Hallo, Kollegen, das wird jetzt ein längerer Schrieb.
Zu dem Thema muß ich weiter ausholen:
Als erstes: Mit dem Bandschleifer schleife ich hauptsächlich Holz.
Für Metall habe ich zahlreiche, andere Möglichkeiten.
Jahrelang kam der Handbandschleifer, zuerst ein schwerer HolzHer aus den 50er Jahren, später ein regelbarer AEG, jeweils mit 100mm-Band, zum Einsatz, der bei Bedarf auf den Kopf gestellt wurde.
Die Schleiffläche ist aber einfach mit 110/100mm zu klein für meinen Bedarf.
Jahrelang bin ich aber auch auf Suche nach einem großflächigeren Bandschleifer, der etwas besser oder sogar ideal auf meine Werkstücke abgestellt sein sollte.
Als ideal sehe ich eine Schleiffläche von 150- 200mm Breite und 300 – 500mm Länge.
Gescheitert ist ein Kauf aber an einem anderen Kriterium:
Bei Holz fange ich mit einem groben Band an, wechsle von Kornstufe zu Kornstufe bis zu einer Körnung von etwa 300-400.
Und dieser Wechsel muß schnell sein.
Jeweils ein Band mühsam mit Einstellschrauben entspannen und wieder neu justieren, ist nicht.
Fast alle, die den anderen Kriterien entsprachen, hatten keinen Schnellspannhebel. Oder Verkleidungen mussten mühsam ab- und angebaut werden.
Und zuletzt hatte ich für ein großes Gerät auch keinen Platz mehr in der Werkstatt, weil es noch andere Maschinen und viel Material gibt.
Maschinenbau/Vorrichtungs- und Werkzeugbau sind bei mir nur Mittel zum Zweck meiner Holzproduktherstellung, nicht, wie bei vielen, Selbstzweck.
Deshalb habe ich mir bisher nicht die Zeit für Konstruktion und Herstellung genommen.
Nun kam vor einiger Zeit eine Drechsler-Kollegin und bot mir ihren FERM-Bandschleifer an: “Vielleicht kannst Du das eine oder andere Teil davon gebrauchen, ich bekomme damit keine vernünftige Fläche hin“.
Nun ist FERM nicht gerade mein Traumfabrikat. Aber er hatte den Schnellspannhebel, eine offene Seite für schnellen Bandwechsel, eine Neigungsverstellung und eine Größe, für die noch Platz gefunden wurde.
Die kurze Bandlänge von 917mm erkannte ich als Vorteil, wenn ich zahlreiche Bänder vorhalten musste.
Die Beanstandung bestand zurecht. Der Grund dafür war aber schnell ausgemacht:
Die an den Rändern abgekantete Lauffläche hatte einen etwa ½ mm hohen Wulst, über den man mit einem breiteren Werkstück nicht hinwegkam.
Das Band rutschte zudem direkt auf dem gebeulten Blech.
Nach einer Laufflächenerhöhung und -egalisierung mit einer 2mm ALU-Platte, auf die dann noch Grafit-Gleitflächen von Festool aufgeklebt wurden, sah dies plötzlich anders aus.
Die Flächen wurden nun tadellos. Leider noch immer schmaler, als ideal, aber es geht.
Das zweite Problem ergab sich dann bei Benutzung:
Das Motörchen mit 220V, 360 W war viel zu schwach. Bei einem groben Band knickte es sofort ein. Auch die Bandgeschwindigkeit war als Regeltempo zu gering.
Beim Drehbankumbau war ein 750 W-Drehstrommotor übrig geblieben, der jetzt an dieser Maschine mit neuen Riemenscheiben für eine um 100 % erhöhte UpM sorgt.
Das nimmt nun zwar deutlich schneller Oberfläche ab, aber manchmal auch zu schnell, besonders bei Kanten.
Also kam ein FU dran, der diese Maschine fast zu einem Luxusgerät werden ließ.
So besteht jetzt die Möglichkeit, besonders bei den Kanten, die schlecht auf Anhieb genau rechtwinklig aufzusetzen sind, das Band sehr langsam laufen zu lassen.
Bei Schnelllauf ist die falsch aufgesetzte Kante sofort weg.
Den Motor (1400 UpM) steuere ich mit 0-100 Hz an und erweitere damit die Bearbeitungsmöglichkeiten.
Bei einigen kritischen Frequenzen habe ich sogar einen Oszillationsersatz, weil die freie Seite mit dem Schwanz wackelt.
Leider ist das Band immer noch mit 100 mm recht schmal, aber es geht.
Die normale Späne-/Staubabsaugung schlürft begierig alles Abgeschliffene weg.
Gruß Fritz
Bau einer Bandschleifmaschine
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