Moin alle zusammen,

Da es hier wirklich nichts ansprechendes zu kaufen gibt (in meinem Preis und Qualitaetssegment) habe ich mich schon vor geraumer Zeit zum Bau einer Portalfraese nach dem Vorbild einer Mixware Fraese (oder auch aehnlich der von Heini) entschlossen.
Alles ist im Prinzip schon fertig geplant, die Materialbeschaffung bereitet allerdings Probleme und hier besonders die Aluprofile. Kaufe ich die auf Mass geschnitten sind sie extrem teuer (dafuer aber auch garantiertes Mass und saubere Schnittkante) , ein 80X160mm Profil kostet dann ueber 200$.
Kaufe ich sie in der E-bucht sind sie deutlich billiger, ich muss sie aber auf passende Laenge schneiden wobei die Schnittkanten sauber und die Laenge passen muss, sonst wird die ganze Fraese krumm.

Mein Frage waere nun wie man dass am besten macht oder kann man das mit den herkoemmlichen in einer normalen Hobbywerkstatt zu findenden Maschinen eigentlich nicht?

Ich habe an eine Kreissaege mit Metallblatt gedacht, da ich aber schon kleine Aluprofile auf meiner Proxxon Minikreissaege geschnitten habe und erlebt habe wie es ist wenn man die nicht richtig festhaellt oder festhalten kann, moechte ich das nicht unbedingt auf einer grossen Kreissaege mit einem grossen Aluprofil probieren. Eine andere Moeglichkeit waere eine Kappsaege, hier koennte man das Profil richtig festmachen, fuer solche gibt es ja auch Metallsaegeblaetter.

Die grosse Frage ist allerdings, wie sauber wird der Schnitt und kann man wirklich exakte Laengen schneiden.

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Hallo Beppo!

Nun, Dein Fräsenplan schaut ja schon sehr gut aus, da gibt es wenig oder sogar gar nichts daran zu meckern. Die Profile sollte man problemlos mit einer Kappsäge schneiden können, aber es hängt halt schon davon ab, welches Aluprofil und welches Sägeblatt Du hast. Ich habe von "unmöglich" bis zu "kein Problem" so ziemlich alles schon dazu gelesen. Eventuell könntest Du Dir ein kleines Stück vom selben Aluprofil (zB. einen Meter) auf Verdacht, für Probeschnitte kaufen? Denn schneiden geht es sicher, die Frage ist ledigich, ob Du zufrieden mit dem Ergebnis bist. Die Kappsäge muss auch den Schneidradius gross genug haben bzw. musst Du eine Kapp- und Zugsäge verwenden. Was sicher schwieriger wäre, ist, Alu-Flachmaterial zuzuschneiden. Da wäre es gut, wenn Du jemanden hast, der Dir das schneidet oder fräst.

Bei der Anordnung Deiner Alu-Profile ist die Genauigkeit zwar sehr wichtig, aber bis zu einem Millimeter, eventuell auch mehr, kannst Du ungenaue Profillängen problemlos korrigieren. Wie geht das? Schraube einfach die Querprofile und die Längsprofile mit den 45er-Winkeln so zusammen, dass dazwischen ein kleiner Spalt bleibt, fahre dann mit dem fertig zusammengebauten Portal zentimeterweise die Längsseite entlang und verschraube das Portal endgültig. Notfalls wiederhole den Vorgang solange, bis die Längsprofile hundertprozentig parallel sind. Ziehe dann die Schrauben dann endgültig fest an. Die Spalte bleiben Dir zwar dauerhaft erhalten, stören jedoch nicht, weil die Winkel nun ja festgezogen sind. Sehr wichtig ist, dass das Portal dann völlig frei ohne Kraftanstrengung an der Basis über die ganze Länge laufen muss (bei stark vorgespannten Wagen ist natürlich ein wenig Widerstand, ich selbst habe leicht vorgespannte Wagen gekauft).

