katerleo
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RE: Welcher Drehstahl ist zu verwenden?
Hallo, Hansjörg!
Ein österreichischer Titanlieferant gab auf seiner Webseite an: "Titan läßt sich mit allen Werkzeugen gut bearbeiten, die man auch für spanbaren Edelstahl zur Anwendung bringt."
Meine persönliche Erfahrung mit Titan (Grade 2): Mit scharfen HSS-Werkzeugen seht gut zu zerspanen, solange nur zarte Späne (<= 0,25 mm) abgenommen werden. Dabei entstehen auch sehr gute Oberflächen. Beim Gewindeschneiden mittels Schneideisen ist zu beachten, dass Titan hochduktil ist, es will sich lieber verformen als zerspanen lassen. Daher sollte das Schneideisen ein gutes, scharfes sein. Durch die jedenfalls zu erwartende Aufstauchung ist es angeraten, den Durchmesser des Rohlings dünner zu lassen als einen aus Stahl, auf den das gleiche Gewinde geschnitten werden soll. Wenn ich ein M6 Gewinde auf einen Stahlrohling schneiden will, drehe ich den Rohling auf 5,8 mm ab. Bei Titan würde ich mit 5,7 mm beginnen und nötigenfalls auf 5,6 mm zurückgehen.
Auf der Drehbank können Gewinde auf / in Titan ohne weiteres geschnitten werden; ich habe dazu immer HM-Gewindestähle verwendet.
Das obige gilt für Reintitan Grade 2.
Hochfeste Legierungen, zb. Grade 5, habe ich noch nicht bearbeitet und daher auch keine Erfahrungen in dieser Richtung.
liebe Grüße, Rudi
Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
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19.09.2018, 13:58 |
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Comaspahn
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RE: Welcher Drehstahl ist zu verwenden?
Hallo,
Sodele. Jetzt habe ich heute den Titan-Zuganker für die Fahrradnabe auf der Drehbank bearbeitet. Begonnen habe ich mit WSP 11ER A60 und dem dazugehörenden Halter SER1010H11. Zunächst geht alles glatt und superschnell auf der einen Seite; wunderschöne Rollspäne und superglatte Flankenwinkel. Titan lässt sich ganz gut bearbeiten.
Ich wende die Zugstange, weil ja die andere Seite auch ein Gewinde braucht ( BTW es war übrigens nicht M6 x 1 sondern M5 x 0.8 ). Erste Fahrt, Stahl zurücknehmen und Retoure -- Peng die Schneidspitze ist gebrochen. Nicht so schlimm, weil jede WSP drei Spitzen hat und zwei dieser WSP noch vorhanden sind. So mache ich weiter und werde langsam nervös, weil zum Schluss ich an der fünften Spitze bin und die sechste nicht i.O. zu sein scheint. Ausgerechnet erst bei der fünften Spitze finde ich den Fehler, warum die Schneid-Spitzen jedes mal brechen. DIE SCHLOSSMUTTER-V-Nut HAT SPIEL BEKOMMEN und darum ist die Spitze voll in das Material gedrückt worden.
Also den HM-Stahl eingelegt und mit der Lupe wieder eingefädelt ( es geht erstaunlich gut, solange man nicht am 'Endschnitt' ist ). Ende gut _ Zugstange ist fertig und okay. Der Schlossmutter-Schwalbenschwanz ist nachgestellt, wobei sich mir die Frage stellt, wie verstellt sich eine Führungsleiste um 5-Zehntel? Ich sollte vlt. die Anstellschrauben kontern ( Madenschraube kontern ? Herausforderung )
Jedenfalls kommen morgen die Spannmuttern mit den Rollführungen des Kardans dran. Ich bleibe dran.
Gruss Hansjörg
Ausschuss ist der nicht verwertbare Teil einer Freizeit
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26.09.2018, 22:28 |
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