Hallo zusammen,
wer von Euch hat mit seiner Fräse schon einmal C 45 k Stahl bearbeitet, wenn ja, was für Fräser wurden dafür benutzt? Habe gerade versucht eine Nut in ein Stück Stahl der oben genannten Art mit Titan beschichteten Schaftfräsern zu fräsen. Zugestellt habe ich lediglich 2/10 mm. Resultat: zwei Fräser haben ihren Geist aufgegeben. Im Augenblick weiß ich nicht weiter.
Viele Grüße
Ernie

Hallo Ernie,

hmmm so auf die Schnelle kann man da nicht viel drüber sagen - hast du mal Daten zu Drehzahl und Durchmesser des Fräsers?

Gruß

Allemool

Hallo Ernie,

ich fräse regelmäsig verschiedene Stahlsorten auf meiner Fräse.
Ich mache es aber nur noch mit guten VHM-Fräsern, mit Unterstützung meiner KSS. Damit läßt sich auch C45 wie Butter fräsen wenn man die Zustellung und die Schnittgeschwindigkeit nicht übertreibt.
Ich habe C45 Stahl aber auch schon mit HSS.Fräsern bearbeitet was eigentlich keine Probleme machen sollte, vor allem wenn man etwas schmiert. Ich habe so auch schon gehärtete Stähle gefräst.

Ich vermute jetzt mal, Du verwendest diese golden beschichteten HSS-Fräser, wie sie gerne als ganze Fräsersätze angeboten werden.
Diese sind oft leider ihren noch so günstigen Preis nicht wert, da sie schon im Neuzustand stumpf sind und auch so nicht viel taugen.
Bei den von mir für Stahl verwendeten Fräsern muß man aufpassen sich an den sehr scharfen Schneiden nicht zu verletzen. Dementsprechend schneiden sie dann auch.

Grundsätzlich mußt Du aber beim fräsen von Stahl mit HSS Fräsern aufpassen, daß diese nicht zu heiß werden, was man an den verfärbeten Spänen gut erkennt. Bei VHM darf im Extremfall der Span dagegen sogar glühen. Um den Fräser zu kühlen und zu schmieren reicht es in der Regel einen in Öl ( Olivenöl, Rapsöl, wegen der Gesundheit) getränkten Pinsel vorsichtig gegen diesen zu halten, oder die Oberfläche des Teils gut zu benetzen.
Schmieren und kühlen verbessert in jedem Fall die Standzeit des Fräseres und die Rautiefe der gefrästen Oberfläche. Wenn sich der Fräser einmal blau verfärbt hat, oder die Schneidkanten abgebrochen sind, ist er zerstört.

Zudem ist beim Fräsen von Stahl im Hobbybereich weniger mehr. Also weniger Zustellung bei vielleicht auch geringerer Drehzahl und weniger Frästiefe.

Gruß Edwin

Hallo Allemool und Edwin,
der Fräserdurchmesser war 14mm und die Drehzahl 500/min. Ich habe mal die Schneiden der beiden Fräser photographiert. Sie sind beide nicht mehr zu verwenden.

   

   

Viele Grüße
Ernie

Hallo Ernie,

es ist scheinbar schon so wie ich vermutet hatte.
Beide Fräser sind HSS und minderer Qualität.
Dein großer Fräser ist zu warm geworden, was man schön an den Anlauffarben an den Schneiden sehen kann und der Kleinere ist einfach stumpf und zu weich. Beide sind zudem sehr schlecht angeschliffen. Der Anschliff sieht ja fast wellenförmig aus was auf eine nicht abgerichtete, oder defekte Schleifscheibe schließen läßt.
Daß sich der kleinere Fräser aber ohne große Anlauffarben fast zerlegt ist schon ungewöhnlich. Selbst wenn Dein c45 Stahl gehärtet wäre, müßte der Fräser Anlauffarben zeigen.

Ich prüfe den Anschliff von Fräsern immer indem ich sie vorsichtig gegen meine Fingerkuppe drehe. Bei guten Fräsern muß man das sehr Vorsichtig machen, da man sich sonst schneidet.

Wie sind die Anderen aus Deinem Satz?

