FeldbahnFan
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RE: Rotwerk "frist" Zahnriemen und Antriebsritzel
Hallo Bernd,
erst mal vielen Dank für Deinen Hinweis. Allerdings trifft das nur bedingt zu. Beim ersten Mal habe ich die Geräusche im Getriebeteil vermutet. Erst als Riemen und Ritzel so aussahen
und sich nichts mehr bewegte, war mir klar, dass es der direkte Antrieb sein musste.
Bevor ich nach dem installieren eines neuen Riemens und eines neuen Ritzels wieder mit der Drehe arbeitete, habe ich dann nach einem Ratschlag des Rotwerk Kundendiensts die Vorspannung des Riemens und den Geradeauslauf zwischen Riemen und Ritzel so gut als möglich eingestellt. Es half nicht viel. Nach rund einer Stunde waren der Riemen und das Ritzel schon wieder im Eimer .
Inzwischen bin ich bei der 3./4. Neuauflage angelangt. Allmählich trete ich der Idee näher den Zahnriemen samt Ritzel durch eine Keilriemenscheibe mit einem Keilriemen zu ersetzen. Wäre allerdings ziemlich viel Arbeit zu der ich eigentlich keine große Lust habe .
Viele Grüße Peter
Georg Schramm: Nüchtern betrachtet ist besoffen besser
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03.08.2018, 15:19 |
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fliegerkind
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RE: Rotwerk "frist" Zahnriemen und Antriebsritzel
Hallo Peter!
Derart schräg "reingefurcht", wie auf diesem Foto die Spur am Zahnpulley aussieht, vermute ich 2 Fehlermöglichkeiten.
1.
(weniger wahrscheinlich)
Dass die Achse mit der Zeit locker geworden ist und der Riemen durch seine Spannung beim Arbeiten die Achse verzieht bzw. der Riemen nicht lotrecht am Zahnpulley ziehen konnte. Die Folge war dann diese "Rasur" der Zähne. Die Ursache dafür ist von der Ferne schwer festzustellen, denn das sich eine Achse/Welle verbiegt, ist kaum vorstellbar. Die Welle selbst könnte sich beispielsweise aber derart gelöst haben, dass sie durch die Riemenspannung nachgibt. Verbiegen wird sie sich ja hoffentlich nicht, denn da wäre ja auch die Antriebswelle aus Kunststoff?
2.
Auch möglich ist, vermutlich sogar wahrscheinlicher, dass die beiden Pulleys seitlich zu stark versetzt sind und der Riemen mit seiner Seitenwange auf die Pulleyführung drückt. Hier, auf Deinem Foto, hat man genau diesen Eindruck, als hätte der Zahnriemen auf die linke Wange gedrückt. Die Folge ist dann, dass der Riemen links aufläuft, sich rechts runterdrückt und rechts gräbt sich der Riemen dann in die Zähne ein.
Ist die Motor-nähere Seite des Pulleys die, die den Aufsatz (Rezess fürs Montieren) hat?
Jedenfalls ist das nichts, was man nicht in den Griff bekommen würde, zu allererst würde ich die Parallelität der beiden Achsen, auf die der Riemen läuft, überpüfen und mir danach eine ordentliche Riemen und Pulley-Kombination kaufen, z.B. bei Mädler oder Dold-Mechatronics, oder Zahnräder24.de, etc., aber aus Aluminium. Eher nicht aus Stahl (Mädler hat diese Dimensionen glaube ich nicht in Alu?).
Grüße, Heini
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.08.2018, 21:34 von fliegerkind.)
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03.08.2018, 21:23 |
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sswjs
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RE: Rotwerk "frist" Zahnriemen und Antriebsritzel
Moin,
auch ich seh hier einen auf- und überlaufenden Zahnriemen. Wie Heini schon bemerkte, kann der Achsenversatz eine der Ursachen sein. Da der Zahnriemen allerdings überläuft, tip ich auf zu stark gespannt.
Klingt im ersten Moment zwar unlogisch, aber eine zu starke Spannung zerstört die Passung zwischen Rad und Riemen, denn Zahnriemen laufen nie richtig rund, im Gegensatz zu Keil- oder Flachriemen, sondern knicken immer zu einen Polygon. Ist er zu stark gespannt, wird, in Laufrichtung gesehen, die hintere Zahnflanke auflaufen, da die Passung durch die zu starke Spannung mehr nicht stimmt.
Folge: Riemen wird überdehnt, verliert die Passung vollständig und rutscht durch die jetzt zerstörten Zähne über das Riemenrad.
