Hallo,

(23.11.2013, 19:51)capstan schrieb: ... die Bohrstähle sind, wie auch die Drehstähle mit aufgelöteten Hartmetallplatten, im Kaufzustand nur als Rohling gedacht.
Der Anwender sollte sie dem Verwendungszweck und zu bearbeitenden Material anpassen.
Natürlich funktionieren sie auch im Rohzustand, aber nicht optimal.

Also, ich habe das natürlich schon gewußt und auch öfters davon gelesen, aber da sie mir scharf genug erschienen, haber ich sie so verwendet, wie sie original waren und durch Verdrehen einen positiven Schnittwinkel eingestellt.
Ich merkte zwar dann schon auch, dass sie nicht optimal schnitten.
Sie sind die einzigen Drehstähle, die ich mit aufgelötetem HM-Platte habe. Sonst verwende ich nur WSP-Werkzeuge.
Daher hab ich auch noch nie einen Drehstahl geschliffen. Das ist etwas, was ich noch nicht ausreichend beherrsche. Da muß ich noch üben und dafür war keine Zeit.

LG Wolfgang

Hallo Hansjörg und Wolfgang

durch Drehen des Bohrstahles (um seine eigene Achse) wird der Neigungswinkel und der Freiwinkel der Nebenschneide verändert. Der Spanwinkel bleibt unverändert, dieser wird durch den Schliff festgelegt (das gilt natürlich nicht für das Plandrehen, da ist es so wie ihr beschrieben habt).
Durch Ändern des Neigungswinkels kann man den Spanfluss ein wenig beeinflussen.

Gruß
Werner

Also, wenn mich nicht alles täuscht - gibt es hier ein Nomenklaturproblem.

Guggsch du da: http://forum.zerspanungsbude.net/viewtop...f=36&t=145 1. Bild

Da meine ich Gamma ( der Winkelname hat sich so bei mir eingebrannt ). Wenn ich Gamma ändere, dann wird selbstverständlich der Freiwinkel auch anderst; kleiner/größer.

   

Der rote Stahl hat Gamma=0 der Violette Winkel zwischen Tangente an Bohrung und Keilwinkel des Stahles.

Hoffe - bin nicht auf dem Holzweg - im Alter hat man manchmal eine gewisse Altersstarrsinn-Meinung; aber ich lerne gerne ohne 'beleidigt' zu sein, wenn ich falsches von mir gebe

Gruss Hansjörg

Hallo,
nach diesem Bild hier sehe ich das auch so:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3...echnik.png


LG Wolfgang

Hallo Kollegen,

der Spanwinkel Gamma wird in einer Ebene gemessen, welche der Vorschubgeschwindigkeits- und der Schnittgeschwindigkeitsvektor aufspannt (in dieser sieht man den Freiwinkel Alpha der Hauptschneide, den Keilwinkel Beta und den Spanwinkel Gamma). Die Ebene die ihr betrachtet steht aber senkrecht auf die oben beschriebene Ebene (in dieser sieht man den Freiwinkel der Nebenschneide und den Neigungswinkel der Hauptschneide), der Vorschubgeschwindigkeitsvektor ist in dieser Ebene ein Punkt.

Vielleicht finde ich noch ein Bild.

Edit: Wolfgang, in deinem Bild müsste der Schnittgeschwindigkeitsvektor nach links und der Vorschubvektor nach unten weisen

Gruß
Werner

Hallo Werner,

(24.11.2013, 00:50)mech1 schrieb: Edit: Wolfgang, in deinem Bild müsste der Schnittgeschwindigkeitsvektor nach links und der Vorschubvektor nach unten weisen

Ja, du hast recht. Da schneidet ja noch eine zweite Seite.
Ich habe es nur von oben betrachtet. Aber in der Zustellung in die Tiefe schneidet noch die zweite Schneide, bei der ich den Winkel nicht beeinflussen kann.
Umso mehr Grund, das Drehmeissel nicht geschliffen zu haben, denn das wäre nichts geworden.
Ich mache mir baldigst einen WSP-Halter dafür!
LG Wolfgang

Hallo Werner!

Du hast recht, wir (ich) haben die Nebenschneide eigentlich ganz weggedacht, so wie wenn sie gar nicht da wäre. Aber gerade sie macht eigentlich die Arbeit des Spanens beim Lochbohren mit dem Bohrkopf.

Aber ist es nicht so, dass sich ein 'ziehender' Schnitt ergibt, wenn ich den Spanwinkel Gamma positiv ( größer 90° ) mache? D.h., dass mit einer Zunahme von Gamma die Nebenschneide am Ende der Nebenschneide ein noch größeres Gamma hat und damit ein freudigeres Eintauchen in das Werkstück ( zu Ungunsten einer Langlebigkeit der Schneide bei harten Materialen ).

Jetzt bin ich ganz verwirrt und gehe schlafen

Hansjörg