Gruß Edwin

Hallo Ernie,

eigentlich läßt sich C45 ganz gut mit HSS Werkzeugen bearbeiten, auch trocken (zu Lasten der Standzeit).

Die Fräserspitzen in den Fotos sehen verfärbt aus und sind ev. zu heiß geworden.
Das kann ein Fräser-Qualitätsproblem sein.
Möglicherweise aber auch ein Materialproblem.

Ich habe von Wilms (Köln) mal ein Stück C45 erhalten, möglicherweise vom Stangenanfang oder -ende, jedenfalls knallhart.
Das hat zwei Fräser ruiniert, bis ich es begriffen hatte.

Bei einem Feilversuch rutschte die Feile glatt ab, ohne zu greifen.

Grüße

Herbert

Hallo Ernie,

ich schließe mich den beiden Vorrednern an. Ich denke es liegt an den Fräsern. Der 2 Schneider hat fast ähnlichen Verschleiß wie der aufgewickelte Bohrer den ich letztens hatte.

Gruß

Allemool

(31.08.2010, 20:57)Edwin schrieb: Hallo Ernie,

es ist scheinbar schon so wie ich vermutet hatte.
Beide Fräser sind HSS und minderer Qualität.
Dein großer Fräser ist zu warm geworden, was man schön an den Anlauffarben an den Schneiden sehen kann und der Kleinere ist einfach stumpf und zu weich. Beide sind zudem sehr schlecht angeschliffen. Der Anschliff sieht ja fast wellenförmig aus was auf eine nicht abgerichtete, oder defekte Schleifscheibe schließen läßt.
Daß sich der kleinere Fräser aber ohne große Anlauffarben fast zerlegt ist schon ungewöhnlich. Selbst wenn Dein c45 Stahl gehärtet wäre, müßte der Fräser Anlauffarben zeigen.

Ich prüfe den Anschliff von Fräsern immer indem ich sie vorsichtig gegen meine Fingerkuppe drehe. Bei guten Fräsern muß man das sehr Vorsichtig machen, da man sich sonst schneidet.

Wie sind die Anderen aus Deinem Satz?

Gruß Edwin

Hallo Edwin,
ich habe zusammen mit der Fräse bei Wabeco einen kompletten Satz Fräser mit zwei und vier Schneiden gekauft. Alles die gleiche Sorte. Bei Automatenstahl hatte ich bis jetzt keine Probleme. Ich werde mir jetzt mal VHM Fräser besorgen.
Viele Grüße
Ernie

Hallo Ernie,

dann würde ich mir für Stahl aber nur Fräser bis 10mm Durchmesser besorgen. Ich habe die gleiche Fräse wie Du, nur mit dem kleinerem Tisch. Alles was für Stahl über 10mm geht ist mehr als Planfräser, als als Fingerfräser zu benutzen. Da stößt man sehr schnell an die Grenzen der Fräse bei harten Stählen. Zudem sind gute VHM-Fräser sehr teuer und in einem Augenblck zerstört. Die Dinger sind wie Glas.

Gruß Edwin

(31.08.2010, 19:19)ernie schrieb: wer von Euch hat mit seiner Fräse schon einmal C 45 k Stahl bearbeitet, wenn ja, was für Fräser wurden dafür benutzt?

Hallo Ernie,

ich weiss nicht welche Fräse Du hast.
Auf meiner BF20 hatte ich anfangs auch grosse Probleme.
Aber seit ich die mir nachdrücklich ans Herz gelegten HSS-Schruppfräser mit KSS einsetze (und der Gleich- durch einen Drehstrommotor ersetzt wurde) lässt sich auch C45 problemlos fräsen:
d12 mit 7 mm Zustellung, also 84 mm² Spanvolumen ist nun im Vollschnitt möglich.
d20 mit entsprechend reduzierter Tiefe ist auch möglich, aber wegen der höheren Drehzahl sind mir die kleineren Durchmesser lieber.
Ohne gemessen zu haben vermute ich, dass bei den kleineren Durchmessern sogar das Gesamtvolumen in kürzerer Zeit zerspant wird, weil ich bei den grossen nicht nur die Tiefe, sondern auch den Vorschub reduzieren muss.

Hans