Lösung: Achsen ausrichten, Riemen so spannen, das er sich etwas 2 cm eindrücken lässt.
sswjs, aka Jens
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04.08.2018, 16:49 |
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FeldbahnFan
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RE: Rotwerk "frist" Zahnriemen und Antriebsritzel
Hallo Heini, hallo Jens,
danke für Euren sehr hilfreichen Input. Ihr habt beide vollkommen recht:
War gerade an der Maschine und habe mir bei abgenommener Verkleidung angesehen, was passiert, wenn ich Leistung abrufe. Dazu hab ich die Drehe umgedreht, die Abdeckung abgenommen und bei mittlerer Drehzahl mit der Hand das Backenfutter abgebremst. Und tatsächlich, wenn ich das Futter abbremse steigt der Riemen an der äußeren Scheibe des Ritzels nach oben und hängt dann schräg im Ritzel. Die Zähne vom Riemen greifen dann nur noch mit der äußeren Ecke in das Ritzel ein und der Fräsprozess am Riemen kommt richtig gut in Gang.
Die Vermutung, dass inzwischen die Riemenspannung zu hoch sein könnte trifft zu, weil ich als mechanischer Laie irgendwann zu dem Schluß kam, dass viel auch viel hilft . Ich hab noch einen neuen Satz Riemen und Ritzel die ich morgen mit der vorgeschlagenen Riemenspannung mal einbauen werde. Über das Ergebnis - hoffentlich nicht nur heiße Pfötchen beim Backenfutter bremsen - berichte ich Euch dann.
Außerdem werde ich mir nächste Woche, wie von Heini vorgeschlagen, ein Alu-Ritzel mit einem wirklich guten Zahnriemen besorgen.
Noch mal ein dickes an Euch beide und viele Grüße
Peter
Georg Schramm: Nüchtern betrachtet ist besoffen besser
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04.08.2018, 17:39 |
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FeldbahnFan
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RE: Rotwerk "frist" Zahnriemen und Antriebsritzel
Hallo Heini, hallo Jens, hallo Volker,
eigentlich wollte ich die Sache mit dem Riemen schon am Sonntag angehen, aber 36 Grad und nicht der Hauch eines frischen Lüfterls in meinem Arbeitsraum haben mich in ein paar Minuten kapitulieren lassen. Da half auch kein noch so großes Kühlbier mehr
Heute früh bei eiskalten 26 Grad hab ich mich dann entsprechend Eurer Tips ans Werk gemacht. Nach gut drei Stunden Frickelei in chinesischer Edeltechnik hab ich dann endlich eine Einstellung gefunden, bei der der neue Riemen unter allen Lastfällen noch einigermaßen gerade im Ritzel läuft. Der größte Aha-Effekt stellte sich tatsächlich mit dem Reduzieren der Riemenspannung ein.
Für Leute mit ähnlichen Problemen: Wenn die Maschine nicht läuft, schaut das aus als würde der völlig schlapp herumhängende Antriebsriemen unmittelbar nach dem Einschalten aus dem Ritzel fliegen. Erstaunlicherweise ist das Gegenteil der Fall. Mit zunehmender Drehstahl läuft der Riemen tatsächlich völlig gerade im Ritzel. Bei mir sogar, obwohl der neu eingebaute Riemen bei sehr niedrigen Drehzahlen gut 2.5mm Seitenschlag aufwies.
Das Kugellager auf der Motor-abgewandten Seite ist gottseidank perfekt in Schuß. Allerdings hat die Drehe noch nicht viele Betriebsstunden auf dem Buckel.
Was ich nicht recht messen konnte, ist die Parallelität der Achsen. Mit meinem Equipment - Schätzeisen, Meßuhren usw. - kommt man in den recht engen Bereich nicht gut hinein. Da die Drehe jetzt schnurrt, wie ein hoch zufriedenes Kätzchen, gehe ich mal davon aus, dass das auch passen müßte. Außerdem hab ich zum Testen einen zäh-harten Werkzeugstahl verwendet und konnte am Schluß ohne Probleme Zustellungen mit 1.5mm verwenden ohne dass außer eines deutlichen Drehzahlabfalls irgendwas passierte. Ein Erfolg auf ganzer Linie. an Euch alle und viele Grüße aus dem rotglühenden schwäbischen Outback
Peter
Georg Schramm: Nüchtern betrachtet ist besoffen besser
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06.08.2018, 18:15 |
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sswjs
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RE: Rotwerk "frist" Zahnriemen und Antriebsritzel
Moin,
(06.08.2018, 18:15)FeldbahnFan schrieb: Der größte Aha-Effekt stellte sich tatsächlich mit dem Reduzieren der Riemenspannung ein.
Alleine für diesen Satz hat sich das Maschinenbaustudium doch gelohnt...
...und noch viel Spass mit deiner jetzt funzenden Drehe.
sswjs, aka Jens
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07.08.2018, 03:23 |
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