Habe solche Werkzeuge zum definierten anziehen von Schrauben bis M2,5 mal gefertigt.
So um 1982 ,die waren noch bis 1990 also ziemlich lange im Einsatz ...
Als Torsionselement habe ich Fahrradspeichen eingesetzt- da Federstahldraht für mich relativ unereichbar war ( DDR -Verhältnisse).
Zeichnungen sind auch nicht mehr vorhanden ,aber ich denke doch ,das ich es noch etwas erklären kann …
Homogenität im Stahl vorausgesetzt ,kann man sagen ,das ein Metallstab von bestimmter Länge und definierten Durchmesser sich federnd verdrehen lässt -also wieder in seine Nulllage zurückkehrt .
Die Länge und der Durchmesser ,wurden da nicht über genügend Fachwissens meinerseits vorhanden war , empirisch ermittelt .
Der genaue Abgleich erfolgte (der genaue Verdrehmoment ) durch abschleifen des Durchmessers ,wird hiermit festgelegt.
Die gesamte Mimik ist relativ einfach ...
Das Torsionselement bekommt auf einer Seite ein Anschliff als Schraubendreher oder Sechskant je nach bedarf verpaßt ,die andere Seite ein Bedienelement mit ein Zeiger .
Das gesamte verschwindet in einer Metallhülse ,diese bekommt noch eine Skala . Die gesamte Anordnung kann man noch mit einer Federwaage eichen .
Null entspannt ,dann die Markierungen die man als eine gleichmäßig geteilte Skala mit allen Zwischenwerten aufbringen kann.
Dann knallt man einfach ein paar Schrauben weg - merkt sich die Stelle -auf der Scala
20% weniger ,ist dann meist das optimale Anzugsmoment - für die restlichen Schrauben!
Zum Gebrauch
-man dreht die Schrauben mit der Vorrichtung ein ,bei erreichen eines Wiederstandes hält man das äußere Rohr fest und dreht bis zur Markierung weiter ,das wärs... fest!
Wem es interessiert , kann dies ja mal auf der schnelle nachvollziehen...
Beste Grüße
Hasso
Habe gerade beim abspeichern des Textes mit bekommen ,das doch bei einen Kollegen noch Unterlagen existieren könnten, er hatte damals in Heimarbeit die Serienproduktion von den Dingern aufgenommen...
Zitat:ich glaube fest daran, dass es von M 0,8-2,0 reine Gefühlssache ist!
Sagen wir mal so , mein Sohn (als Metaller) knallt alles unter M6 ohne Drehmomentschlüssel weg ,er hat einfach kein Gefühl für solche Arbeiten !
Persönlich nutze ich schon seit Jahrzehnten ,das anziehen nach Winkelvorgaben für die jeweiligen Schraubensorten .
Allerdings ich arbeite schon seit etlichen Jahren nicht mehr
Mal schaun ob ich noch so eine Winkelmimik habe...
Ansonsten gebe ich Dir recht , man sollte sich schon etwas Gefühl aneignen .
Das bedeutet aber auch ,das ab und an mal eine Schraube mit Absicht über den Jordan geschickt wird -ansonsten was ist fest ?
Hallo Hasso,
da gebe ich Dir voll Recht, ich habe ja auch so einen kleinen Drehmomentschlüssel von M3-M6. Aber, ich mache auch immer die Schrauben und Muttern viel zu fest zu! Wenn ich aber nach dem Drehmoment gehe(laut Tabelle), kommen mir die Werte "VIEL" zu wenig vor! Es kommt auch immer auf die Schraube, sowie deren Eindrehwiederstand an.Da habe ich auch schon einige Male eine zerstört, aber wie ich mal einem Uhrmachermeister zugesehen habe, der hat das alles im Gefühl und da gibts ja wirklich sehr, sehr kleine Schräubchen!
Gruß: Wolfgang
Anzugsdrehmomente für Schrauben hängen u.a. von der Schraubenqualität, der Reibungszahl, der Oberflächenbeschaffenheit usw. ab. Bin der Meinung, dass bei kleinen Schrauben die Erfahrung eine grosse Rolle spielt. Trotzdem noch eine Tabelle die gewisse Anhaltspunkte für maximal zulässige Anzugsmomente vorgibt. Quelle: 1995 by Bossard.
Grüsse Richard
(Entschuldigung, bekomm mit 150Kb die Bilder nicht besser lesbar hin)
Hallo,
wie versprochen , habe mal mich durchs Werkzeug gegraben ...
Hier mal ein Bild von so einer Gradscheibe (für Zylinderköpfe unentbehrlich), diese ist seit über 30Jahren im Einsatz ,
das beste daran , mit der Eichung hat man keine Probleme
Die Gradscheibe auf den Minitorsionschlüssel ist natürlich viel kleiner ,ging bei mir auch bloß bis 180 Grad (bin noch am suchen) .
Eine PDF als Erläuterung - auf die schnelle wäre diese : www.agvs-beo.ch/cmsfiles/am_verbindungselemente.pdf
(13.11.2010, 10:45)Bommel schrieb: gibts ab 10 Ncm, nennt sich Drehmomentschraubendreher, und kosten nen Schwenegeld...
Für die industrielle Fertigung ist
das Anziehen von Schauben bzw.Muttern nach Drehmoment aber eine zu ungenaue Methode, da auch das Reibmoment eine große Rolle spielt.
Da werden die Schrauben mit einem kleinem Moment vorangezogen und dann nach Winkelgraden festgezogen. Somit wird das Reibmoment, das an den Auflageflächen im Gewinde wie auch am Schraubenkopf herrscht, ausgeschaltet.
Oder ganz feine (richtig teuer)Geräte messen die Dehnung der Schraube beim Anziehen .
das ist aber nur zum Teil Richtig. Viele Kfz-Moteren werden in der Fertigung mit Drehmoment und Momentüberwachung gefertigt. Wird das Drehmoment nicht erreicht, wird die Schraube einmalig gelockert und ein zweiter Versuch gestartet. Scheitert der auch, wird per Hand nachgearbeitet. Das hat den Vorteil, daß Fehler erkannt werden. Beim Winkelziehen würde die Schraube ohne Rücksicht auf Verluste angeknallt werden.
Hallo,
bin soeben bei meiner Suche auf Drehmomentschlüssel für Drehmomente ab 0,2Nm !! gestoßen.
Auch Walter suchte so was vor einiger Zeit. Ich fand es nur momentan nicht.