Anmerkung Moderation (Heini, 04.09.2014, 13:15h):
Das ist ein interessantes Thema und damit es weiter diskutiert werden kann, habe ich es geteilt. Im Thema "Grüaß Enk - Ein Videokanal stellt sich vor" gehört es nicht rein, daher geht es hier weiter.

Hallo Gerald,

so sehr ich es auch bedaure, dass diese Videoserie derzeit nicht weitergeführt wird, so möchte ich aber schon noch einiges zu bedenken geben zu deinem Ansinnen:

(03.09.2014, 22:32)Gerald M. schrieb: BTW: Gibt es eine Möglichkeit sich einen Termin in 1140 auszumachen, natürlich gegen Kostenersatz, um mit jemand Kundigen einmal eine Einführung in die Materie, im Umfang von 6-9 Stunden über 2-3 Tage verteilt, zu absolvieren? Wenn sich 3-4 Interessierte zusammenfinden sollte jeder einmal die Maschine anfassen, hören wie laut sie ist (damit man einschätzen kann ob man sie dem LAP und den Nachbarn zumuten kann ;) ) und im Abschluß mit einem kleinen, von ihm selbst gefertigten "Werkstück" heim gehen können.

EDIT: Da der Mod Heini dankenswerter Weise dieses Thema hier abgetrennt hat, möchte ich meinen ursprünglichen Text etwas vereinfachen, ohne aber den Inhalt & Sinn zu verändern.

Vorraussetzungen, die FÜR eine Einschulung o.ä. sprechen wären:

• Ich habe vor über 40 Jahren die Bedienung einer Drehmaschine gelehrt bekommen und arbeitete seither damit.
  
• Ich habe selber über 23 Jahre Unterrichtserfahrung und daher fühle ich mich auch grundsätzlich befähigt, anderen einen Sachverhalt sinnvoll und erfolgreich und vor allem SICHER zu vermitteln. Dies aber NUR auf MEINEM Gebiet, wo ich auch die spezielle Ausbildung habe. Dies ist aber nicht Mechanische Werkstätte u.ä., sondern Elektronik & Programmierung.
  

Trotz dieser Voraussetzungen überlasse ich es lieber meinen erfahrenen Kollegen in der mechanischen Werkstätte, dies den Schülern beizubringen.

Denn es ist ein großer Unterschied,
ob ich eine Fähigkeit beherrsche und mit einer Maschine sicher umgehen kann,
zu der Eigenschaft, auf Grund langjähriger Erfahrung mit der Vermittlung dieser speziellen Lehrinhalte diese auch sicher und erfolgreich zu vermitteln.

Ich fühle mich daher nicht befugt (und bin es auch rechtlich nicht), jemanden die Bedienung einer Drehmaschine (u.a. mechanischen Maschinen) beizubringen.

Ich habe bisher nur einmal einen Forumskollegen an meiner Drehmaschine arbeiten lassen, da er bereits ausgezeichnete Ergebnisse auf seiner Drechselmaschine vorweisen konnte.

Auch wenn der Vergleich etwas hinkt und ich damit ev. "böse" Stimmen ernten könnte: Ich gehe auch nicht zum Bäcker, um das Anbauen von Gemüse zu lernen. (Auch wenn der Bäcker selber einen Garten hat ...)

Wenn ich jemanden in meiner Werkstätte mit meiner Drehmaschine arbeiten lasse, dann trage ich die volle Verantwortung für alles was geschieht. Die kann mir niemand abnehmen.

Wenn ich aber meine Befähigung nachweisen könnte (Ausbildung, Lehrauftrag, ...) und alle erforderlichen Sicherheitsvorschriften erfüllt wären, dann schaut die Sache anders aus - wie eben in einem Lehrbetrieb oder an einer HTL.

LG Wolfgang

Hallo!

Hehe - gut gebrüllt, Löwe!, und es steckt auch etwas Wahres dran. Allerdings halte ich das für mich lockerer. Zugegeben, seit ich 4 Kinder habe, stieg die Verantwortung und manche Sachen sind halt inzwischen noGo´s, die früher für mich selbstverständlich waren. Ich habe 20 Jahre als Lohnskipper in meinem Job gehaftet und wenn mir jemand im kalten Jänner bei Sturm vor Afrika von Bord gespült worden wäre, wäre ich im algerischen Häfn gesessen bis zum Ableben. Dann bin ich auch noch mein halbes Leben für Andere jede Woche 50 Stunden beim Roten Kreuz mit Blaulicht am Risikorand herumgekurvt - für gratis. Und daß ich immer wieder Leute in der Cessna ans Steuerhorn gelassen hatte, was auch verboten ist, habe ich das bis jetzt auch überlebt. Mein Resumee:

"Zu Tode gefürchtet, ist auch rasch gestorben".

