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Kleine HSS Drehstähle schleifen - Druckversion

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Kleine HSS Drehstähle schleifen - Minitech - 07.08.2010

Hallo zusammen,

hier in der Bastelstube wie auch in den Nachbarforen gibt es ja reichlich Beiträge über das Schleifen von Drehstählen.
Wenn man die gelesen hat und dann noch einen Händler für die passende Schleifscheibe findet, sollte es eigentlich keine Probleme geben.

Nun verwende ich beim Drehen von Messing und Alu gerne ganz kleine Drehstähle, z.B. 3x3 mm, die man mit wenig Aufwand anschleifen kann.
Die Drehergebnisse sind gut und die Standzeit ist auch in Ordnung.

Trotzdem gibt es noch zwei Fragen, die mich beschäftigen und zu denen ich keine Lösung finde:

1. Wegen der geringen Größe erwärmen sich die Drehstähle beim Schleifen innerhalb weniger Sekunden, auch wenn man sehr vorsichtig schleift und häufig mit Wasser kühlt.
Die Schleifscheibe ist aus relativ feinem Edelkorund (weiß)

2. Die Schneidkante ist nach dem Schleifen etwas "schartig", was man nur bei starker Vergrößerung sieht.
Das spielt beim Längs- oder Plandrehen keine Rolle, weil nur die Drehstahlspitze schneidet.
Wenn man aber mit der Schneidkante arbeitet, etwa bei der Herstellung einer 45° Fase, kann man die Unebenheiten der Schneidkante am Werkstück sehen.

Nun habe ich etwas über CBN Schleifscheiben gelesen.

- Ist es tatsächlich so, daß man damit weniger Wärmeentwicklung beim Schleifen von HSS hat?

- Ist das erreichbare Schleifergebnis gegenüber Edelkorundscheiben besser?

- Welche Form sollte die Schleifscheibe haben?


Vielleicht hat jemand Erfahrung mit CBN Schleifscheiben und kann hierzu einen Tipp geben.


Grüße

Herbert


RE: Kleine HSS Drehstähle schleifen - murxxer - 07.08.2010

Hallo Herbert,
versuche es mal mit der Kaindl Diamantscheibe,aber wenn des geht mit der feineren Körnung.Nur:diese habe ich noch nie in einem Baumarkt gesehen.Meine hatte ich vom Kaindl-Stand auf einer Ausstellung.Oder:schaue mal heute o.morgen auf dem Flohmarkt auf der Str.d.17.Juni nach Diamantscheiben.Dort ist schon seit Menschengedenken eine Händlerin aus PL,die div. Werkzeuge anbietet.Von der habe ich auch schon eine ganze Menge gekauft.Oder morgen auf dem Flohmarkt Metro Parkplatz Buckow.Dort ist auch eine Händlerin aus dem "befreundeten sozialistischen Ausland".Die hat auch Diamantscheiben.
Achim


RE: Kleine HSS Drehstähle schleifen - Universal - 07.08.2010

Hallo Herbert
Ich hab mir eine Diamantschleifschleifscheibe von Kaindl bestellt. Spanne diese in die Standbohrmaschine ein. Die Schleifergebnisse sind gut und die Erwärmung ist auch nicht so dramatisch auch bei Hss Drehstählen von 12x12 mm wenn man vollflächig schleift. Auch Hartmetall ( Steinbohrer ) keinn prop. Hab einen Steinbohrer so geschliffen dass ich damit Hartmetall ( gebrochenes Drechseleisen ) durchbohrt habe.
http://www.kaindl-woodcarver.de/index.htm?deutsch?bestsich


RE: Kleine HSS Drehstähle schleifen - eXact - 07.08.2010

Hallo Herbert

An einer groben Scheibe vorschleifen bringt weniger Wärme ein. Mit einer feinen Scheibe mit den gleichen Winkeln nachschleifen.
Umso feiner die Scheibe umso mehr Reibung und Hitze.
Durch das Bewegen an der Scheibe gibt es weniger Riefen. Nach dem Schleifen siehe ich die Drehstähle noch auf einem weißen Arkansas-Stein ab. Danach sind alle Riefen weg, die Schneiden sehen aus wie poliert.

   
   
   

Das Verrunden der Spitze ist notwendig, damit der Drehmeißel auch seitlich schneidet.


RE: Kleine HSS Drehstähle schleifen - Edwin - 07.08.2010

Hallo Herbert,

ich mache es weitgehend wie Larry.

