Hallo

Da bin ich schon wieder auf ein Problem gestoßen. In meiner 'Lehrzeit' habe ich das Drehen mit dem Drehherz vor fünfzig Jahren geprobt und auch gelernt.
Jetzt habe ich da für mich eine schlagarm laufende Welle zu basteln und will mir ein Drehherz für den Spannbereich 20mm besorgen: war wohl nichts, es gibt sie nicht zu kaufen, weil die Berufsgenossenschaft das Gerät als gefährlich eingestuft hat. Man kann keine neuen Drehherze kaufen; auch gebraucht nicht und wenn dann ab 50mm Durchmesser (der Mitnehmerarm ist dann höher als meine Spitzenhöhe der Drehmaschine). Als Ersatz gibt es da offensichtlich einen Stirnseitenmitnehmer.
So einen habe ich mir gekauft und und nun weiß ich nicht, wie der bedient wird :

1. Macht man eine Zentrierbohrung und 'rammt' dann die Werkstückstirnseite in die Mitnahmezähne?
Kann doch nur mit diffizilen Längenpassungen an der Zentrierbohrung funktionieren oder? Beim Drexeln mag das wohl so gehen.

2. Sehe am Ende des MK-Konus eine zweiseiten Schlüßelweite. Kann es sein, dass man nach Einspannen in die Spitzen damit die Zähne gegen eine Tellerfeder/Feder an die Stirnseite drückt?

Wäre dankbar, wenn ein Fachmann mir das erklären könnte. Ich finde weder in der Tube noch im Netz Anwendungshilfe.

Gruss Hansjörg

Hallo Hansjörg meinst du so etwas?

Drehherz

Es gibt wie o.g. Drehherz und oder Stirnmitnehmer.

Ein Bild wäre vielleicht eine Hilfe um genau zu wissen was du machen möchtest!

Hallo Peter,
ja so etwas habe ich gesucht und nichts passendes gefunden - weil für einen Werkstückdurchmesser von ca 20mm der Winkelmitnehmer in der Ausladung (Mass Mitte Werkstück zu Ende des Winkelmitnehmers) meinen Bettfreiraum ( Spitzenhöhe ) übersteigt. Ich habe nur eine Basteldrehmaschine; da ist bei ca. 90 mm Spitzenhöhe Schluss.

Die Masse habe ich digital über die Bilderpixel und Vergleichsmass ermittelt.

Ich könnte mir natürlich einen Kleinen kaufen - muss aber dann einen extra Zapfen vorher andrehen, der nur für das Drehherz ist.

Gruss Hansjörg

Bei einem Stirnseitenmitnehmer sind die Zacken/Mitnehmer gefedert - Wenn du das Werkstück mit dem Reitstock auf den Stirnseitenmitnehmer drückst, werden die Zacken eingedrückt, bis die Zentrierbohrung im Werkstück sauber auf der Spitze anliegt. Durch das den Federdruck graben sich die Zacken in der Werkstückstirnfläche ein.

Drehherzen kriegt man übrigens noch neu, z.b. bei RC Machines.

gruß
Stefan

Hi Stefan,
bei meinem sind die Mitnehmerspitzen an einen mit drei Schrauben befestigtem Drehteil, das mit einem Spalt von ca. 1 - 1.5 mm am Grundkörper mit Morsekegel befestigt ist.Die Zentrierspitze ist deutlich mit Montagespalt abgesetzt. D.h. du könntest Recht haben.
Ich werde also mal folgendes versuchen: Zweiseitenschraube hinten soweit lösen, dass sie leicht vorgespannt ist ( das Federnpaket? ) Dann zwicke ich den Mitnehmer zwischen Reitstock und Drehfutter und schaue mal vorsichtig, ob sich da was 'tut' .

Danke einstweilen
Hansjörg
PS RC hat keine Größe für mich

(19.01.2017, 16:08)Comaspahn schrieb: - weil für einen Werkstückdurchmesser von ca 20mm der Winkelmitnehmer in der Ausladung (Mass Mitte Werkstück zu Ende des Winkelmitnehmers) meinen Bettfreiraum ( Spitzenhöhe ) übersteigt.

Warum nimmst du nicht einfach eine Rohrschelle aus dem Sanitärbereich ...

Gruß Wolf

So, jetzt hab ich mal getestet. Es ist so wie Stefan geschrieben hat. Die Körnerspitze ist federbelastet und am Ende des Stirnseitenmittnehmers einstellbar. Hier ein Bild davon


   

Vielen Dank für die Hilfe
Gruss Hansjörg

(19.01.2017, 14:46)Comaspahn schrieb: Jetzt habe ich da für mich eine schlagarm laufende Welle zu basteln und will mir ein Drehherz für den Spannbereich 20mm besorgen: war wohl nichts, es gibt sie nicht zu kaufen, weil die Berufsgenossenschaft das Gerät als gefährlich eingestuft hat.

Nur die guten, alten offen laufenden Drehherzen werden nicht gern gesehen.

Es gibt aber Versionen, bei denen Laufen die Mitnehmer fürs Drehherz in einer Art Topf, sodass man sich wirklich schwer tut in das Drehherz zu greifen.
Diese werden von nach wie vor gern gesehen.