Leider versagte meine Drehe gestern ihren Dienst. Nachdem ich ein Teil abgestochen hatte lies sie sich einfach nicht mehr einschalten. Nach einigem klopfen, schütteln und am Futter drehen lies sich die Maschine wieder kurz zum Leben erwecken, um aber gleich darauf die Sicherung "auszuspucken".
Nun habe ich den Motor demontiert und gesehen das die Feder einer Kohle defekt ist. Die Feder ist weich und ohne Funkion. Diese Kohle ist auch etwas mehr abgenutzt als die andere. Der Kollektor ist schwarz/schmutzig, scheint aber sonst i.O.
Die Maschine ist 18 Monate alt, gekauft hatte ich sie bei ebay. Also gleich den Verkäufer angerufen, er sagt er schickt mir neue Kohlen auf Garantie.
Soweit, sogut. Ich hoffe mal das nach dem Einbau der Kohlen die Maschine erstmal wieder funktioniert. Die Tatsache das die Sicherung kam gibt mir Hoffnung das die Elektronik unbeschadet ist.
Trotzdem wird der Gleichstrommotor nicht das ewige Leben haben. Ein Antrieb mit 3-Phasen AC-Motor und FU wäre mein Traum.
Deshalb meine Frage: Gibt es hier jemanden der eine D180 umgebaut hat? Welcher Motor und welcher FU passt zu der Maschine?
Wie passe ich die an der Maschine vorhandenen Bedienelemente (Not-Aus, Drehzahlregler, li/re) an die neue Steuerung an? Ich kenne mich schon etwas in der E-Technik aus, aber mit FU´s hatte ich noch nix zu tun. Nachdem was man so liest ist es aber die Lösung der Wahl für den Maschinenantrieb.
Mit dem umbau auf fu kann ich dir nicht so sehr helfen!
Was du auf jeden fall machen solltest, wenn du die neuen Kohlen einbaust, ist die Kollektorfläche sauberst zu reinigen, da hier ja schon eine menge abrieb zu sehen ist.
Dein Motor (Kollektor) sieht aus als ob er bisher sehr strapaziert wurde.
Wahrscheinlich hast Du dem kleinen Motor doch schon einiges abverlangt?
Solch eine kleine Drehmaschine ist nur für leichte Dreharbeiten gedacht, deshalb solltest Du auch nur feine Späne abheben, indem Du nur (abhängig vom Material) im Zehntelbereich zustellen solltest.
Das Kollektorbild und die ausgeglühte Kohlenandruckfeder weisen auf geringe Drehzahlen bei hohen Strömen hin.
Ein Kollektormotor sollte im Wesentlichen bei mittleren bis höheren Drehzahlen betrieben werden, da er in diesem Bereich mehr Leistung abgibt und auf die Kohle- Kollektor- Paarung ein sog. Selbstreinigungseffekt wirkt.
Vor der Neumontage solltest Du den Kollektor gründlich reinigen.
Weist er starke Verriefungen auf, sollte er mit feinem Span zwischen den Spitzen überdreht werden.
Anschließend mittels Schaber den Grat zwischen den Lamellen entfernen.
Da Deine Drehmaschine z.Z. außer Betrieb ist, kannst Du auch mittels einem schmalen Streifen feinem Schleifleinen den Kollektor abziehen, bis die Kontaktoberfläche sauber ist.
Bitte anschließend den entstandenen Schleifstaub gründlich entfernen, da dieser sonst den künftigen Verschleiß noch forciert.
Da ich die Maschine nicht kenne, kann ich Dir keinen passenden Drehstrommotortyp nennen.
Es gibt Herstellertabellen aus denen man anhand der Motorabmessungen des alten Motors eine passende Größe aussuchen kann.
Ich würde die mechanisch max. passende Größe wählen.
Je nach gewählter Motorleistung sollte dann ein passender FU ausgewählt werden, wobei dieser auch etwas reichlicher dimensioniert sein darf.
Sollte der gewählte Drehstrommotor mehr Leistung haben, als der vorhandene Kollektormotor, dann kann dies nicht schaden.
Der Motor gibt bis zu seiner Leistungsgrenze jeweils nur die von ihm abgerufene Leistung ab.
Notaus, Drehzahl und Drehrichtungsumkehr lässt sich am entsprechenden FU anschließen bzw. bedienen.
