Hallo Leute,

auf die Gefahr hin, dass Ihr mich jetzt mit grobkörnigen Schienenschotter™ steinigt

Spricht denn irgendwas dagegen, einen Futterflansch aus Alu zu drehen?
Hätte den netten Nebeneffekt dass es nicht rostet und nicht ganz so widerlich zu bearbeiten ist wie Edelstahl ...

Von der Stabilität her sollte das doch passen - oder bin ich das wiedermal völlig auf dem Holzweg?



Gruß
- Karl

Hallo, Karl!

Wenn man mal von der Festigkeit absieht:
Mich persönlich würde der gegenüber Stahl doppelt so große thermische Ausdehnungskoeffizient von Aluminium zumindest nachdenklich stimmen...

Wenn Alu das ideale Material für Futterflansche wäre, würde wohl kein Stahlflansch mehr angeboten werden, oder?

Grüße, Rudi

Moin zusammen...

@Kafido erstmal...ich habs gesehen..geil..

Es mag dich vielleicht erstaunen..aber ..mein F-Flansch ist aus Alu !!
Selbstgedreht und saugend passig .
Die hier genannten, thermischen, Probs hatte ich bisher nicht..auch nach längerer Laufzeit am Stück..
Ich denke es ist eine Mischung aus sauberer Vorspannung der, von mir verbauten, Spindellager einerseits..sowie der zu bearbeitenden Materialien die Ihre Wärme ins Futter ableiten..andererseits !
Bei den Materialien ( überwiegend AlMGSI o,5 oder Messing ) die verbraten werden habe ich keine großartige Erwärmung registriert..wenn überhaubt eher marginal ! ( Rotwerk DR350 ! )


"Edith" :...Seht euch mal, zum Thema Thermik, im Diamondholder-Fred den 2ten Link von Buedes an...!!!!!!
Lest mal die Beschreibung im PDF ..aus was für einem Material die Komponente hinter dem Drehling ist, ebenso das Bild mit eingespanntem Material...soviel zu der Sache ! ...ist aber nur meine Meinung/bisherige Erfahrung .

Hallo Karl,

ein Drehfutterflach aus Alu...hat Vor- und noch mehr Nachteile.
Die Vorteile betreffen eigentlich nur die einfachere Herstellung und die nach meiner Meinung ausreichende Festigkeit für den Hobbybereich

Die Nachteile können dagegen eklatanter sein.

Ein solcher Futterflansch ist nicht dafür geeignet öfter demontiert und wieder montiert zu werden, da durch das weiche Aluminium die Passung und damit der Rundlauf schnell verloren gehen.

Ein weiteres Problem kann Kontaktkorrossion zwischen Stahl und Aluminium sein, wenn er lange montiert ist. Da hilft Dir auch gutes Ölen nichts.

Bei größeren und stärkeren Drehmaschinen könnte die Festigkeit und das Schwingungsverhalten ein Problem sein bei schweren Dreharbeiten. Nicht umsonst wird deshalb dafür Guss benutzt.

Gruß Edwin

ich würde mal sagen:
kommt auf die Maschine an. Wenns nur ein Futter bis 100 oder 125 ist, warum nicht, Bei größeren Maschinchen würde ich dann auch ne Stahlscheibe nehmen.

(29.10.2010, 15:04)Edwin schrieb: ein Drehfutterflach aus Alu...hat Vor- und noch mehr Nachteile.

Hallo Edwin,

das denke ich mir - daher meine Frage ...

(29.10.2010, 15:04)Edwin schrieb: Die Vorteile betreffen eigentlich nur die einfachere Herstellung und die nach meiner Meinung ausreichende Festigkeit für den Hobbybereich

ich dachte z.B. auch an die geringere Masse ...
Weniger zum Rumheben und kürzere Nachlaufzeit beim Abschalten.

(29.10.2010, 15:04)Edwin schrieb: Ein solcher Futterflansch ist nicht dafür geeignet öfter demontiert und wieder montiert zu werden, da durch das weiche Aluminium die Passung und damit der Rundlauf schnell verloren gehen.

Ein weiteres Problem kann Kontaktkorrossion zwischen Stahl und Aluminium sein, wenn er lange montiert ist. Da hilft Dir auch gutes Ölen nichts.

Das sind natürlich gute Argumente ...

