Bastelstube
Hartlöten mit Induktion. Selbstbau möglich? - Druckversion

+- Bastelstube (https://www.bastelstube.wien/forum)
+-- Forum: Werkstatt (https://www.bastelstube.wien/forum/forumdisplay.php?fid=3)
+--- Forum: Kleine und große Probleme (https://www.bastelstube.wien/forum/forumdisplay.php?fid=72)
+--- Thema: Hartlöten mit Induktion. Selbstbau möglich? (/showthread.php?tid=1853)



Hartlöten mit Induktion. Selbstbau möglich? - Peter Rausch - 09.02.2010

Habe bei youtube schöne Basteleien mit Induktionsspiralen gefunden, die Metall im Zentrum wunderschön gezielt zum Glühen bringen können.
Das wäre doch ideal zum Kesselbauen habe ich mir gedacht. Einfach säbern, Flußmittel und einen Ring Lötdraht oder Lötpaste daran und durch Induktion gleichmäßig, alle Lötstellen auf einer Seite gleichzeitig, zum glühen bringen und verlöten. So die Idee.

Industriell wird das sicherlich schon umgesetzt, aber hat hier im Forum jemand so etwas schon eimal basteltechnisch umgesetzt?

Geht das zum Beispiel durch Umbau einer Induktionskochplatte die manchmal günstig als einflammige Version angeboten wird?
Reicht die Leistung davon aus?
Kann man die Flachspule die dort verbaut ist umwickeln oder durch eine geeignetere ersetzen?
Wer weiß Rat?

http://www.youtube.com/watch?v=MF-lXIkAaIY&feature=related

Nur mal als Beispiel für das Löten...


RE: Hartlöten mit Induktion. Selbstbau möglich? - gets - 10.02.2010

Zitat:Habe bei youtube schöne Basteleien mit Induktionsspiralen gefunden, die Metall im Zentrum wunderschön gezielt zum Glühen bringen können.
Das wäre doch ideal zum Kesselbauen habe ich mir gedacht. Einfach säbern, Flußmittel und einen Ring Lötdraht oder Lötpaste daran und durch Induktion gleichmäßig, alle Lötstellen auf einer Seite gleichzeitig, zum glühen bringen und verlöten. So die Idee.
Hallo Peter,

die Idee, ein Induktions-Kochfeld in einen Induktionsofen umzubauen, hatte ich auch schon mal. Auch zum Glühen und Härten von Werzeugen wäre so ein Induktions-Ofen ideal.

Die 2000 Watt eines Induktions-Kochfeldes sollten zum Löten zwar reichen, aber das Problem ist das Umwickeln der Spule. Ich vermute, daß die Spule nach den Neuwickeln einfach schmilzt. Es käme halt auf einen Versuch an, 30,- bis 40,- € für ein Kochfeld ließen sich ja verschmerzen. Und wären ein echtes Schnäppchen, wenns funktionieren würde!

Wenn du es versuchst, teile bitte die Ergebnisse mit. Bei Erfolg würden bestimmt viele Bastler so einen Induktions-Ofen haben wollen!

Die Grundschaltungen eines Induktion-Ofens sind gar nicht so kompliziert, im Netz sind einige zu finden. Das ganze ist aber nicht ungefährlich, weil mit sehr hohen Amperen gearbeitet wird.

Eine sehr gute Seite, auf der die Zusammenhänge sehr schön erklärt werden (leider in englisch), findest du hier:

http://www.richieburnett.co.uk/indheat.html

Gruß, Uwe


RE: Hartlöten mit Induktion. Selbstbau möglich? - Peter Rausch - 11.02.2010

Ich bleibe auf alle Fälle am Ball, Hab da noch ein Elektronik Forum im Auge, da beschäftigt man sich zur Zeit auch mit dem Thema.

Die Spule selber sollte auf keinen Fall warm werden, das würde ja Verlußte bedeuten. Ich hab gelesen, dass die Spule am besten aus Kupferrohr gemacht wird und da Kühlwasser durchgepumpt oder Leitungswasser durchgeführt wird....