Danke erstmal für die Antworten. Die Maschine ist eine D180x300 vario von Optimum, das hätte ich wohl besser hinschreiben sollen.
@Bernd: Was heisst strapaziert? Ich drehe hauptsächlich Alu, selten auch mal Messing und Edelstahl hab ich nur einmal gemacht. Die zu bearbeitenden Teile sind eher klein, hab ja auch noch eine grosse Drehe (die aber leider sehr ungenau ist). Die Maschine kommt ein- zweimal die Woche zum Einsatz, hat also eigentlich noch nicht viele Betriebsstunden. Ich denke das die Maschine dies aushalten sollte!
Der Kollektor sieht jetzt für mein Auge auch noch nicht so schlimm aus. Ich denke Riefenbildung/Tiefe der Riefen ist ein Mass für den Verschleiss. Hab nochmal bessere Fotos vom Kollektor gemacht.
Mich stört eher die schwarze Färbung des Kollektors. Kenne das so nicht. Vielleicht taugen die originalen Kohlen nichts. Muss mal schauen ob ich Bosch-Kohlen finde die ich zurechtfeilen kann. Was ich noch machen will ist den Kollektor auf Kurzschluss/Unterbrechung zu prüfen. Werde das nach dem Reinigen tun.
Zitat:@Bernd: Was heisst strapaziert? Ich drehe hauptsächlich Alu, selten auch mal Messing und Edelstahl hab ich nur einmal gemacht. Die zu bearbeitenden Teile sind eher klein, hab ja auch noch eine grosse Drehe (die aber leider sehr ungenau ist). Die Maschine kommt ein- zweimal die Woche zum Einsatz, hat also eigentlich noch nicht viele Betriebsstunden. Ich denke das die Maschine dies aushalten sollte!
Der Kollektor sieht jetzt für mein Auge auch noch nicht so schlimm aus. Ich denke Riefenbildung/Tiefe der Riefen ist ein Mass für den Verschleiss. Hab nochmal bessere Fotos vom Kollektor gemacht.
Mich stört eher die schwarze Färbung des Kollektors. Kenne das so nicht. Vielleicht taugen die originalen Kohlen nichts. Muss mal schauen ob ich Bosch-Kohlen finde die ich zurechtfeilen kann. Was ich noch machen will ist den Kollektor auf Kurzschluss/Unterbrechung zu prüfen. Werde das nach dem Reinigen tun.
Hallo Thomas!
Die Riefen in deinem Kollektor sind meiner Meinung nach noch kein Problem, der sieht abgesehen von der Verfärbung ja noch wie neu aus. Aber den schwarzen Abbrand mußt du auf jeden Fall vor Einbau neuer Kohlen mit feinem Schmirgelleinen entfernen (und hinterher den Schleifstaub natürlich). Ich weiß nicht, ob das Zurechtfeilen anderer Kohlen so eine gute Idee ist, ich würde so etwas nur im äußererstem Notfall machen. Die Kohlen müssen schon sehr genau passen, dürfen nicht Klemmen aber auch kein großes Spiel haben und die Federlänge und Andruckkraft ist auch von Bedeutung.
Warum es überhaupt zu dem verstärken Abbrand der einen Kohle gekommen ist, darüber kann man nur spekulieren. Möglicherweise ist aus irgendeinem Grund ein Stückchen der Kohle an der Auflagefläche ausgebrochen. Dann entsteht automatisch ein stärkeres "Bürstenfeuer" und die Kohle erhitzt sich zusätzlich. Die entstehenden Ablagerungen aus Kohle und Oxiden sorgen dann für einen höheren Übergangswiderstand und somit noch höhere Temperaturen an der Kontaktfläche der Kohlen. Und so kann das Unheil seinen Lauf nehmen!
Auch ein Klemmen der Kohlen in den Führungen bringt u.U. einen ähnlichen Effekt. Durch den dann geringeren Andruck steigt auch wieder der Übergangswiderstand und sorgt für eine Erhitzung der Kohle. Beide Probleme konnte ich schon bei mehreren Heimwerkergeräten mit Kollektormotoren erleben. Meist war nach Säuberung des Kollektors und neuen Kohlen alles wieder in Ordnung und die meisten Geräte laufen heute noch!
