(15.01.2021, 09:18)miglincit schrieb: kannst du mir/uns verraten, welches Lot dafür geeignet ist? Und gegebenenfalls, wo man so ein Lot bekommt?
Hallo!
Grundsätzlich ist jedes Blei-Zinn-Lot geeignet. Es soll idealerweise kein Flußmittel enthalten sein, nur das reine Metall! "Idealerweise kein" soll heißen, dass Lote mit Flußmittelseele, die für Elektronische Bauteile dienen (Elektroniklot), ungeeignet sind, weil das enthaltene Flußmittel - früher Kolophonium - für Kupfer und Silber optimiert ist, aber so gut wie keine Wirkung auf Eisen und Stahl entfaltet. Die Folge sind klassische Kaltlötstellen bei Eisen und Stahl. Es gibt aber auch Lote mit saurer Flußmittelseele, sogenannte Beizlote, deren Seele beim Erhitzen Säure - und sicher noch so einiges zur Entoxidation - freisetzen, die man auch für Eisen und Stahl verwenden kann. Diese Lote sollte man aber besser nicht mit einer Dauerlötspitze für übliche Elektroniklötungen verwenden, weil die normalerweise vereisent sind. Nach der Beizlötung ist dann der Eisenbelag weggeätzt und mit der "Dauer" bei der Lötspitze ist es fürderhin vorbei.
Weil gerade Elektroniklot für Stahllötungen erwähnt wurde: Die Dauerlötspitzen werden deshalb mit einem Eisenbelag versehen, weil Flußmittel von Elektronikloten dem Eisen nichts anhaben können, also einfach auf Eisen nicht wirken!
Ich verwende beim Weichlöten von Eisen- und Stahlteilen ein gutes, altes Fittingslot aus Blei und Zinn, je circa 50 %. Gab es vor einiger Zeit noch beim Zgonc, das sind so viertelmeterlange Stäbe mit dreieckigem Querschnitt, Kantenlänge etwa 6 - 8 mm. Das ist zwar nichts für lebensmittelechte Lötungen, aber eine Tiltcamera sollte man ohnehin nicht ablutschen...
liebe Grüße, Rudi