Das war immer mein Motto und deswegen bin ich meistens bereit, so etwas zu machen. Ich würde aber nie und nimmer dafür Geld nehmen. Wenn nämlich dann etwas schief geht, wären die Folgen existenzbedrohend.

Was hatte ich davon? Ich habe mich selbst kennengelernt, viele gute Freunde kennengelernt und noch einmal soviel Blutegel und Ausnutzer. In meiner Werkstatt herrscht deswegen reger Besuch und ich schränke das eher nur deswegen gelegentlich ein, weil mein Zeitbudget ziemlich kracht. Wer nicht wagt, der gewinnt nicht. Die Gemeinschaft ist auch nur so stark wie jedes einzelne Mitglied.

Somit sind meine Türen weiterhin offen (strikt reglementiert natürlich ) und wenn jemand vom Forum meine Maschinen betatschen und ein wenig fummeln möchte, bitte, gerne (edit: Das Angebot richtet sich natürlich auch an Dich, Gerald).

Liebe Grüße
Heini

Hallo Heini,
da du aus meinem Beitrag einen neuen Thread gemacht hast habe ich den ersten Beitrag etwas vereinfach, ggf. nochmals lesen.

(04.09.2014, 12:51)fliegerkind schrieb: ... Allerdings halte ich das für mich lockerer. ...

Ja, das ist deine Entscheidung und es ist immer auch abhängig von der Situation.

Zitat:... deswegen bin ich meistens bereit, so etwas zu machen. Ich würde aber nie und nimmer dafür Geld nehmen. ...

Ich bin in speziellen Situationen grundsätzlich auch bereit, so etwas zu machen. Natürlich auch ohne finanziellem Ausgleich.
Es kann höchstens ins Bereich "Nachbarschaftshilfe" gehen.

Ich habe mich vor längerer Zeit einmal diesbezüglich erkundigt, da ich damals noch keine Drehmaschine besaß und bei jemanden anderen seine Drehmaschine verwenden wollte.

Die rechtliche Seite ist die:
Wenn ich von einem Kollege weiß, dass er die Befähigung in einer speziellen Sache hat, dann entsteht für IHN eine gewisse Eigenverantwortung und damit liegt nicht mehr die ganze Verantwortung bei mir.

Die Situationen sind aber sehr unterscheidlich:
Wenn ein blutiger Anfänger bei mir eine Schaltung zusammenlöten möchte, dann kann er sich höchstens verbrennen oder mit der Zange zwicken o.ä. "Unannehmlichkeiten".
Aber an einer Drehmaschine o.ä. kann das u.U. zu SEHR (lebens)bedrohlichen Situationen kommen.

Zitat:Somit sind meine Türen weiterhin offen (strikt reglementiert natürlich ) und wenn jemand vom Forum meine Maschinen betatschen und ein wenig fummeln möchte, bitte, gerne ...

Ja, natürlich! Das ist ja die Vision einer aufbauenden Kommunikation und einer ev. Zusammenarbeit, eines "Miteinander".
Ich bin auch grundsätzlich bereit, andere zu unterstützen, was ja auch jeder im Forum hier nachlesen kann.
Auch ist ein Besuch bei mir und eine "Besichtigung" meiner Garage/Werkstätte nach persönlicher Vereinbarung möglich. Und auch ein ausführliches "Bequatschen" (Besprechen) von Ideen, Visionen, Wünschen, u.v.a.m.

LG Wolfgang

Leute,
manch schöner Traum wird hier geträumt. Die Realität sieht halt oft anders aus.
Ich habe einmal (auf Anfrage in einem Forum) Tips für das Brünieren von Stahl gegeben. Ich hatte da zweifache Erfahrung: 1. Chemische Ausbildung und 2. lange Zusammenarbeit mit einem Büchsenmacher.
Und wer mich kennt, der weiß, daß ich großen Wert auf Sicherheit lege.
Also: Tips gegeben, die wirklich funktionieren. Das Ganze mit Sicherheitshinweisen garniert. Hätte vielleicht geholfen das richtig zu lesen. Aber nein, der Mensch hat sich die Pfoten verätzt (konzentrierte Lauge und Hitze ist nun mal eine verderbliche Mischung). Erfolg der Aktion: Er wollte mich verklagen. Sein Anwalt meinte aber daß das in die Hose geht.
Und ich gebe seither keine, möglicherweise gefährliche, Ratschläge mehr.

Hallo Willi,

(05.09.2014, 16:51)dampfwilli schrieb: Ich habe einmal Tips für das Brünieren von Stahl gegeben. Ich hatte da zweifache Erfahrung: 1. Chemische Ausbildung und 2. lange Zusammenarbeit mit einem Büchsenmacher.
Und wer mich kennt, der weiß, daß ich großen Wert auf Sicherheit lege.
Also: Tips gegeben, die wirklich funktionieren. Das Ganze mit Sicherheitshinweisen garniert.
... Er wollte mich verklagen. Sein Anwalt meinte aber daß das in die Hose geht.
Und ich gebe seither keine, möglicherweise gefährliche, Ratschläge mehr.