Allerdings bei meiner Fräse BF 20 Vario L hatte ich einen Totalausfall des Motors durch eine verbrannte Kohle! Ausbauen ließ sich die da gar nicht mehr, denn die Kunststoffkappe der Verschraubung war mit der Führung fest verschmolzen, wie durch die Lüftungsschlitze eindeutig zu sehen war. Da es noch ein Garantiefall war, erhielt ich problemlos innerhalb von 2 Tagen vom Optimum-Kundenservice (Collrep) einen neuen Motor. Ich hatte seinerzeit darüber mal einen Forumsbericht geschrieben.
leider warst Du mit Deinen Angaben etwas kurz (volle Bezeichnung der Drehmaschine und auch des verbauten Motors nach Typschild), sonst hätte ich schon mal geschaut.
Bei ebay kann man erst mal suchen, weil es da eine ganze Reihe Verkäufer von neuen Elektromotoren gibt. Sehr oft haben die auch die dazu passenden FU im Angebot. Wenn dem so ist, sollte man das nutzen.
Beim Kauf von gebrauchten FUs bei ebay sollte man wissen, wo man die entsprechende Betriebsanleitung her bekommt, ansonsten ist die Einstellung der Parameter ein Glücksspiel und die Einrichtung einer kabelgebundenen Fernbedienung auch.
Ich habe meine FUSAN MJ-320 (FB-2-Klon) nach dem Abrauchen des Motors mit einem entsprechenden Drehstromer ausgerüstet. Dazu habe ich den Motor vermessen (Flanschmaß, Wellenmaße) und dann erst mal bei ebay gesucht und den gefundenen Verkäufer dann telefonisch "belästigt".
Da in unseren Maschinen Normmotore (Abmessungen) eingebaut sind, solltest Du fündig werden.
Schaltungsvorschläge zu machen ist schwierig, da das immer vom FU ahängt. Mein SIMOVERT P hat nun fast 20 Jahre auf dem Buckel und läuft und läuft und ... .
Bei Fragen einfach PN, dann aber bitte mit "Futter" (s.o.).
Grüße Dietrich
Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen
Hallo!
Den Kollektor um Himmels Willen nur abdrehen oder schleifen,wenn er Tiefe Riefen hat bzw. unrund läuft.
Die Verfärbung ist die sogenannte Kollektorpatina. Sie ist für eine ordentliche Funktion äußerst wichtig! Würdest du sie entfernen und den Motor einbauen,so müsste sich diese Kollektorpatina erst wieder neu bilden,um eine optimale Funktion des Motors zu gwährleisten.
Es empfiehlt sich einzig das Entfernen von Staub zw. den Kollektoren durch rauskratzen mit einem Zahnstocher und reinigen mit Isopropanol und einem fusselfreien Läppchen.
Da der Hinweis auf Kollektorpatina, von Unwissenden in meinem Umkreis schon öfter für einen Scherz gehalten wurde,verlinke ich zusätzlich mal auf folgendes Dokument: http://www.leroy-somer.com/documentation..._CC_de.pdf
ich hatte genau das gleiche Problem bei einer HBM 180 Vario. Habe einiges durch: Riefen, Austauschmotor, Motor reinigen, neue Kohlen.
Letzlich habe ich das Gerät auf 0.75kW Drehstrommotor plus FU umgebaut. Seitdem ist Ruhe. Die Maschine schnurrt nur noch leise vor sich hin, keine Ausfälle mehr. Vom Drehmomentverlauf ganz zu schweigen. Einstechen bei 30 Umdrehungen. Riemen wechseln brauche ich auch nicht mehr, nur übe FU von 0 bis 1400 Umdrehungen.
Ich habe letztlich eine ganz neue Maschine geschaffen. Ich muss mir lediglich des Leistungsaufwuchses von 450 auf 750W bewusst bleiben. Meine Mechanik ist nicht steifer geworden...
Insgesamt sehr empfehlenwerter Umbau. Wenn Interesse besteht, kann ich gerne ein paar Details oder Fotos posten.
Zitat:Den Kollektor um Himmels Willen nur abdrehen oder schleifen,wenn er Tiefe Riefen hat bzw. unrund läuft.
Die Verfärbung ist die sogenannte Kollektorpatina. Sie ist für eine ordentliche Funktion äußerst wichtig! Würdest du sie entfernen und den Motor einbauen,so müsste sich diese Kollektorpatina erst wieder neu bilden,um eine optimale Funktion des Motors zu gwährleisten.