Ich schleife die Drehstahle grob vor und bearbeite sie dann mit sehr feinen Diamant-Topfscheiben, die ich mit Wasser kühle.
Ich habe mit dazu noch eine einstellbare Auflage mit einem Verschiebbaren Winkel gebaut. So kann ich mit wenig Druck gleichmaßig über die ganze Fläche der Scheibe fahren.
Die Kanten breche ich nur im Bedarfsfall wenn ich gerundete Spitzen brauche, was durch die hohen Drehzahlen meiner Uhrmacherdrehe nur selten vorkommt.
Dazu benutze ich ebenfalls einen Arkansas Abziehstein.
Die Fläche brauche ich nicht abziehen da meine Scheiben schon sehr fein sind und die Oberflächen schon so wie poliert werden.
Die Scheiben sind aus Russischer Produktion, auf einem Flohmarkt gefunden. Ich habe sie schon seit Jahren im Einsatz ohne merklichen Verschleiß.

Die Kaindlscheiben sind schon sehr gut, aber für sehr feine Arbeiten einfach zu grob.

Gruß Edwin


RE: Kleine HSS Drehstähle schleifen - Minitech - 07.08.2010

Hallo zusammen,

erstmal ein dankeschoen für die Antworten.

Ist es tatsächlich so, daß (bei sonst gleichen Randbedingungen) die Wärmeentwicklung am Drehstahl von der Körnung der Scheibe abhängt (je feiner, desto wärmer) oder gibt es diesbezüglich auch Unterschiede zwischen Edelkorund- und CBN Scheiben?

Und worin bestehen die Vor- und Nachteile von Topfscheiben?

Fragen...Fragen...Keine Ahnung


Grüße

Herbert


RE: Kleine HSS Drehstähle schleifen - Gerald - 07.08.2010

Hallo Herbert

Bei Topfscheiben kannst du sehr gut gerade Flächen anschleifen, das was man gern mal bei der 'normalen' Schleifscheibe durch Schleifen auf der Seite macht, aber unter keinen Umständen soll (strukturelle schwächung der Scheibe , Unfallgefahr)

Ich denke schon das bei sonst gleichen Bedingungen an feinkörnigeren Scheiben mehr Reibung und mehr Wärmeentwicklung auftritt.

ach ja: die feinkörnigen Diamanttöpfe (oben benannt) die soviel ich weis zum Verschleifen von Edelstahlschweissnähten benutzt werden sind für Werkzeuge wie du sie beschreibst ideal; ich benutze sie schon seit Jahren an einem 12 V Kühlerlüftermotor; der Abtrag der Schleifscheibe ist minimal, man kann damit auch abgebrochene Vollhartmetall Bohrer (die 3 mm Schäfte) in nützliche Drehwerkzeuge umschleifen. Für 8€ auf dem Flohmarkt war das eine der sinnvollsten Investitionen überhaupt

Gruß
Gerald


RE: Kleine HSS Drehstähle schleifen - fritz-rs - 07.08.2010

Hallo, Edwin,

Dein Beitrag hätte von mir sein können.
Genauso schleife ich.
Die Diamanttopfscheibe ist wasserbeaufschlagt.

Gruß Fritz


RE: Kleine HSS Drehstähle schleifen - murxxer - 07.08.2010

So,
habe meinen fehlplazierten Beitrag aus "Bohrer schleifen" einfach kopiert und setze ihn nun hier rein:
Hallo,
also ich denke,und weiss aus eigener Erfahrung,dass die Wahrscheinlichkeit sich böse Fleischwunden zuzufügen durch Berührungen mit der laufenden Schleifscheibe gering ist.Normalerweise zuckt man ja schon bei einer leichten Berührung zurück.Länger dranhalten und dann mit Genuss die Augen verdrehen werden wohl bloss die Masochisten.Die Pelle wächst ja im Gegenteil zu Fingern und Augen wieder nach.Bei einem laufenden Fräser würde ich meine Griffel auch nicht so dicht ranhalten.Aber mit Schutzbrille muss sein!
Achim


RE: Kleine HSS Drehstähle schleifen - Edwin - 07.08.2010

Hallo,

bei einer Berührung mit meinen feinen Diamantscheiben passiert meist gar nichts und schlimmstenfalls holt man sich eine Brandblase. Die sind einfach zu fein um effektiv Haut abzutragen.
Die Gefahr sich den Finger damit einzuklemmen oder sich am Drehstahl diese zu verbrennen ist da schon größer.
Bei groben Schleifscheiben sieht da die Sache schon ganz anders aus. Die können schon ganz gut Haut abtragen wenn man nicht sofort zurückzuckt.

Eine Schutzbrille ist aber wie schon Achim hinwies immer erforderlich.
Durch die hoihen Drehzahlen kann einem auch mal ein kleiner Drehstahl entgleiten und wegfliegen. Von der Scheibe mal abgesehen und das Schleifwasser tut in Augen auch nicht besonders gut.

Gruß Edwin