Zitat:@Bernd: Was heisst strapaziert? Ich drehe hauptsächlich Alu, selten auch mal Messing und Edelstahl hab ich nur einmal gemacht. Die zu bearbeitenden Teile sind eher klein, hab ja auch noch eine grosse Drehe (die aber leider sehr ungenau ist). Die Maschine kommt ein- zweimal die Woche zum Einsatz, hat also eigentlich noch nicht viele Betriebsstunden. Ich denke das die Maschine dies aushalten sollte!
Der Kollektor sieht jetzt für mein Auge auch noch nicht so schlimm aus. Ich denke Riefenbildung/Tiefe der Riefen ist ein Mass für den Verschleiss. Hab nochmal bessere Fotos vom Kollektor gemacht.
Mich stört eher die schwarze Färbung des Kollektors. Kenne das so nicht. Vielleicht taugen die originalen Kohlen nichts. Muss mal schauen ob ich Bosch-Kohlen finde die ich zurechtfeilen kann. Was ich noch machen will ist den Kollektor auf Kurzschluss/Unterbrechung zu prüfen. Werde das nach dem Reinigen tun.
Hallo Thomas!
Die Riefen in deinem Kollektor sind meiner Meinung nach noch kein Problem, der sieht abgesehen von der Verfärbung ja noch wie neu aus. Aber den schwarzen Abbrand mußt du auf jeden Fall vor Einbau neuer Kohlen mit feinem Schmirgelleinen entfernen (und hinterher den Schleifstaub natürlich). Ich weiß nicht, ob das Zurechtfeilen anderer Kohlen so eine gute Idee ist, ich würde so etwas nur im äußererstem Notfall machen. Die Kohlen müssen schon sehr genau passen, dürfen nicht Klemmen aber auch kein großes Spiel haben und die Federlänge und Andruckkraft ist auch von Bedeutung.
Warum es überhaupt zu dem verstärken Abbrand der einen Kohle gekommen ist, darüber kann man nur spekulieren. Möglicherweise ist aus irgendeinem Grund ein Stückchen der Kohle an der Auflagefläche ausgebrochen. Dann entsteht automatisch ein stärkeres "Bürstenfeuer" und die Kohle erhitzt sich zusätzlich. Die entstehenden Ablagerungen aus Kohle und Oxiden sorgen dann für einen höheren Übergangswiderstand und somit noch höhere Temperaturen an der Kontaktfläche der Kohlen. Und so kann das Unheil seinen Lauf nehmen!
Auch ein Klemmen der Kohlen in den Führungen bringt u.U. einen ähnlichen Effekt. Durch den dann geringeren Andruck steigt auch wieder der Übergangswiderstand und sorgt für eine Erhitzung der Kohle. Beide Probleme konnte ich schon bei mehreren Heimwerkergeräten mit Kollektormotoren erleben. Meist war nach Säuberung des Kollektors und neuen Kohlen alles wieder in Ordnung und die meisten Geräte laufen heute noch!
Allerdings bei meiner Fräse BF 20 Vario L hatte ich einen Totalausfall des Motors durch eine verbrannte Kohle! Ausbauen ließ sich die da gar nicht mehr, denn die Kunststoffkappe der Verschraubung war mit der Führung fest verschmolzen, wie durch die Lüftungsschlitze eindeutig zu sehen war. Da es noch ein Garantiefall war, erhielt ich problemlos innerhalb von 2 Tagen vom Optimum-Kundenservice (Collrep) einen neuen Motor. Ich hatte seinerzeit darüber mal einen Forumsbericht geschrieben.
MfG
Wilhelm