Hallo Tino!
Du hast schon recht, daß man normaler Weise beim Wechseln der Kohlen den Kollektor nicht abschleifen oder abdrehen soll. Im Normalfall ist da ja auch nur eine dünne schwarz-braune Oxidschicht drauf. Auf den normalen Wechsel von Kohlen bezieht sich der interessanten Artikel, auf den du verlinkt hast ja auch!
Aber bei dem Motor von Thomas ist das keine normale Kollektorpatina mehr, da empfiehlt es sich schon, ihn leicht abzuschleifen. Aus eigener Erfahrung mit solchen Motoren nach Kohledefekten weiß ich, daß der Motor ohne Entfernung des Belags oft nur stotternd läuft, manchmal lief er auch gar nicht erst an oder knurrte nur. Die Ablagerungen können isolierende Wirkung haben. Meist zeigt sich dann auch ein extremes Bürstenfeuer und es würde ziemlich lange dauern, bis der Belag irgendwann abbrennt!
Klar, man kann auch erst versuchen, ob sich der Belag durch Abreiben genügend entfernen läßt, ich hatte damit aber selten den vollen Erfolg.
Aber wahrscheinlich wird Thomas ja demnächst die Probleme nicht mehr haben, wenn er auf einen Drehstrommotor mit FU umrüstet. Das hätte ich wahrscheinlich auch bei meiner BF 20 Vario L nach dem Motorschaden gemacht, wenn es nicht ein Garantiefall gewesen wäre.
Meine Güde hat auch eine Umrüstung von 550W AC-Motor auf 1,1kw Drehstrom bekommen.
Hier müsste der Grund, daß das Riemen umlegen und der schwächliche Motor echt nervend war, gewesen sein.
An der Bandsäge wurde der abgerauchte Drehstromer durch einen Flohmarkt-Fund ersetzt (1,5kw statt 350w oda so).
Hier passte die Halterung aber nicht direkt und musste gebaut werden.
Als Kabelaffe war's mir aber auch leicht möglich, in die Werkstatt (glaube 'Kinderzimmer heißt der Raum laut UV) eine 'brauchbare' Versorgung + CEE-Steckdose anzubringen - vll. bekomme ich dort auch überall noch nen Deckel drauf ... so für
So, zurück zum Umbau Deiner Drehe:
Die Motoren sind normal alle genormt.
Worauf Du achten musst ist die Befestigung, daß die Verschraubungen nachher auch wieder passen, wie die Welle, da dort ja wieder die Riemenscheibe drauf soll.
Die Befestigung (ein Buchstabenkürzel) ist im Normalfall genormt, vll. vorher mit dem Messschieber am Alt-Motor messen.
Wenn der Motor (etwas) mehr Dampf als der Alte hat, schadet das ja nicht, nur mindestens die Drehzahl sollte mit dem Original übereinstimmen.
Etwas Mehr kann man dann per FU rausholen (ACHTUNG: bei meinem FU war die Voreinstellung für maximale Frequenz 500Hz - ist die 10-fache Geschwindigkeit - denke, der Motor würde das nicht aushalten und wort wörtlich auseinander fliegen !!)
Den FU kannst Du an einer ganz normalen Steckdose betreiben, Der kümmert sich dann um den Drehstrom für den Motor.
Die Anleitung zum FU ist sehr wichtig, aber auch MIT ist die Einstellerei nicht Ohne!
Selbst hatte ich auch nur durch Zufall einen Wert/eine Option geändert und dadurch ein wesentlich höheres Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen bekommen.
Dann vll noch von Interesse, falls man auch eine andere Riemenscheibe für den neuen Motor benötigt:
Wir hatten damals eine Taperspannbuchse, dazu vll. in folgendem Link, einem Google-Fund, mehr: Wissenswertes-zu-Keil-und-Zahnriemenscheiben.pdf
gekauft, welche aber nicht verbaut wurde, glaube, die Welle war nicht lang genug
Diese Buchsen sind per Schlüssel anzieh- und lösbar !! (kein Rumgekloppe)
So, jetzt ist der Text schon wieder schwer lang geworden, denke, meine Gedanken darin unter gebracht zu haben.