Thunder
Spendenmitglied
Beiträge: 746
Registriert seit: Oct 2010
Bewertung:
139
Adresse: Weinheim
|
Tipps zum genauen Innendrehen gesucht
Moine Leute,
ich bin immer wieder am verzweifeln, wenn ich eine Bohrung exakt drehen muss. Ich rede hier noch nicht mal von Passung.
Ich habe zum messen keine Innenmikrometer zur Verfügung.
Im konkreten Fall wollte ich eine 12.7mm Bohrung für eine Welle drehen. Nix besonderes
Also auf 12mm aufgebohrt
Innendrehtstahl auf Kontakt, genullt und aufgedreht.
=> Passt nicht, Bohrung zu klein
Ich frage mich nur warum. Wo liegt hier der Denkfehler ?
Mögliche Ursachen ?
Ich fahre die Innendrehstähle leicht über Mitte
Der Bohrer bohrt zu klein?
sonstiges ?
Auszuschliessen:
Messystem der Anzeige
Für Ideen wäre ich echt dankbar.
Lars
|
|
17.06.2012, 11:05 |
|
walter
Filmadaptionen
Beiträge: 5.145
Registriert seit: Aug 2007
Bewertung:
382
Adresse: 1040 Wien
|
RE: Tipps zum genauen Innendrehen gesucht
(17.06.2012, 11:05)Thunder schrieb: Also auf 12mm aufgebohrt
Innendrehtstahl auf Kontakt, genullt und aufgedreht.
=> Passt nicht, Bohrung zu klein
Lars
Hallo Lars
Die Möglichkeiten hier Fehler zu machen sind groß, sag uns doch mal um wieviel die Bohrung zu klein war.
Ich vermute, daß die Spindel des Querschlittens bzw. das Teilungsrad nicht dem entspricht was du vermutlich zugestellt hast.
So aus der Ferne brauchbare Tipps zu geben ist halt schwer.
Überprüfe mal diese Zustellungsspindel !
L.G.
Walter
|
|
17.06.2012, 14:53 |
|
Peppy66
Spendenmitglied
Beiträge: 453
Registriert seit: Jan 2010
Bewertung:
0
Adresse: Daun 54550
|
RE: Tipps zum genauen Innendrehen gesucht
Hallo Lars,
wenn es eine unbekannte Drehbank ist, würde ich pauschal nur die Hälfte bei Deinem Maß 12,0 auf 12,7 zustellen, also 0,35mm und dann nachmessen.
Je nach Rauhtiefe der 12-er Bohrung kann das Ergebnis um 0,1-0,2mm variieren. Dafür macht man einfach noch Mal einen Schlichtspan.
Als Beispiel nur auf 12,5 ausdrehen, nachmessen und dann die auf 12,7 fertig drehen. Es wäre Zufall wenn Du genau 0,2mm in dem Fall zum Schlichten nachstellen müstest.
LG Rainer
|
|
17.06.2012, 15:24 |
|
Balu
Posting Freak
Beiträge: 1.466
Registriert seit: Feb 2009
Bewertung:
73
Adresse: 91126 Schwabach
|
RE: Tipps zum genauen Innendrehen gesucht
Hallo Lars,
du hast gleich mehrere Fehlerquellen die möglich währen !!!
1.
Welches Material hast du verwendet.
Welchen Drehmeissel ( HM oder HSS )
wie weit steht der aus dem Halter
hier besteht die möglichkeit das es dir den Meissel einfach wegdrückt!
2.
Zitat:Auszuschliessen:
Messystem der Anzeige
Sicher ? Anbaumesschieber haben zwar die möglichkeit 1/100 abzulesen,
aber leider messen die nicht so genau! Ich habe die erfahrung gemacht
das die schnell mal um 5/100 oder mehr abweichen!
Siehe auch Messschieber.org!
Messschieber.or schrieb:Messen mit dem Messschieber: einfach und doch kompliziert
Millionen von Handwerken benutzen den Messschieber täglich, ohne sich größere Gedanken darüber zu machen was die Stärken und Schwächen des Messschiebers sind. Das ist auch nicht notwendig solange die geforderten Genauigkeiten im Bericht von 5/100 -1/10 mm liegen. Vor allem die Einführung der digitalen Messschieber mit einem Ziffernschrittwert (Anzeigegenauigkeit) vom 1/100 mm suggeriert man könne auch so genau messen. Dies ist jedoch nicht der Fall. DIN 862 legt als minimale Fehlergrenze 2/100mm fest und diese werden auch nur dann erreicht, wenn mit einer definierten Messkraft gemessen wird, um die Kippung des Messschenkels zu begrenzen.
Ich drehe solche genauen dinge meist mir der Messuhr, weil ich dort die zustellung genauer kontrollieren kann als am Handrad.
Den Rest haben die Kollegen schon geschieben.
