Poti
Junior Member
Beiträge: 26
Registriert seit: Sep 2010
Bewertung:
1
Adresse: Meck-Pom
|
RE: Maschinen ausrichten - Maschinenwasserwaage - WARUM?
(26.10.2010, 17:44)kieberer0 schrieb: hallo karl
mit dem ausrichten ist auch nicht gemeint, wie schief oder gerade die maschine steht. denn auf schiffen gibt es auch drehmaschinen und das schiff ändert doch ständig seine neigung.
... Hallo!
Das finde ich besonders interessant.
Ein Schiff im Wellengang kann sich ja auch gut verwinden.
Dann unterliegt so ein Kahn der auf allen Weltmeeren unterwegs ist ja auch ständigen Klimawechseln.
Und im Eismeer wird dann noch im Extremfall der Bauch gekühlt,während die Sonne auf den Kopf knallt.
Gibt es spezielle Fundamente für Drehmaschinen auf Schiffen oder sind die Drehen so klein und kompakt,daß diese Einflüsse vernachlässigbar sind?
Gruß Tino
Ich habe ein Hobby mit Werkzeugen!
|
|
26.10.2010, 19:23 |
|
Mitglied
Member
Beiträge: 366
Registriert seit: Sep 2010
Bewertung:
0
Adresse: D
|
RE: Maschinen ausrichten - Maschinenwasserwaage - WARUM?
(26.10.2010, 19:05)varianta schrieb: Ich denke einfach das das Grundprinzip des Maschinenbaus der Schwerkraft entgegen wirken soll
ok, jetzt sind wir also bei dem Prinzip "des hamma scho imma so gmacht!"
(26.10.2010, 19:05)varianta schrieb: Ich stelle mir gerade eine größere Drehbank vor ..die um 45 Grad zu mir hingeneigt wäre
ich dachte dabei ja eher an Fehler in der Größenordnung <1° (<5mm/m)
Weil, alles was viel mehr ist, sieht man ja schon mit bloßem Auge - dafür braucht's keine Wasserwaage ...
Nun ja, erstmal dankeschön für die Antworten.
So richtig klar ist mir das zwar immer noch nicht, aber was soll's.
Ich hab auch noch nie verstanden, warum eine Waschmaschine oder ein Kühlschrank so exakt gerade stehen soll/muß ...
Klar, so ungefähr schon - ich will ja nicht, dass die Bierflaschen rausfallen, wenn ich die Kühlschranktür aufmache
- aber dafür muss das ja nicht so genau sein ...
Gruß
- Karl
|
|
26.10.2010, 19:32 |
|
kieberer0
Member
Beiträge: 205
Registriert seit: May 2008
Bewertung:
0
Adresse: 2514 Traiskirchen
|
RE: Maschinen ausrichten - Maschinenwasserwaage - WARUM?
hallo an alle
also ich würde mal sagen, alleine die maschinenfü´ße bringen höchstens den vorteil, dass es eine dämpfung gegen schwingungen zum boden hin ist.
als erstes sollte die maschine - drehbank - halbwegs gerade in allen richtungen stehen
nun wird die maschinenwasserwage auf den schlitten gelegt und zwar so, dass die libelle in x+ x- richtung ausgerichtet ist, also im rechten winkel, planparallel zur drehachse.
nun wird der schlitten ganz nach links also richtung drehfutter gekurbelt. nun wird mit feinen unterlagen, folie oder fühlerblattlehren, je nach bedarf, die auf dem schlitten liegende wasserwage so untergelegt, dass die libelle genau auf mitte steht.
nun den schlitten sagen wir mal 10 cm richtung reitstock kurbeln. einige zeit warten und nun schauen, ob die libelle immer noch in der mitte steht - wenn ja - dann weiter 10 cm kurbeln usw.
wenn das bett nicht verwunden ist wird die libelle wenn der schlitten an der reitstockseite angekommen ist, immer noch in der mitte stehen. wenn das bett verwunden ist, gibts ne abweichung, die durch verstellen, also entsprechendes niederschrauben ausgerichtet werden muß.
so nun dazu, wie man prüft ob das bett einen buckel oder ein tal macht.
wasserwage nun am schlitten in z+ z- ausrichten, schlitten ganz zum futter , wieder die waage so unterlegen, dass die libelle mittig steht.
wie oben , wieder langsam einige cm in richtung reitstock - libelle prüfen usw.
wenn es ein abweichung gibt, dann diese durch niederschrauben ausdrücken.
