Hallo,

ich habe ein kleines Problem und ich hoffe ihr könnt mir etwas weiterhelfen. Vor allem ob meine Planung richtig ist.

Ich habe ein Schneckengetriebe wo das Schneckenzahnrad kaputt geworden ist (nicht im Betrieb, sondern nach bzw. während der Demontage). Ich habe mir gedacht, ich kauf mir einfach ein neues Zahnrad, aber ich glaube mittlerweile, dass es nicht genau das entsprechende Rad gibt. Das Schneckenrad ist aus Kunststoff und hat 64mm Außendurchmesser und ist 12.3mm breit und hat 30 Zähne. Die Schnecke hat Durchmesser 18.77mm. Ich denke, dass der Wellenabstand 40mm ist. Habe alles nur auf die Schnelle nachgemessen, aber trotzdem, es gibt nichts vergleichbares.

Daher habe ich mir gedacht, ich baue mir das Schneckenzahnrad selber, so würde ich vorgehen:
1. Zuerst messe ich mal alles ganz genau ab
2. Dann verwende ich das kaputte Zahnrad als Schablone und drehe mir aus Silberstahl einen Schlagzahnfräser, der in etwa 19.5mm Durchmesser hat (muss ich noch genau berechnen)
3. Silberstahl (Schneide) wird gehärtet und angelassen. Schneide wird abgezogen (und mit Schablone verglichen)
4. Ich nehme mir ein Stück POM (70mm), drehe mal das Zahnrad vor und spann es dann auf den Teilapparat, der etwas geneigt sein muss (wie ich ihn neigen soll, weiß ich noch nicht ganz, weil ich Moment keine Vorrichtung dafür habe - aber das wird schon)

Ich glaube das sollte es dann auch schon sein.
Könnte das funktionieren? Wo könnten Fehlerquellen liegen?
Passt POM? (Weiß wer, wo ich so ein Reststück günstig bekomme?)

Danke für euren Input.
Valentin

Hallo Valentin,
bevor ich jetzt alles neu schreibe, lies Dir doch mal diesen Beitrag durch.
Das ist erprobt und funktioniert auch.
http://metallmodellbau.de/GEAR-CUTTING.php

Und wenn Du das Schneckenrad aus Pom herstellen willst warum soll der Stahl noch gehärtet werden ??

Gruß Peter

Hallo,

ja, ich kenne den Beitrag, wobei es in dem Beitrag um relativ kleine Zahnräder geht. Ist eine Möglichkeit, wobei bei der Methode die Geometrie nicht ganz stimmt. Die wird bei der vorgeschlagenen Methode wahrscheinlich auch nicht ganz passen, könnte aber jedoch besser sein weil ich versuche die Zahnflankenform mittels "Pseudo"-Lehre nachzudrehen.

Hab nicht viel Erfahrung mit POM. Ist es überhaupt geeignet? Brauch ich wirklich kein gehärtetes Werkzeug für die Verarbeitung?

Danke,
Valentin

Hallo,
bei POM musst du nicht härten, aber eine gute scharfe Scheide haben, sonst wird das Zeug schnell warm und dann schiebst du es nur.

ich habe mir aus POM Griffe für unsere Duschkabiene gedreht, erster Versuch ging in die Hose , die Schneide war nicht scharf und es gab nur eine hügelige Oberfläche und einen dicken Wulst am Ende, dann nachgeschliffen und keinen Radius drann gemacht, eher wie Messerklinge geschliffen, ging wie durch Butter. Auf die selbe Art habe ich mir dann einen Radiendrehmeisel gemacht um das Griffstück einzustechen.
Habe leider keine Bilder gemacht.

Hallo Valentin,

Zitat:Habe alles nur auf die Schnelle nachgemessen, aber trotzdem, es gibt nichts vergleichbares.

Miss mal die korrekten Abstände ( Verschleiss beachten!)
und schau mal, ob bei Mädler was dabei ist.

Zitat:Weiß wer, wo ich so ein Reststück günstig bekomme

Bei E Bay gibt es immer POM reste. ( Preise vergleichen !!)

Ich kaufe auch bei Technoplast. Dort gibt es auch Datenblätter wegen bestimmter Eigenschaften.

Zitat:Hab nicht viel Erfahrung mit POM. Ist es überhaupt geeignet? Brauch ich wirklich kein gehärtetes Werkzeug für die Verarbeitung?

Dein Werkzeug sollte Scharf sein. Und der Schneideradius nicht zu klein.
Geht dann wie durch Butter! Ich verwende gerne WSP für Alu für die meisten Kunststoffe.

Grüße Volker

Hallo,
habe lange gesucht, Schneckenräder in der Größe gibt es nicht so einfach zu kaufen. Also habe ich mal angefangen und mir einen Schlagzahnfräser gebaut und einen HSS Drehling entsprechend (sodass er genau in das Profil des kaputten Schneckenrad passt) geschliffen.

Hier ein paar Fotos:
   

   

   

POM ist schon besorgt, jetzt muss ich mir noch etwas zum Aufspannen bauen.

Grüße, Valentin

Hallo Valentin,

du musst bei deinem Fräser genau den Radius deiner Schnecke einstellen.

Dann nicht wie üblich beim Zahnradfräsen von links nach rechts, sondern
mittig in den Rohling einstechen damit du den Radius deiner Schnecke
im Schneckenrad hast.

Ich hoffe, du weist wie ich meine.

Grüße Franz

Hallo Valentin

Wenn Dein Tisch es zulässt, kannst Du auch in X-Richtung zustellen und den Fräskopf neigen.
Wenn Du Deinen Fräskopf 90° neigen kannst, dann kannst Du auch in Y-Richtung zustellen. Du brauchst dann nur den Rundtisch schräge aufpratzen. Du würdest die Zähne dann oben auf dem Zahnrad fräsen.

Hallo,
Danke für die Antworten.

ad Franz:
Den Radius muss ich glaub ich etwas größer als den Radius machen. Habe dazu eine Berechnung für Schnecken gefunden. Übern Daumen muss es sowas um 1/10mm sein. Ja ich glaub ich weiß was du meinst, denn ich mag ein Schneckenrad, ansonsten würde ich ein schrägverzahntes bekommen.

ad Larry:
Ich denke fast ich werde das Zahnrad auf eine Welle montieren und dann zwischen den Spitzen im Teilapparat auf den Fräßtisch spannen. Den Fräskopf werde ich um die Steigung der Schnecke neigen. Ob ich von der Seite oder von oben fräse weiß ich noch nicht. Glaube aber fast von der Seite, denn das Anfahren aus z-Richtung ist bei mir mühsamer als aus y-Richtung. Und in y-Richtung kann ich einen Anschlag verwenden, damit ich gleichmäßig fräse.

Grüße Valentin