Nicolas
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Schraubstock: Fettreservoirs?
Hallo zusammen,
ich habe gerade meinen Maschinenschraubstock komplett zerlegt und bin gerade bei der Reinigung. Hintergrund ist, daß ich in meinem Frühwerk vor sechs Jahren sehr gern Rapsöl als gesundheitlich unbedenkliches billiges Schmiermittel verwendet habe, was sich jetzt durch einen unignorierbares Hintergrundaroma in meiner Werkstatt bemerkbar macht - insbesondere im Schraubstock. Also ist eine sorgfältige Entfernung der verharzten Rückstände angesagt.
Die bewegliche Schraubstockbacke hat von unten zwei große Taschen:
Was ich darin gefunden habe, war ziemlich eklig. Jetzt frage ich mich: Welchen Zweck erfüllen diese Taschen? Sind sie Fettreservoir gedacht? Oder sollen sie nur den Gußprozeß erleichtern, indem die Wandstärke gleichmäßiger ist? Oder haben sie einen dritten Zweck, auf den ich nicht komme?
Viele Grüße
Nicolas
Mein Werkzeug hat hauptsächlich den Zweck, das Werkzeug für mein Werkzeug herstellen zu können.
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19.10.2016, 19:20 |
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schwarwi
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RE: Schraubstock: Fettreservoirs?
Hallo Nicolas !
Lange Gleitbahnen haben Schmierrillen in denen sich das Öl sammelt und ich denke das soll auch hier der Zweck sein.
Variante 2 der Vermutung: der Hersteller hat gewusst, dass du Rapsöl verwendest und diese Taschen als Geruchsreservoir gemacht
Grüße Wilfried
Leidenschaft ist eine Eigenschaft die Leiden schafft!
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19.10.2016, 19:46 |
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capstan
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RE: Schraubstock: Fettreservoirs?
Hallo Nicolas,
Gleitbahnen an Industriemaschinen (z.B. Langhobler) haben Ölnuten und Ölreservoire, um eine permanente Schmierung zu gewährleisten.
Bei einem Schraubstock ist das nicht notwendig, da keine dauerhafte Gleitbewegung unter Belastung stattfindet.
Da Maschinenteile aus massivem Guss sehr schwer und materialintensiv sind, versucht man hier Material und Gewicht zu sparen.
Natürlich kann man hier zwei Fliegen mit einer Klappe erwischen und die Hohlräume mit einem Fließfett füllen, um eine Dauerschmierung zu haben, aber notwendig ist das nicht.
Jeder gemeine Schraubstock kommt hier ohne besondere Vorkehrungen aus, es reicht ein Wisch mit dem Ölfinger über die Gleitbahn.
Die Belastung beim Schraubstock ist statischer Natur, weshalb die Schmierung wenig nützt und während der Bewegung herrscht Leerlauf, da reicht die Notlaufeigenschaft des Gusses.
Gruß
Bernd
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20.10.2016, 12:18 |
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Limbo
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RE: Schraubstock: Fettreservoirs?
(22.10.2016, 10:39)karamo schrieb: ? Gegen die Schwerkraft
Über dem Bild steht:
Zitat:Die bewegliche Schraubstockbacke hat von unten zwei große Taschen
Außerdem kann man von den Teilen die Konturen gut zuordnen.
Die richtige Signatur hast Du ja schon.
Bei Schlägen oder Vibration durch das Arbeiten am Schraubstock wird die Schwerkraft noch unterstützt.
Hans
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22.10.2016, 11:38 |
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