlagen lassen.
So fand auch dieser Tag noch ein halbwegs versöhnliches Ende.
Hans