Wie Recht du hast!
Zum Glück hast du die entsprechende Ausbildung gehabt und auch die Sicherheitshinweise mitgegeben. Daher ist auch die Reaktion des Anwalts erklärbar.

Genau das meinte ich: Es muß sehr gut überlegt werden, was passieren kann. Blinde Henderln laufen überall herum und lesen?, wer kann das heutzutage noch gut? (Daher auch mein Motto/Signatur. )
Es wird viel zu viel interpretiert und zu wenig nachgedacht, überlegt.

In meiner Jugend, während meiner HTL-Zeit, da hatte ich auch viele chemische Experimente gemacht. Einmal ist eine kleine Menge einer Mischung 30cm vor meinem Gesicht explodiert, besser gesagt: verpufft.
Na, ich habe ausgesehen ... Zum Glück war ich Brillenträger.
Ich hatte fast alles bedacht, nur eine winzige Kleinigkeit übersehen.
Welche Mischung das war, das sage ich nicht, höchstens persönlich.

Seither habe ich gehörig Respekt vor chemischen Experimenten, obwohl ich hin und wieder schon noch so einiges mache.

LG Wolfgang

Tschuldigung, dass ich erst so spät auf eure Antworten reagiere. Danke an Heini und Wolfgang für die Angebote, auf die ich gerne zurückkomme. Mir ging es primär darum erst einmal ein Gefühl für die Materie zu bekommen, deshalb meine Nachfrage ob das in 1140 auch möglich wäre.

Das die Bearbeitung von Metall mit schnell drehenden Maschinen mit Gefahren verbunden ist sollte jedem der sich damit beschäftigt eigentlich klar sein. Die Hinweise zB. keine Handschuhe zu verwenden, lange Haare (ja ich bin trotz meiner mittlerweile 45 Lenze davon betroffen ;) ) zurückzubinden oder durch ein Kapperl "zu sichern", leuchten, hoffentlich, jedem ein. Auch den Hinweis von Walter in seiner Videoreihe (die leider derzeit ruht) warum er ein "Vollvisier" verwendet zähle ich dazu ...

Was ich mir uA. erhoffe, ist eine Entscheidungsgrundlage für die Anschaffung von Maschinen zur Umsetzung meiner "Ideen" zu finden ohne viel Geld in Fehlanschaffungen zu investieren.

Ich möchte mir zB. für lüfterlose Rechner (hab es gerne leise im Büro) die Befestigung für Heatpipes am Prozessor, Chipsatz und Grafikkarte selber bauen, da die zu kaufenden Lösungen meist nur auf ganz bestimmte Motherboards zugeschnitten sind, für genau mein System gar nicht erhältlich und wenn gelinde gesagt sauteuer sind ... und wer die Produktzyklen in der IT kennt ...

Spekuliere zB. mit folgenden Maschinen

http://www.arceurotrade.co.uk/Catalogue/...-X1LP-Mill

und

http://www.arceurotrade.co.uk/Catalogue/...Mini-Lathe

Warum gerade diese Masschinen?

Fräse: laut Datenblatt stabile Konstruktion, 230V, lt. Datenblatt leise, großer Drehzahlbereich, Gewicht das ich auch alleine ohne Hilfsmittel bewältigen kann

Drehmaschine: eigentlch wie bei der Fräse ;)

Das neben den reinen Maschinen noch Nebengeräusche wie Messmittel und Zubehör in etwa der Höhe des Kaufpreis anfallen, ist mir klar, aber Tipps was man unbedingt braucht, was nett ist und was man selten bis nie braucht nehme ich gerne zur Kenntnis.

Was mich auch interessiert: Wie messe ich meine Maschine richtig ein? Zuerst die Fräse oder die Drehmaschine anschaffen? Welche Maschinen braucht man sonst noch? Wie und wann kühlen bzw. schmieren? Woher die die Materialien und die Werkzeuge beziehen? usw usf.

Habe natürlich Heinis Einkaufsliste für seine Henriette, zahlreiche Beiträge dieses und anderer Foren und Blogs gelesen und viele Videos zum Thema angeschaut, aber graue Theorie bleibt graue Theorie ... hoffe demnächst etwas mehr Freizeit für mein Hobby-Interessen zu haben und verbleibe mit lieben Grüßen

Gerald

Hallo Gerald,
deine "Wunschmaschinen" sind wirklich die kleinsten am Markt.

