Kondensator für Steinmetzschaltung - Druckversion +- Bastelstube (https://www.bastelstube.wien/forum) +-- Forum: Werkstatt (https://www.bastelstube.wien/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Kleine und große Probleme (https://www.bastelstube.wien/forum/forumdisplay.php?fid=72) +--- Thema: Kondensator für Steinmetzschaltung (/showthread.php?tid=4239) |
Kondensator für Steinmetzschaltung - pudeltreiber - 17.04.2013 Guten Tag da mein lieber Nachbar mir meine Flott TB10 nach 2 Monaten wieder zurückgebracht hat, für 250 Euro stelle ich mir das Ding lieber selber in die Garage, habe aber keinen Drehstrom dort, will auch keinen legen, brauche ich da für sonst nichts. Wie eine Steinmetzschaltung angeklemmt wird, weiss ich noch. Ich weiss auch noch 60 myF pro Kw Aufnahmeleistung. Ist das jetzt der kleinste Kondensator? Der Motor hat nur 0.37 Kw bei 2.1/1.2 A. Muss ich die 60 noch durch die kleine Leistung teilen? Das wären so um die 25myF. Was müsste noch beim Kauf angegeben werden? Oder ist das alles Blödsinn was ich da mit meinem Halbwissen plane? Liebe Grüsse, Harald RE: Kondensator für Steinmetzschaltung - Comaspahn - 17.04.2013 Hi Harald! Die Bohrmaschine einphasig mit Hilfskondensator zu betreiben ist jetzt kein Problem. 60 myF ist auch okay; nur, wenn du mit Dreieckschaltung fährst, sollte der Kondensator viel Spannung vertragen - also wenn es gibt ab 400Volt aufwärts. Bei Sternschaltung ist ja die anliegende Spannung um den Faktor Wurzel drei kleiner, da genügen 400 Volt bestimmt. Die hohe Durchschlagsspannung von 400 V solltest du wählen, weil die Papier-Folien-Kondensatotren einem Alterungsprozess unterliegen und da wird die Spannungsfestigkeit kleiner. Bei dem halben PS-Motor wirst du auch kein Problem mit dem Anlaufen des Motors haben, zumal man ja beim Bohren erst einschaltet und dann zu bohren beginnt. Gruss Hansjörg RE: Kondensator für Steinmetzschaltung - capstan - 18.04.2013 (17.04.2013, 19:40)Comaspahn schrieb: ...nur, wenn du mit Dreieckschaltung fährst, sollte der Kondensator viel Spannung vertragen - also wenn es gibt ab 400Volt aufwärts. Bei Sternschaltung ist ja die anliegende Spannung um den Faktor Wurzel drei kleiner, da genügen 400 Volt bestimmt. Man lernt praktisch nie aus, bisher dachte ich bei Betrieb am 230V Einphasennetz wäre die Spannung konstant? Gruß Bernd RE: Kondensator für Steinmetzschaltung - pudeltreiber - 18.04.2013 Danke euch beiden für eure Hilfe habe mir einen MKP-Motorkondensator beim Conrad geholt. 400V/25myF- schlappe 20 Euro, hat dafür aber auch schon die Kabel dran. Muss ich das Blechgehäuse an der M8 Schraube noch mit PE Ring isolieren, oder muss das leitend sein. Die Verkäufer da haben aber auch nicht wirklich Ahnung von dem was sie verhöckern wollen, da hat ein Kunde recht beherzt eingegriffen/Anweisungen gegeben und schon ging es. Liebe Grüsse, Harald RE: Kondensator für Steinmetzschaltung - Comaspahn - 18.04.2013 Hallo Bernd! >>> Comaspahn schrieb: ...nur, wenn du mit Dreieckschaltung fährst, sollte der Kondensator viel Spannung vertragen - also wenn es gibt ab 400Volt aufwärts. Bei Sternschaltung ist ja die anliegende Spannung um den Faktor Wurzel drei kleiner, da genügen 400 Volt bestimmt. Man lernt praktisch nie aus, bisher dachte ich bei Betrieb am 230V Einphasennetz wäre die Spannung konstant?