Grüße Volker
PS: Innenmessschraube hab ich auch keine.
Rechtschreibfehler sind geistiges Eigentum! Wer sie findet darf sie behalten!!
Das alte Problem gefällt mir nicht mehr,
kann ich bitte ein neues haben!
|
|
17.06.2012, 18:13 |
|
Thunder
Spendenmitglied
Beiträge: 746
Registriert seit: Oct 2010
Bewertung:
139
Adresse: Weinheim
|
RE: Tipps zum genauen Innendrehen gesucht
Moin Leute,
danke schon mal für die Antworten.
Die Maschine ist eine PM3600
Das Material ist POM,der Drehstahl HSS (scharf !)
Wie viel es untermaßig ist kann ich schwer sagen, passt halt gerade nicht
Ich tippe mal auf 0.05mm also schon recht viel.
Aufgedreht habe ich in 2 Schritten.
An die Rauigkeit des Bohrers habe ich auch schon gedacht. Aber ohne die Bohrung nachmessen zu können fehlt mir ein Referenzmaß.
Wenn ich also mit einem Bohrer ein Loch bohre, ohne dass ich danach den genauen Durchmesser kenne bringt es mir nicht viel. Ich vermute das hier den Hund begraben ist. Wie bekomme ich also den Durchmesser raus ?
Mit einem Messschieber sicher nicht. Das ist Lotto.
Eine gute Vorgehensweise wäre nach meiner Ansicht
- Bohren
- Aufdrehen
- Nachmessen (nur wie ?)
- Fertigdrehen (Am besten mit Messuhr)
Die Fehlerquelle Messchieber ist mir bekannt und kann hier ausgeschlossen werden. (Immerhin etwas)
Danke und Grüße
Lars
|
|
17.06.2012, 19:27 |
|
Stan
Junior Member
Beiträge: 11
Registriert seit: Mar 2012
Bewertung:
0
Adresse: Rüber
|
RE: Tipps zum genauen Innendrehen gesucht
Ich verstehe nicht, warum das Messen mit einem Messschieber als Lotto bezeichnet wird.
In meiner Ausbildung zum Mechatroniker war der Messschieber beim Drehen, Fräsen, Feilen, Bohren.... das am häuigsten verwendete Messgerät.
Und wenn die Bohrung nach Schätzung 0.05mm zu klein ist, dann sieht man dass mit einem Messschieber (evtl. mit erweiterten 20tel Nonius) wunderbar, wenn der nicht gerade aus Plastik ist.
Für Lotto halte ich es eher wenn man davon ausgeht, dass die (Vor-)Bohrung ein exaktes Maß hat.
Meine Vorgehensweise war immer folgende:
Bohren
Aufdrehen mit kleiner zustellung
Messen
Aufdrehen im Schruppgang
Messen
Schlichten
Endmaß feststellen und evtl nacharbeiten
Durch das Aufdrehen vor dem Messen reduziere ich die Rauheit der Bohrung, was das Messergebnis verbessert und mir das Ankratzen erleichtert.
Wenn die Bohrung dann immernoch zu klein ist, wird entweder, wie schon erwähnt der Meißel verdrückt oder das Handrad stimmt nicht.
Davon, dass das Spiel herausgefahren wird gehe ich mal aus
Grüße,
Björn
|
|
17.06.2012, 21:25 |
|
katerleo
Super Moderator
Beiträge: 1.433
Registriert seit: Mar 2010
Bewertung:
284
Adresse: 1140 Wien
|
RE: Tipps zum genauen Innendrehen gesucht
(17.06.2012, 19:27)Thunder schrieb: Eine gute Vorgehensweise wäre nach meiner Ansicht
- Bohren
- Aufdrehen
- Nachmessen (nur wie ?)
- Fertigdrehen (Am besten mit Messuhr)
Hallo, Lars!
Für solche Zwecke stelle ich mir aus Abfallmaterial einen Prüfdorn her.
Ich nehme die Maße aus Deinem Beispiel.
1) Drehen eines Duchmessers von 12,700 mm (kann, da außen, genau mittels Messschraube bestimmt werden). Oberfläche so gut wie irgend möglich!
2) Die ersten paar Millimeter des Dorns werden auf wenige Hunderstelmillimeter Untermaß abgedreht und eine Fase wird am Ende des Dorns erzeugt.
3) Jede Ecke des Dorns wird mit feinem Schleifpapier verrundet.
Mit Hilfe eines solchen Dorns kannst Du Dich zuerst auf das definierte Untermaß, und danach auf das Endmaß hinarbeiten.
Auf die Tatsache, dass ein mit einem 12 mm-Bohrer hergestelltes Loch wirklich 12 mm Durchmesser hat, würde ich nicht mal einen einzigen Cent verwetten!
Grüße, Rudi
Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
|
|
17.06.2012, 21:32 |
|
|