Hallo alle miteinander!

Ich plane zur Zeit gerade ein projekt was noch etwas längere Beine hat: einen Salz und Pfefferstreuer der extravaganten Art und Weise soll es werden.
Termin soll der 24.12.09 sein, als Geschenk für meine eventuell Schwiegermuddi (ich hatte mal ihren Salsstreuer geschrottet). Ich weiß man kann die Dinger als Cent Artikel kaufen aber sie steht zudem auf selbstgemacht.

Als ich meine ersten Entwürfe für die Außenkontur aufs Papier gebracht habe kam mir die Frage: Aus was eigentlich??

Ich schaute in mein bescheidenes Materialdepot und stellte fest das ich noch 2 Blöcke Aluminum stehen hatte(rd50x70).

Die zweite Frage war dann aber: Verträgt sich das Alu mit dem Salz/Pfeffer, der Luft und deren Feuchtigkeit. Ins besondere wegen den schwermetallischen Bestandteilen z.B. Blei. Nicht das ich da noch auf langer Sicht wen vergifte. Lebensmittel und Drehaluminium sind ja 2 ganz unterschiedliche Dinge..

Sicherlich gibt es eloxierte Salzstreuer aus alu aber solch eine Möglichkeit bietet sich mir ja nun nicht...

Um was für eine Alu Legierung es sich handelt kann ich leider nicht sagen, weiß nur das es aus einer Zerspanungsbude mit Drehautomaten kommt.

wie seht ihr das denn mit der potentiellen Gefahr??


nette Thüringer grüße von René

Hallo!

Also AL sollte nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Kannst Du dich noch daran erinnern das man Joghurtbecher AL-Folien besser nicht ablecken sollte? Heute sind diese AL-Folien mit Kunststoff beschichtet.
AL lagert sich im Gehirn ab und kann unter Umständen dort schwere Schäden verursachen.
In den meisten Säurebindern (bei Sodbrennen) ist AL vorhanden. Warnhinweise bezüglich der Ablagerung an den Nervenzellen steht meistens bei.
Also ich wäre vorsichtig damit. AL läuft außerdem an und sieht nach kurzer Zeit schäbig aus, wenn es nicht lackiert wurde.

So was immer aus nicht rostenden Stahl herstellen. Sieht schöner aus und ist beständiger.

Gruß Gary

ohh danke für die schnelle Antwort,

Da werd ich mir wohl bissel Edelstahl bestellen müssen und meine Drehe etwas quälen müssen.

Und deshalb gibt es Heute noch Aludeckel bei den Joghurts...logisch, ach ja und Alufolie..

lolo schrieb:Und deshalb gibt es Heute noch Aludeckel bei den Joghurts...logisch, ach ja und Alufolie..

Schau dir mal die Deckel genau an! Die Aludeckel sind mit Kunststoff beschichtet.
AL-Folie ist nicht dafür gedacht Lebensmittel auf Dauer zu lagern sondern thermisch zu schützen. Kurzzeitig ist es kein Problem. Jetzt komm mir nicht mit Hanuta, Kaugummi usw. Genau hinschauen hilft! Wenn AL so toll wäre würde es ja überall eingesetzt. Pfannen werden beschichtet. Bei kochtöpfen bin ich mir nicht sicher. Ungesund ist es auf jeden Fall.

Gruß Gary

Hallo zusammen,

Alu wurde und WIRD in der Lebensmittlebranche eingesetzt!
Allerdings hängt das ganze stark von der Zusammensetzung,
Oberflächenbehandlung ect. ab. Aber Drehalu würde ich auch nicht nehmen, dann schon lieber Edelstahl, und auch hier macht ist es von der zusammensetzung des Materials abhängig.

Ich hatte Johann mal nach 1.4104 gefragt und bekamm
als Antwort:

"Zusammensetzung:
0,14%C, 16,5%Cr, 0,3%Mo, Sonstiges: S,

Bezeichnung nach DIN 17006:
X12 CrMoS 17
Der erste Buchstabe X steht immer für hochlegierter Stahl.

Warmformgebungstemperatur: 1100 - 750ŽC Abkühlen in Luft
Weichglühen: 800 - 850ŽC Kühlen: Luft / Wasser
Abschrecktemperatur: 1025 -1050ŽC: Öl
Anlaßtemperatur: 550 -600ŽC
Kaufbar als Blech bis 5mm
Kaufbar als Stabstahl bis 15mm
Magnetisierbarkeit: Vorhanden
Zerspanbarkeit: sehr gut
Schweißbarkeit: --

Schneidwerkzeuge aller Art, wie z.B. Messer, Scheren, Tafel-, Küchen und Hollendermesser, Schaberklingen, Maschinenmesser, Ferner für Bauteile mit höherer Vergütefestigkeit.

Entnommen: Böhler Edelstahl Handbuch.
Das ist Dein von Dir angegebener Stahl.