Eine Verbindung mit Winkeln ist ohnehin nie so gut und fest, wie eine formschlüssige Verbindung es wäre (also direktes Verschrauben, ohne Winkel). Du kannst eventuell auch noch als Versteifung über die so entstandenen Spalte noch Eckbleche montieren, zB. Dreiecke aus 2mm starkem Aluminium, diese könntest Du zb. fix in die Profile bohren und schrauben. Das würde ich Dir in Deinem Fäll sogar anraten (wegen dem Verziehen), weil Du nur eine (mittige) Kugelgewindespindel auf der X-Achse verwendest. Formschlüssige Verbindungen können beim Amateur-Portalfräsen sogar kontraproduktiv sein. Die Toleranzen von Linearführungsschienen und Wagen sind so klein, dass die rasch brechen würden, wenn das Gestell a) nicht stimmt und b) nicht nachgibt. Bei den Aluprofilen ist diese Gefahr kaum vorhanden, weil sie, bzw. auch die 45er-Winkel eher nachgeben würden. Trotzdem bleibt die Genauigkeit im 1/100erstel-Bereich, das wirkt sich im Fräszentrum nämlich wenig aus. Apropos: Um genau zu sein, müsste man die Auflageflächen der Linearführungsschienen sogar auf 1/100mm planfräsen (das ersparst Du Dir, weil die Aluprofile so weich sind).

Einen Vorteil hast Du mit dieser Vorgangsweise auch noch: Du musst die Länge des Portales nicht 100%ig genau bauen, falls es ein wenig länger oder kürzer wird, kannst Du das über die einstellbare Breite der Basis ausgleichen. Wichtig ist, dass die Portalwangen genau senkrecht stehen und auf gleicher X-Höhe, sonst wirst Du später einmal Rhomben anstatt Rechtecken und Ellipsen anstatt Kreisen fräsen.

LG, Heini

Hallo Beppo,
Geh zu einem Tischler. Dieser hat eine ordentliche Kreissäge und kann dir die Profile genau und sauber zuschneiden. Ich kann mit meiner Kreissäge alles Aluminium schneiden- alles kein Problemm und mit normalem Holzsägeblatt.

Gruß Jakob

Hallo Peppo.

(13.07.2013, 15:27)beppo schrieb: Ich habe an eine Kreissaege mit Metallblatt gedacht

Ich würde sagen:
Vergiss das,
und vergesse einiges empfohlenes mit Sägen.

Eine herkömmliche Kapp und Gehrungssäge ist auch nicht das Richtige,
nicht mal mit besonderen Blättern die es dafür gäbe.

Eine Schreiner-Tischsäge mit Schiebetisch und Anschlag nebst geeignetem Blatt ist noch ggFs ein tauglicher Kompromiss.


Schnittgenauigkeiten < mm und Winkelkorrekt schneidet man mit einer Kaltkreissäge (Fälschlich mW häufig als Kappsäge tituliert).
Solche Sägen laufen sehr langsam, 18 oder 36Umin, kann man auch KSS zugeben usw, so ne Säg wie diese:

   

So ne Säge kommt dich teurer wie das geschnittene Material; das billigste ohne Unterbau ~ 600€,
aber noch ohne Blatt !


Meine Empfehlung - [es sei denn du hätt’st n Schreiner mit ner Tischäg der dir das genau schneiden kann]
kauf dir das fertig geschnittene Material .



Tchüss
4-Ventiler

Edit.:
Ach ja noch,
meine Empfehlung:
Nicht eine andere Meinung,
sondern eine langjährige Erfahrung,
weil das sägen auf Nachbars Tischsäge (in Alu) ein Kompromiss und ne Bettlerei war, hab ich mir so ne Kalt-Rundsäge gekauft - vor 30
Jahren, ich muss das nicht erst lernen/übenn wie andere!

Moin alle zusammen,

@Heini
Danke fuer die ausfuehrliche Erklaerung! Da bin ich erstmal ein wenig beruhigt, dass ich nicht aufs hunderstel genau sein muss, klar je genauer desto besser, aber es scheint ja bei dieser Art Maschine auch mit ein wenig "Toleranzen" zu funktionieren.


Ja wenn das hier nur so waere wie zu Hause... dann koennte man zu dem kleinen Betrieb um die Ecke gehen und mal nachfragen, der Lehrling macht es dann zu Ausbildungszwecken in der Mittagspause und die Kohle geht zur Freude aller in die Kaffeekasse.