<<< Selbstverständlich liegen an der einphasigen Wechselspannung 230-240Volt an ( die Spannung ist keineswegs konstant; der 'Strommacher' legt da oftmals a bisserl mehr Spannung zu, weil höhere Spannung ist mehr Penunze im Geldbeutel. Oder man dreht noch an der 50 Hz Schraube; dann läuft der Stromzähler noch ein bisschen schneller [Woher ich das weiß? -ich bin vom Fach] ). Das Problem ist die Herstellung der Kondensatoren. Solche 'hochvoltigen' Kondensatoren werdem mit Papier und Folie (Dielektrikum) gewickelt, um hohe myF zu erhalten. Leider ist das Papier nicht alterungsbeständig - es wird über die Zeit nicht mehr durchschlagsicher. Um ein Durchschlagen der Spannung zu verhindern nimmt man höhere Spannungsverträglichkeit zur Sicherheit, weil dann die Gefahr durchzuschlagen geringer ist. Das ist der Trick, warum man höhere Spannungen vom Kondensator fordert. Gruss Hansjörg RE: Kondensator für Steinmetzschaltung - 1holla - 21.04.2013 Hallo Harald, bei den Motorangaben fehlt leider die Spannungsangabe. Üblicherweise haben Drehstrommotoren immer 2 Spannungsangaben, wobei die höhere Spannung immer für Sternschaltung und die niedrige für Dreieckschaltung vorgesehen ist. Jetzt zur Steinmetzschaltung, diese ist bei einer Angabe auf dem Typenschild von z.B. 220V / 380V möglich, jedoch verliert der Motor dabei erheblich an Drehmoment und Leistung (max. 2/3). Den Kondensator würde ich mit 70uF 450V wählen. Die 450V sind notwendig wegen der Spitzenspannung von 324V und einer Erhöhung derselben durch die Induktionsspannung. Die Bohrmaschine wäre dann nur noch für leichtere Arbeiten geeignet. Besser währe eine Umrüstung auf Frequenzumrichter, wenn der Motor auf dem Typenschild eine Spannungsangabe von 220-230V aufweist. Diese Geräte gibt es in der Bucht gebraucht ab ca. 60€ neu ab ca. 150€ und erzeugen aus 230V Wechselstrom einen Drehstrom 230V mit einer Frequenz von üblicherweise 0-100Hz. Damit kannst Du den Motor auch über ein Potentiometer stufenlos regeln, wobei bei niedrigen Drehzahlen auf eine Fremdkühlung des Motors zu achten ist. Durch die Verdopplung der Ausgangsfrequenz hat man auch eine doppelte Abgangsdrehzahl zur Verfügung, wenn der Aufbau der Maschine das zulässt. Einige Grundeinstellungen müssen im Freeunzumrichter programmiert werden, wie z.B. Mindestfrequenz, Höchstfrequenz usw. Die notwendigen Angaben sind im jeweiligen Betriebshandbuch der Frequenzumrichter zu finden, ebenso die notwendigen Schaltbilder und können meist über die vorhandenen Tastaturen eingegeben werden. Die Frequenzumrichter dieser Preisklasse haben üblicherweise nur IP20, was den Einbau in ein zusätzliches Gehaäuse erforderlich macht. Gruß Günter RE: Kondensator für Steinmetzschaltung - pudeltreiber - 21.04.2013 Guten Abend Günter endlich mal ein schöner, alter Name in der Urform. Mein Onkel, der mich zum Handwerken gebracht hat, hatte auch diese Urform, im Unterschied zur eher Wagnerischen Form, die der Herr Jauch tragen muss/will. Siehe auch Zeit - "Um die Ecke gedacht" 18 Senkrecht, Rätsel 2168. Ja mit FU ist schon Klasse, habe ich an Drechselbank, Drehbank und Metallfräse, wirklich eine Arbeiterleichterung. Nur für die Bohrmaschine reicht mir die Leistung. Habe heute ein paar 3mm dicke Stahlscheiben aufgebohrt, mehr mache ich in der Garage eher selten und es ging sehr gut. Herzlichen Dank für deine Hilfe, Harald |