walter
Filmadaptionen
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RE: Wie würdet ihr das fertigen ? bzw. Kann mir wer etwas hart löten ?
(15.01.2021, 09:18)miglincit schrieb: Hallo Rudi,
(14.01.2021, 22:15)katerleo schrieb: Stahl kann man sehr gut weichlöten. Aber nicht mit Elektronikot. kannst du mir/uns verraten, welches Lot dafür geeignet ist? Und gegebenenfalls, wo man so ein Lot bekommt?
Danke schon mal
Thomas
Das würde mich auch interessieren ! Am Besten wäre natürlich mit einen Link zu einem Händler !
Servus Allemiteinand
Als Erstes vielen Dank an alle die sich hier mit ihren Wissen beteiligt haben.
Ehrlicherweise betrete ich mit Löten eher ein Neuland, habe schon mal Elektrokontakte verlötet nur der vorliegende Fall ist doch etwas anderes.
Also ich würde es gerne mal mit dem Versuchen was ich so in der Werkstatt liegen habe, dazu gehört der oben gezeigte Brenner und Lot mit dem inkludierten Flussmittel.
(15.01.2021, 00:37)nonius schrieb: Hallo Walter!
Lötpaste zum Weichlöten wäre eine Option...ist ein Gemisch aus Lot und Flußmittel..mit einer Konsistenz von weicher Zahnpaste...kann man auf den zu verlötenden Teilen aufbringen... die Teile in die richtige Position bringen und dann erwärmen...ginge vermutlich auch mit Industriefön.
Was ist den jetzt die Lötpaste ? Ist das jetzt ein eigenes Lot mit Flussmittel kombiniert und man braucht kein Lot mehr dafür ? Oder ist es einfach eine andere Bezeichnung für Flussmittel.
Hier noch 2 Bilder um die Funktion bzw die Belastung zu erklären:
Wie gesagt es handelt sich um sogenannte PTZ Kameras (Pan-Tilt und Zoom) diese Welle ist dazu da um die Tilt Funktion anzutreiben. Und man sieht auch ganz gut die Punktschweissungen die sich halt gelöst haben.
Ich denke jetzt daß die Lösung mit Weichlot ganz gut ist, schweißen hat sicher einen Verzug zur Folge, auch hartlöten dürfte sich negativ auf die form der Montagescheibe auswirken.
Mit dem Kunden habe ich das besprochen, er würde die Lösung des Lötens auch favorisieren.
Liebe Grüße
Walter
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15.01.2021, 09:59 |
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fliegerkind
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RE: Wie würdet ihr das fertigen ? bzw. Kann mir wer etwas hart löten ?
Hallo Harry!
Da gibt es einen Lampert-Ersatz, der gut funktioniert, ein Bekannter aus Tulln hat es inzwischen, deswegen weiß ich das. Ich habe mich für ein Wig-Gerät entschieden, somit haben wir miteinander Beides und können uns je nach Anwendungszweck aushelfen. Siehe hier, was das kann:
https://youtu.be/4DjxilaXIkM?t=798
Auf Aliexpress bekommst Du das inkl. aller Abgaben und Versand um ca. € 330,00 (direkt aus Tschechien).
Grüße, Heini
Good spelling, punctuation, and formatting are essentially the on-line equivalent of bathing (Elf Sternberg)
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.01.2021, 10:22 von fliegerkind.)
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15.01.2021, 10:20 |
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katerleo
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RE: Wie würdet ihr das fertigen ? bzw. Kann mir wer etwas hart löten ?
(15.01.2021, 09:18)miglincit schrieb: kannst du mir/uns verraten, welches Lot dafür geeignet ist? Und gegebenenfalls, wo man so ein Lot bekommt?
Hallo!
Grundsätzlich ist jedes Blei-Zinn-Lot geeignet. Es soll idealerweise kein Flußmittel enthalten sein, nur das reine Metall! "Idealerweise kein" soll heißen, dass Lote mit Flußmittelseele, die für Elektronische Bauteile dienen (Elektroniklot), ungeeignet sind, weil das enthaltene Flußmittel - früher Kolophonium - für Kupfer und Silber optimiert ist, aber so gut wie keine Wirkung auf Eisen und Stahl entfaltet. Die Folge sind klassische Kaltlötstellen bei Eisen und Stahl. Es gibt aber auch Lote mit saurer Flußmittelseele, sogenannte Beizlote, deren Seele beim Erhitzen Säure - und sicher noch so einiges zur Entoxidation - freisetzen, die man auch für Eisen und Stahl verwenden kann. Diese Lote sollte man aber besser nicht mit einer Dauerlötspitze für übliche Elektroniklötungen verwenden, weil die normalerweise vereisent sind. Nach der Beizlötung ist dann der Eisenbelag weggeätzt und mit der "Dauer" bei der Lötspitze ist es fürderhin vorbei.