(29.10.2010, 15:04)Edwin schrieb: Bei größeren und stärkeren Drehmaschinen könnte die Festigkeit und das Schwingungsverhalten ein Problem sein bei schweren Dreharbeiten. Nicht umsonst wird deshalb dafür Guss benutzt.

hmm, d.h. Du würdest dafür auch keinen ST37 oder ST52 oder Automatenstahl verwenden, sondern wirklich (Grau)guss??


... der ist ja nu wirklich gräßlich zu bearbeiten ...

Gruß
- Karl

Hallo!

Also AL7075 wäre samt Trennmittel wegen der Kontaktkorrosion ohne weiteres bedenken möglich.
Vom Längenausdehnungskoeffizient her gesehen wird sich nicht soviel tun. Man muss sich doch mal vor Augen führen wie viel Masse erhitzt werden muss um die AL Platte bzw. Futter zu erhitzen. Abgesehen von der Umgebungstemperatur und Wärmeabfuhr. Das werden vielleicht ein paar 10000tel sein.
Ich würde allerdings keine PB AL Legierung nehmen. *grins

Viel wichtiger ist das genaue Arbeiten der Platte damit keine Unwucht entsteht.

Also wenn die AL Platte wesentlich günstiger als ein Kauf im Zubehör ist würde ich mir sie selber bauen.

Gruß Gary

Hallo Karl,

eine geringere Schwungmasse ist bei unseren kleinen Maschinen nicht immer gut. Ich persönlich achte eigentlich auf eine immer möglichst große Schwungmasse die gerade im Unterbrochenen Schnitt für einen deutlich besseren Rundlauf sorgt.

Guss benutze ich wegen der hervorragenden Schwingungsdämpfenden Eigenschaften von Guss und ausser der Sauerrei ist Guß nicht so schlecht zu bearbeiten. Da wirst Du mit ST37 nicht wirklich mehr Freude haben.

Stahl als Futterflansch ist nach meinem Empfinden aber gut ausreichend für unsere Belange und vor allem ist es auch bei Vorsichtiger mehrmaliger Montage nicht ausgelutscht wie Alu.
Wenn Du später mal ein Vierbackenfutter, oder eine Planscheibe mal montieren möchtest, wirst Du froh über einen Stahlflansch sein.

Gruß Edwin

Hallo Kollegen,

müsste man nicht zuerst einmal fragen wie gross die Drehbank eigentlich ist der habe ich das überlesen?

Ich würde für mich folgendermassen vorgehen:
1. konventionelle Industriedrehbank: Den Futterflansch würde ich bei jedem Wechsel des Futters überdrehen, habe ich auch in diversen Anleitungen so gelesen.

2. Hobbydrehbank: Den Flasch würde ich aus Alu drehen und war für jedes Futter seinen eigenen Flansch, danach ne mehr trennen.

3. Uhrmacherdrehbank: Das würde ich gerne mal usprobieren, ich hatte noch nie eine...

Übrigens würde ich auf der Industriedrehe auch die Futterbacken vor jeder wichtigen Arbeit ausdrehen

Gruss Oli

(29.10.2010, 18:12)ScuderiA schrieb: müsste man nicht zuerst einmal fragen wie gross die Drehbank eigentlich ist der habe ich das überlesen?

Hobbydrehe halt - 135mm Spitzenhöhe, 125er oder 160er Futter.

(29.10.2010, 18:12)ScuderiA schrieb: für jedes Futter seinen eigenen Flansch, danach nie mehr trennen.

das würde ich schon aus purer Bequemlichkeit nicht tun

(29.10.2010, 18:12)ScuderiA schrieb: 3. Uhrmacherdrehbank: Das würde ich gerne mal usprobieren, ich hatte noch nie eine...

ich auch - dito.

(29.10.2010, 18:12)ScuderiA schrieb: Übrigens würde ich auf der Industriedrehe auch die Futterbacken vor jeder wichtigen Arbeit ausdrehen

ohhh - da brauchst Du dann aber öfters mal Neue. Ich glaub, das macht kein Mensch ...
Vielleicht routinemäßig 1x im Monat oder so ...

Naja, egal.
Ich danke Euch auf jeden Fall recht herzlich für die Info's und Ideen und würde sagen, wir sollten aufhören, hier drüber weiter zu diskutieren - unser Häupling liest das nämlich nicht so gerne :(



Gruß
- Karl