Möchte den Beitrag noch fortsetzen. Hatte noch höhere Prioritäten in anderen Bereichen.
Das Laufrad habe ich leicht überdreht um den seitlichen Anschlag wieder zu gewährleisten. Der Durchmesser wurde ca. 3° konisch bearbeitet, damit das Sägeband beim Sägevorgang Richtung Laufradanschlag bewegt wird.
Die Gummischicht am Antriebsrad war etwas eingedrückt oder zerschlissen. Der Durchmesser hatte eine leicht konkave und konische Form. Dadurch wurde das Band vermutlich sehr kräftig an die harten Anschlagbolzen gedrückt. Man sieht auch deutliche Verschleissspuren an diesen Bolzen. (Bild 3) Dies dürfte vermutlich die Ursache für die Rissbildung auf der Rückseite des Sägeblatts gewesen sein.
Das Antriebsrad hab ich leider nicht entfernen können. Ein Anruf bei der zuständigen Servicestelle von Femi brachte einiges an Informationen. Das gummibeschichtete Alu Rad ist mit einem Linksgewinde auf einer Stahlwelle verschraubt. Es soll sehr gut auf der Welle halten. Um dieses Rad zu entfernen verwendet man ein Spezialwerkzeug mit langem Hebelarm das in die Beiden Bohrungen im Rad passt. Als Gegenhalterung setzt man ein Zahnrad auf der Getriebeseite so ein, dass es sich mit dem Gehäuse versperrt. (Bild 6 ohne sperrendes Zahnrad) Auf meinen Einwand als Gegenmoment den Innensechskant an der Welle zu benutzen, meinte der Servicemann nur „da brechen die Sechskantschlüssel ab!“.
Bild 6
Ein Zahnrad hatte ich nicht und ausserdem waren da grosse Bedenken mit dieser Zahnrad-Methode das Getriebe zu beschädigen. Also baute ich mir ein Werkzeug und versuchte es mit dem Innensechskant mit Rohrverlängerung. Ausserdem erwärmte ich das Alu Rad mit einem Föhn. Das Ergebnis entsprach exakt den Vorhersagen meines Informanten. (Bild 7) Das Rad sass nach wie vor bombenfest. Meine Zweifel ob ich eventuell in die falsche Richtung gedreht hatte (Linksgewinde) haben sich nicht bestätigt. Theoretisch hätte sich das Rad von der Welle lösen müssen.
Bild 7
Was tun?
Ich beschloss das Rad im eingebauten Zustand zu bearbeiten. Dazu positionierte ich eine Handbohrmaschine derart, dass der Schleifstift den erhöhten Teil der Gummiauflage entfernen konnte. (Bild 8) Das Antriebsrad wurde in Bewegung versetzt und dann die Bohrmaschine mit Schleifstift gestartet. Durch leichtes Andrücken liess sich die Gummischicht entfernen.
Bild 8
Dann stellte der Motor der Säge plötzlich ab. Was war geschehen? Eine vermutete Überhitzung konnte es nicht sein der Motor war nur leicht handwarm. Beim Manipulieren an der Bohrmaschine startete der Sägemotor nochmals kurz und am Schleifstein sah man einen Funken.
Ich hatte mich so auf das Schleifergebnis konzentriert und dabei nicht bemerkt dass ich auch die elektrische Zuleitung zum Startknopf des Motors weggeschliffen hatte. (Bild 9)
Bild 9
Das nächste Dilemma stand an. Das Ersetzen dieser elektrischen Leitung war Bedingung für ein Weiterschleifen. Allerdings war dazu eine kleine Kabelbriede zu entfernen die unter dem ominösen Antriebsrad lag. Eine kleine zusätzliche Bohrung (sichtbar auf Bild 7)im Antriebsrad brachte den gewünschten Zugang zur Briede bzw. zur deren Befestigungsschraube. Kabel ersetzen und weiter ging es mit Schleifen.
Ein weiterer Hinweis des freundlichen Herrn aus dem Femi Servicezenter war, die harten Bolzen zu verdrehen. Damit soll erreicht werden dass die das Sägeband bei Berührung auf einer polierten Fläche auftrifft. Leider liessen sich die Bolzen nicht drehen. Erwärmen des Alugehäuses mit einem Heissluftföhn brachte in diesem Fall den nötigen Erfolg. Alu dehnt sich doppelt so stark aus wie Stahl. Die Bolzen wurden um 180° gedreht. (Bild 10)
Bild 10
Ein erster Testlauf zeigte immer noch ein leichtes Berühren des Sägeblattes am Bolzen beim Antriebsrad. Eventuell wäre die Gummischicht noch mehr zu bombieren. Aber im Moment möchte ich es so belassen. Nicht das das Band in der anderen Richtung von der Rolle springt. Warten wir es mal ab wie sich die Änderung bewährt.
Was die richtige Bandspannung ist mir immer noch rätselhaft. Offenbar war diese eher zu hoch. Der Hinweis auf der Säge ist wenig hilfreich. "Sägeband soll keine Wellen zeigen. " Was immer das bedeuten soll.