wichtig ist alleine nur, ob das bett in sich keine verwindung hat und auch in der längsachse kein tal oder keinen buckel.
ob die maschine als ganzes nun 4 grad nach vorne gerichtet oder 6 grad richtung reitstock steht ist voll egal. oder sich verändert wie auf einem schiff.
und wenn du jetzt sagst, dass sich auch das schiff verwindet, muß ich dir entgegenhalten, dass diese maschinen vorwiegend auf kriegsschiffen oder riesen frachtern stehen und die verwinden sich auf der aufstellfläche der maschine - sagen wir mal 4x2 metern gott sei dank nicht.
claudio
ps ich hoffe jetzt ist aller klar.
|
|
26.10.2010, 20:49 |
|
Mitglied
Member
Beiträge: 366
Registriert seit: Sep 2010
Bewertung:
0
Adresse: D
|
RE: Maschinen ausrichten - Maschinenwasserwaage - WARUM?
(26.10.2010, 20:49)kieberer0 schrieb: nun wird mit feinen unterlagen, folie oder fühlerblattlehren, je nach bedarf, die auf dem schlitten liegende wasserwage so untergelegt, dass die libelle genau auf mitte steht.
nun den schlitten sagen wir mal 10 cm richtung reitstock kurbeln.
...
ps ich hoffe jetzt ist aller klar.
Ahhh! JETZT ist das klar - wieder was gelernt!
Wir reden also von einer Relativmessung!
DAS macht natürlich absolut Sinn!
Jetzt hab ich dieses Meßverfahren verstanden!
Dankeschön, Claudio!
Das erklärt jetzt nur nicht die Frage am Rande, warum man Waschmaschinen und Kühlschränke auch 'ins Wasser' stellt ...
... aber das ist mir auch jetzt nicht so wichtig
Gruß
- Karl
|
|
26.10.2010, 21:10 |
|
TeraVolt
Member
Beiträge: 183
Registriert seit: Nov 2008
Bewertung:
38
Adresse: 90455 Nürnberg
|
RE: Maschinen ausrichten - Maschinenwasserwaage - WARUM?
Hallo Karl,
Prinzipiell machen ein paar Grad Schieflage den Maschinen nichts aus, solange es gleichmäßig (!) schief ist.
Früher wurden alle Maschinen auf ein Fundament gesetzt, mit Eisenkeilen ausgerichtet, mit Steinschrauben festgeschraubt und dann noch der Fuß mit Beton umgossen. Das macht heutzutage kaum noch jemand. Von Außnahmen wie solche Langhobelmaschinen
mal abgesehen, wo einfach riesige Kräfte in das Fundament geleitet werden müssen.
Üblich ist heute die freie Aufstellung auf Maschinenschuhe oder Keilschuhe mit denen auch gleich fein nivelliert werden kann.
Besonders bei den Drehbanken ist das Ausrichten extrem wichtig. Man glaubt gar nicht, wie elastisch und nachgiebig so ein 2 meter langes, vermeintlich stabiles Gußbett ist. Und meines Erachtens muss jede Drehbank sauber ausgerichtet werden, egal ob es eine 50 kg Rotwerk oder eine 120 t Noble & Lund ist
Aber zurück zum "ins Wasser stellen"
Nachdem es viel leichter ist, eine Wasserwaage herzustellen, die eben die Waagerechte anzeigt als eine Winkelabweichung - man braucht bei der waagerechten ja nur auf Umschlag zu prüfen - stellt man die Maschinen eben waagerecht auf.
Bei Fräsmaschine oder Ständerbohrmaschine die einen relativ kleinen Fuß und dann die Säule als Z haben, ist es eigentlich noch unwichtiger die waagerecht aufzustellen.
Es gibt aber auch hier einen guten Grund, warum man den Maschinentisch in X und Y waagerecht ausrichtet:
Beim Aufspannen schräger Flächen auf Winkeltischen, kann man dann die zu bearbeitende Fläche ganz leicht und einfach (naja...) mit der Wasserwaage ausrichten.
Grüße,
Harald
Je einfacher eine Konstruktion ist, desto genialer ist sie – kompliziert bauen kann jeder. Sergei Pawlowitsch Koroljow, russischer Raumfahrtpionier
|
|
26.10.2010, 21:39 |
|
Mitglied
Member
Beiträge: 366
Registriert seit: Sep 2010
Bewertung:
0
Adresse: D
|
RE: Maschinen ausrichten - Maschinenwasserwaage - WARUM?
|
|
26.10.2010, 21:40 |
|
|