Weil gerade Elektroniklot für Stahllötungen erwähnt wurde: Die Dauerlötspitzen werden deshalb mit einem Eisenbelag versehen, weil Flußmittel von Elektronikloten dem Eisen nichts anhaben können, also einfach auf Eisen nicht wirken!
Ich verwende beim Weichlöten von Eisen- und Stahlteilen ein gutes, altes Fittingslot aus Blei und Zinn, je circa 50 %. Gab es vor einiger Zeit noch beim Zgonc, das sind so viertelmeterlange Stäbe mit dreieckigem Querschnitt, Kantenlänge etwa 6 - 8 mm. Das ist zwar nichts für lebensmittelechte Lötungen, aber eine Tiltcamera sollte man ohnehin nicht ablutschen...
liebe Grüße, Rudi
Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
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15.01.2021, 11:26 |
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walter
Filmadaptionen
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RE: Wie würdet ihr das fertigen ? bzw. Kann mir wer etwas hart löten ?
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15.01.2021, 11:52 |
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katerleo
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RE: Wie würdet ihr das fertigen ? bzw. Kann mir wer etwas hart löten ?
Hallo, Walter!
Offensichtlich hast Du eine Weichlötung versucht. Hitze war genug da, sieht man am kugelförmig geschmolzenen Lot. Es war eventuell sogar etwas wärmer als nötig, braun muss ein Stahlstück gar nicht anlaufen.
Aber genau die entstandenen Kugeln beweisen, dass da keinerlei Fluss des Lotes bzw. Benetzung durch das Lot vorhanden war. Da fehlte es massiv am Flussmittel - das heißt nicht von ungefähr so! Ich favorisiere immer noch das saure Lötwasser, weil die Säure die sich auf dem Eisen bildende Oxidschicht wegätzt und zur sofortigen Benetzung durch das Lot (Verzinnung) führt.
Wenn Du das Werkstück, so wie es auf Deinem Bild zu sehen ist, nochmal auf Löttemperatur bringst und dann mit einen (Natur)borstenpinsel Lötwasser an die Lötstelle (und damit in den Spalt) bringst, läuft das Lot schneller in den Spalt, als man zuschauen kann!
liebe Grüße, Rudi
Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
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15.01.2021, 13:01 |
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JoSt
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RE: Wie würdet ihr das fertigen ? bzw. Kann mir wer etwas hart löten ?
Hallo Walter,
da will ich auch mal meinen norddeutschen Senf dazugeben ...
Hartlöten wäre das Mittel der Wahl, vorausgesetzt Du verfügst über das richtige Equipment und Lötmittel. Die meisten Hartlote verlangen an Temperatur ca. dunkelkirschrot, somit könnte Dein Brenner genügen. Aaaaaber... die Wahl des Lotes ist nicht ganz trivial. Bei Wald und Wiesenstählen kommst Du mit Silberlot eigentlich immer zurecht, vorausgesetzt Du benutzt das richtige Flussmittel, in diesem Anwendungsfall Borax mit Wasser zu einer teigartigen Pampe angerührt.
Sollten die Teile aber aus V2A / V4A bestehen, kannst Du es vergessen. Ich habe mal versucht an einem V2A - Wasserboiler hartzulöten und gefühlt ca. 1 Million verschiedener Hartlote ausprobiert. Irgendwann hat's funktioniert, frage mich aber bitte nicht mit welchem Lot (die Lötorgie ist schon ca. 25 Jahre her)...
Dein Lötversuch sieht nach zu wenig Wärme im Bauteil, bzw. kein oder zu wenig Flussmittel aus. Das Lot ist nicht geflossen und es fand keine Benetzung der Oberflächen statt. Was die Flussmittelauswahl beim Weichlöten von Stahlteilen angeht gebe ich Rudi uneingeschränkt recht, ist aber eine rechte Sauerei...
Wenn es in meiner Werkstatt stattfinden sollte, würde ich den Zapfen in das Reitstockfutter der Drehmaschine spannen, Scheibe drauf und gegen ein Alublech als Zwischenlage gegen das Drehfutter drücken (wg. Position und Winkligkeit), Massezange vom Schweißgerät an den Zapfen, drumherum alles gut abdecken (Maschinenbett etc.) und dann mutig 3 Schweißpunkte ranbrutzeln (2mm Elektrode, 100Ampere, kurze Schweißdauer). Dann die übliche Nacharbeit, aber die brauche ich Dir ja nicht erklären..
Grüße aus dem Ammerland
Joachim
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15.01.2021, 14:00 |
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