Aber warum nach UK schauen?
Der ZGONC hat die erba Maschinen und die sind im Süden von Wien auch noch zu besichtigen:
zB: http://www.erba.at/item.aspx?item=81001
Da hättest du Händler und Garantie ganz in der Nähe!

Mein Sohn hat so eine kleine 300er.
Aber das ist wirklich ein "Spielzeug". Da stößt du sehr bald an die Grenzen.
Ansehen kannst du sie dir wie schon gesagt beim ZGONC und bei erba in Wien.

Die nächste Größe ist dann schon in der Preisklasse um €900,-.
Diese Größe kenne ich auch sehr gut, da ein Kollege, mit/bei dem ich schon sehr viel gefertigt habe, so eine hat (emco 8).
Diese Größe ist schon sehr gut brauchbar, finde ich.

Ich habe dann die nächste Größe mit meiner Optimum D240x500.
Da ich Zugriff zu den oben genannten 2 Größen habe, war meine Entscheidung klarerweise, die nächst größere zu kaufen. Eine gleiche, wie ich sie eh schon benutzen kann, wäre sinnlos gewesen.
Siehe auch hier und folgende Beiträge #4, #5, #7:
http://www.bastelstube.wien/forum/showth...8#pid47198

Desgleichen bez. meiner Fräse Optimum BF20L.
Eine etwas kleinere hat mein schon oben genannter Kollege. Daher wußte ich, wo die Grenzen sind. Daher auch hier die nächst größere.

Durch diese Entscheidung profitierte sowohl mein Sohn als auch mein Kollege, da bei Bedarf auf meinen Maschinen gearbeitet werden kann.

Wie schon gesagt, du kannst mich oder Heini gern einmal besuchen und wir können weiteres beplaudern.
(Anfrage via PN an mich.)

LG Wolfgang

PS:Die emco kannst du dir ev. auch bei http://www.emco.or.at/ ansehen, wo auch die Optimum-Vertretung in WU ist.

Hallo Wolfgang
Warum die Maschinen aus England?

Ein Grund ist, dass ich aus einer langen persönlichen Beziehung (her mit den kleinen Engländerinnen ;) ) immer noch guten Kontakt auf die Insel habe. Ein weiterer ist, dass zB die Fräse auf einen schwenkbaren Fräskopf verzichtet. Das sollte gegenüber den X2 Clonen etwas Stabilität und Genauigkeit bringen. Dazu kommt die relativ hohe Drehzahl der Fräse (bis 5000 Umin) die es ermöglichen sollte auch kleine Fräsewerkzeuge einzusetzen, oder sitze ich da einem gedanklichen Fehler auf?.

Die Verfahrwege vom Kreuztisch sollten für meine Ideen ausreichen. Bei der Drehmaschine, wie auch der Fräse liegt das Hauptaugenmerk darauf, dass ich sie alleine ohne fremde Hilfe, ohne sie zerlegen zu müssen und ohne Hilfsmittel wie einem zB. mobilen Werkstattkran bewegen kann (meine Holde wiegt in etwa das selbe, wehe jemand verrät mich ;), und die lüpfe ich immer noch mit links ... ). Beide Maschinen haben einen lt. allen Foren relativ leisen Gleichstrommotor der meinen Bedürfnissen (leider nur Wohnung) entegegen kommt.

Emco hatte ich nach deren Niedergang, und da nur mehr Altgeräte in div. "Börsen" angeboten werden nicht mehr am Radar, werde mich einlesen. Danke für den Link.

Sobald ich beruflich wieder etwas Luft habe melde ich mich bei dir.

LG
Gerald

Hallo Gerald,

(07.09.2014, 22:15)Gerald M. schrieb: ... auf ... schwenkbaren Fräskopf verzichtet. Das sollte ... etwas Stabilität und Genauigkeit bringen. ... relativ hohe Drehzahl der Fräse (bis 5000 Umin) ... auch kleine Fräsewerkzeuge einzusetzen, ...
... alleine ohne fremde Hilfe, ohne sie zerlegen zu müssen ... bewegen kann ...
... relativ leisen Gleichstrommotor der meinen Bedürfnissen (leider nur Wohnung) entgegen kommt.

Ok, paßt, das sind gute Argumente.

LG Wolfgang

Hallo,
da ich heute mit meinem Bachelor-Studium "Astronomie" begonnen habe, ist meine freie Zeit die nächsten Jahre massiv eingeschränkt.
Daher habe ich auch meine (teilfertige) Werkstätte mal in den Winterschlaf geschickt.
An meinen Projekten werde ich nur mehr sinnvollerweise an manchen Wochenenden und in den Ferienzeiten weiterarbeiten könne.

Falls also jemand von euch die Absicht hat, mich mal zu besuchen, dann bitte "rechtzeitig voranmelden", dh. Termin vereinbaren.

LG Wolfgang