Hier im Land der unbegrenzten Moeglichkeiten macht das keiner mehr, erstens gibt es kaum noch der "kleinen Betrieb um die Ecke" und zweitens fragt jeder erstmal " wirst du mich verklagen wenn die Dinger nicht passen oder die Maschine dich spaeter mal verletzt ?" Jeder hat hier Angst Verklagt zu werden, mal eben so ohne Auftrag fuer kleines Geld geht nur wenn du jemanden wirklich gut kennst.

@4-ventiler

Danke fuer den Hinweis auf die Kaltkreissaege, habe dadurch eine spezielle Metallkreissaege von DeWalt gefunden

DeWalt Metallkreissaege, werde ich mir mal genauer anschauen, der Preis ist ja auch gar nicht so schlecht. Sicherlich kommt das preislich am Ende so ziemlich auf das gleiche raus als wuerde man die Profile fertig kaufen, nur hat man dann ein Saege noch dazu ...

Werde morgen mal ein wenig durch die einschlaegigen Geschaefte schleichen.....

Gruss
Christoph

Guten Tag Beppo

die Schilderung von dir was ein amerikanischer Tischler erst mal
fragen muss, bevor er seine Kreissäge in Betrieb nimmt, ist schon
harte Kost. Wird bei euch so heftig prozessiert? Irre.

Wir schneiden als Tischlerei ja auch eine ganze Menge Aluprofil.
Dazu gehören durchaus etwas grössere Profile. Auf einer Tisch-
kreissäge aber nun wirklich kein Problem, vorausgesetzt das
Werkstück ist in der Länge und dicht an der Schnittstelle richtig
sicher fixiert worden.

Auf einer Kappsäge geht das natürlich auch. Aber ein Sägeblatt
mit negativem Schnittwinkel muss schon drauf sein, sonst hackt
es tüchtig. Gibt es extra geschliffene Sägeblätter dafür. Auch
an den kleinen Montagesägen muss das Werkstück fest geklemmt
sein u n d in der Länge fixiert werden.

Aber jetzt wissen wir mal wie eine Metallkaltkreissäge
aussehen muss/kann

Liebe Grüsse, Harald

Hallo Christoph
alias Beppo.

Ich glaube nicht,
dass die DeWalt das richtige ist;
nach meiner Info ist das eine Schnelle und somit Gehrungssäge und Kappsäge wie sie zB am Bau Verwendung findet, da ist der präzise Schnit und der exakte Winkel weniger von Bedeutung, sondern der 'schnelle Schnitt'.
Die Schreinertische laufen aber idR noch schneller die pfeifen meist und das Ergebnis dieser ist deshalb sonderbar.

Mein Nachbar hat mir an seiner Schreiner-Tischsäge mit Schiebetisch ein fein gezahntes HSSE-Fräsblatt rein gesteckt, da hab ich Al F40 mit bis 10mm damit geschnitten und das gab Schnitte so glatt und schön wie auf meiner EDER-Metallkreissäge.

Ich hab dann auf der Eder-Kaltsäge im wesentlichen Stahl und Stahlrohre geschnitten, auch etwas Alu, dazu dann lediglich andere Blätter verwendet, aber an Drehzahl idR oder fast immer (auch bei Alu) mit der langsamen Drehzahl geschnitten (sind in 10Sek ~3U).



Tschüss
4-Ventiler

PS:
Mein lieber Harald:

(14.07.2013, 11:28)pudeltreiber schrieb: Aber jetzt wissen wir mal wie eine Metallkaltkreissäge
aussehen muss/kann

Ich hab vlt nicht so viel Erfahrung wie du,
doch wenn du nen Metallbauer-/Maschinenbauer oder Feinmechaniker fragst, dann wird er dir das gleiche zu der notwendigen Säge für Maschinenbau Metallbau und Feinmechanik sagen wie ich:
Für solche Arbeiten ist [normal] eine langsam laufende Metall-Kaltkreissäge erfolgreichst zu verwenden (egal wie negativ der Zahnwinkel vom Blatt der Bauhandwerkersäg ist), und der Star unter solchen langsamen Kaltsägen ist die EISELE:

    Die aber als Gebraucht allg rd 2000€ kostet

Es ist nicht eine Meinung, sondern Erfahrung, die ist halt anders/schlechter/weniger wie deine, denn ich bin ja nicht Schreiner.