Bei Interesse könnt ihr ja mal mitlesen:

http://www.mikrocontroller.net/topic/151538


RE: Hartlöten mit Induktion. Selbstbau möglich? - tamariz79 - 11.02.2010

Hallo,

Induktive Erwärmungsanlagen sind zwar sehr selten aber dann relativ günstig zu bekommen. Meine eigene habe ich für etwas über 100,-€ gekauft. Ich bin mir noch nicht sicher ob das Gerät für meine Zwecke stark genug ist und werde es vor Inbetriebnahme durchtesten lassen.
Ja die Induktoren sind wassergekühlt. Man braucht also einen Wasseranschluß oder einen Tank mit Pumpe.



Christoph


RE: Hartlöten mit Induktion. Selbstbau möglich? - Peter Rausch - 12.02.2010

tamariz79 schrieb:Hallo,

Induktive Erwärmungsanlagen sind zwar sehr selten aber dann relativ günstig zu bekommen. Meine eigene habe ich für etwas über 100,-€ gekauft. Ich bin mir noch nicht sicher ob das Gerät für meine Zwecke stark genug ist und werde es vor Inbetriebnahme durchtesten lassen.
Ja die Induktoren sind wassergekühlt. Man braucht also einen Wasseranschluß oder einen Tank mit Pumpe.



Christoph

Kannst du uns dein Gerät nicht mal mit Daten und Fotos vorstellen, würde mich interessieren, wenn es so günstig war... Ist es speziell zum Löten hergestellt? Und vor allem wo hast du es gefunden?


RE: Hartlöten mit Induktion. Selbstbau möglich? - tamariz79 - 12.02.2010

Hallo,

ich habe es über ebay gekauft. Es war einige Monate eingestellt - keiner wollte es. War nicht das erste das so günstig den Besitzer wechselte.
Vor ein paar Jahren habe ich mir ein großes angesehen das ein Goldschmied zum schmelzen verwendet hat. Fünf Jahre alt mit Kühlturm keine 200,- €.
Ich habe es damals leider nicht gebrauchen könnenCry

Das Gerät ist gut 80kg schwer. Wenn ich mich recht erinnere kommt es aus den USA. Bedinungsanleitung habe ich dabei - kann ich aber nur schwer lesen. Bei mir in der Nähe ist ein Hersteller der auch Wartungsarbeiten an Fremdprodukten ausführt. Den werde ich das in den nächsten Wochen vorbei bringen. Dann weiß ich mehr.
   
   
   

Christoph


RE: Hartlöten mit Induktion. Selbstbau möglich? - Peter Rausch - 14.02.2010

Tolles Teil. Ist es denn defekt, dass du es zur Wartung bringen willst? Das sieht doch so aus, als könne man da auch andere Induktionsspulen dran machen. Und verschiedene Möglichkeiten zur Einstellung hast du auch dran...Bin gespannt. Du kannst ja mal nachberichten wenn du mehr weißt.


RE: Hartlöten mit Induktion. Selbstbau möglich? - mormel - 20.02.2010

Hi

Induktionserwärmung ist nicht fette Amperezahl sondern hohe Frequenzen, welche in den Werkstück Wirbelströme erzeugen. Diese wiederum heizen das Werkstück bis zur Rotglut auf.

Hatte mal ein Versuchsaufbau gebaut, für kleine Sachen durchaus brauchbar. Werden die teile aber größer, reicht die Leistung mitunter nicht mehr aus.
Den Schaltplan incl Anschauungsbilder gibt es im Inet (induction heater) genial einfach und funktioniert.
Zur Zeit baue ich an einem Update, mehr Power...

Löten ist nicht so das optimale, besser ist das Härten von Wellen oder Schrauben, Pass-Stiften etc. welche langsam durch die Ringförmige Spule geschoben werden und sofort wieder mit Wasser abgeschreckt werden.

Übrigens, wenn ein Magnet am glühendem Teil nicht mehr haftet, ist die richtige Temperatur ereicht, dann sofort abschrecken.

Gruß
Olaf

hier nun der Link zu der Inductionsheizerei: http://www.richieburnett.co.uk/indheat.html