Geschreinert hab ich in meinem Leben schon genug, hab aber noch alle Finger heil.
Ich kenn nen Schreiner der das Schreinerzeichen an der linken Hand hat. Der war eigentlich immer Fensterbauer oder machte Sonderbauten (auch in Alu) wie Schiebetüren oder Wintergärten, der hat jahrelang mit seinen Schreinersägen den immer mehr zunehmenden Metallbau gemurkst – bis es ihm zu bunt wurde: Er hat jetzt drei verschiedene Sägen von Eisele.

Übrigens ist die Eisele-Kaltkreissäge eine Vertikalgeführte mit Dämpfung, dh, die Säge muss nicht konstant [am Bedienhebel] geführt werden, im Gegensatz zu den im vorigen Beitrag gezeigten, die sind Radial-Geführt und [idR] nicht gedämpft, man muss die Säge während des gesamten Vorganges am Bedienhebel führen damit es die Säge nicht in das Material zieht.

Ich bin mit meinen über 70 ja immer noch bereit dazu zu lernen und ich danke für deine Hinweise:

(14.07.2013, 11:28)pudeltreiber schrieb: .......... Auch an den kleinen Montagesägen muss das Werkstück fest geklemmt sein u n d in der Länge fixiert werden.

Könntest du mich vlt aufklären wie das geht ,
denn ich nutze immer nur den dafür bestimmten Schraubstock um das Material Quer zu klemmen, für die Länge ist da nur ein Längen-Anschlag vorhanden ?

Hallo,

ich finde das immer wieder recht interessant zu lesen, dass manche die Maschine, die sie haben, als die Beste im gesamten Markt bezeichnen.

Ich selbst bin der Auffassung, dass es von jedem Maschinentyp so viele Hersteller mit unterschiedlichen Maschinen-Größen und -Güten gibt, dass man bei keinem Maschinentyp sagen kann, welcher Hersteller der Beste ist. Selbst wenn die Arbeitsaufgabe konkret vorgeben wird, bleiben i.d.R. noch zwei oder drei Hersteller, die das gleich gut können bei gleichem Preis.

Jegliche Angaben, dieser oder jener Hersteller sei generell der Beste, halte ich für sehr stark subjektiv, genauso wie meine eigene Meinung auch subjektiv ist.


Grüsse aus Augsburg, Alex

Hallo Alex.

(14.07.2013, 14:26)geco schrieb: Jegliche Angaben, dieser oder jener Hersteller sei generell der Beste, halte ich für sehr stark subjektiv, genauso wie meine eigene Meinung auch subjektiv ist.

Primär geht es um die Art der Maschine,
wie der Vergleich Drehbank / Drechselbank ;
sekundär um ein Fabrikat !


Kannst du mir eine funktionell und qualitativ bessere Maschine wie die EISELE nennen ?

Sage nichr DeWalt,
denn das ist eine völlig andere Maschine, eine ganz andere Liga!


Ich hab mir Ano ~ 83 ein Formosa (Taiwan)-Produkt gekauft, hat damals [ohne Unterbau] bei Praktiker rund 600Mark gekostet, weil mir sowas wie die EISELE zu teuer war, und meine Maschine im Hobbybereich genau so gut sägt wie eine teuere Industriemaschine aus D-Land.

Leider gibt es den Importör (Eder-Maschinen) nicht mehr - leider, denn ich würde ein par Kleinigkeiten für die Maschin benötigen, und bei Praktiker scheißen sich die n Dreck drum was ich für Sorgen hab miter Maschin die es seit 20J nicht mehr bei denen gibt!

Bei Eisele bekommst du noch Teile für über 50-J alte Sägen, und das ist jetzt 'alles' objektiv und eine Tatsache .



Tschüss
4-Ventiler

PS:
Ich sagte bereits;
zwischen Kissing und Augsburg sind einige Kilometer und ein recht breiter Gebirgsbach – der Lech !

Liebe Leute!

Die letzten Beiträge neigen zum OffTopic, Bitte kommt zum Thema zurück. Es geht hier um "Aluminium Strangpressprofile sauber auf Länge schneiden, wie am besten". Bitte keine Diskussion über die diversen Fabrikate.

Gruß,
Heini