Ich denke so wie ich das gelesen habe (die chemischen Zusammensetzungen) ist der Stahl recht universell und sehr gut brauchbar für Lebensmittelmaschinen, Ersatzteile mit gehobener Werkstoffqualität, gut zerspanbar.
Auch hat er keinen Nickelanteil. Ist sehr gut wasser-und spülmittelfest, gut bearbeitbar und hält auch Belastungen aus.
Du kannst auch eine Härte von 50 - 52HRC (gehärtet) oder von 46 -50 HRC (angelassen) erzielen.
Ob das Dein vordringlichstes Ziel ist? Jedenfalls kannst Du mit dieser Härte keinen Stahl bearbeiten -also ist das kein Werkstoff für Drehmesser, Fräser in Zusammenhang mit Stahlbearbeitung, sondern eher für Holz, Fleisch, Messing, einfachere Schneidwerkzeuge. (Das steht so nicht angegeben, aber ich erkenne das an der erzielbaren Härte)"

Danke an dieser Stelle an Johann ( Ich hoffe das geht ok?)

Auch hat sich die bearbeitbarkeit auf der Drehbank als sehr gut
herausgestellt. Gewindeschneiden ging z. B. richtig gut.

Zum Thema Alufolie: Alufolie sollte nicht mir Säurehaltigen oder Fetten Lebensmitteln in Kontakt kommen! Und Säure oder Fett ist fast überall drin!

Grüße Volker

Hallo Levi,
Hallo Balu,


Danke, daß Du mich zitierst. Das ist schon o.k. Auch ich schaute bevor ich Dir die Zeilen schrieb nach. (Böhler)
Wohl wußte ich die "Hauptmarschrichtung" aber Details schaute ich nach.

Alu wurde früher auch bei Kochutensilien verwendet. Heute nicht mehr.
Ich will jetzt nicht lange herumschreiben, aber an Deiner Stelle vermeide ich das.

Beim Salz und Pfefferstreuer: Muß das Alu unbedingt sein?
Ähnlich mit Kupfer. (Säure - Grünspan - giftig)
Nimm doch die Optionen von Balu.
Wohl kannst Du einwenden keinen Stahl zu hause zu haben,... Aber das ist nicht das beste.
Es ergibt sich theoretisch auch die Frage inwieweit Salz und Alu miteinander reagieren. Dann kannst Du es theoretisch nehmen. Ist diese Frage aber notwendig?
Verzichte einfach darauf.
Nimm Niro, das ist optisch für Laien nicht zu unterscheiden.
Danke auch an Balu.
Fachlichen Gruß
Johann

Hallo,

da sich AL sehr reaktionsfreudig gegenüber von Chemikalien verhält, ist es in reiner unbehandelter Form nicht für Langzeitaufbewahrung von Lebensmitteln zu empfehlen.
AL reagiert mit Natriumchlochid, wenn Feuchtigkeit dazukommt zu Aluminiumchlochid und Natriumhydroxyd, man kennt das von ungeschützten Alufelgen im Winterbetrieb.
Aluminiumgefäße für Lebensmittel (z.B. Trinkflaschen) werden eloxiert (künstlich oxidiert) und sind somit weitestgehend resistent gegen weniger aggressive Stoffe.
Gut spanbares AL ist kein reines AL, es sind Legierungen in denen sich noch andere Bestandteile befinden (z.B. Mg, Pb, Cu, Ba, Si).
Hier reagiert Mg besonders leicht mit anderen Chemikalien und macht die ungeschützte Oberfläche bald unansehnlich.

Salz- und Pfefferstreuer kann man sehr dekorativ aus exotischen Hölzern drehen.
Das Material lässt sich sehr gut bearbeiten und auch polieren, man kann sogar Gewinde schneiden.
Auch Kunststoffe sind geeignet, diese kann man dann oberflächenbehandeln, metallisieren, sie sehen dann ebenfalls aus wie aus Metall (Chrom, Nickel, Titan o.ä.)
Auch die Industrie verwendet metallisierte Kunststoffe für diese Artikel.

Gruß

Bernd

Hallo Levi,

Wir gehen von der Annahme aus das es im Lebensmittelbereich bessere - weil sicherere Werkstoffe - gibt.

Inwieweit Alu im trockenen Zustand mit Salz reagiert, lasse ich mal dahingestellt. Derart naß wie Alufelgen wird es ja nicht. Ob dann die chem. Reaktion im Alu oder im Salz stattfindet, ist ebenfalls zu prüfen. Dann erhebt sich die Frage: Wenn es an der Aluoberfläche ist, ist es dann so, daß der Reaktionsteil (Staub, ...) in das Salz und somit in´s essen kommt? oder ist es so daß es wie eine typische "Alu - Oxydhaut" auf der Aluoberfläche bleibt? (Absichtlich so geschrieben damit es besser erkennbar ist)
Wo sind die Reaktionsteile? Lose im Salz oder fest am Alubecher?

Wie viele Schadstoffe / Reaktionsprodukte werden in´s Salz und somit in´s essen letztendlich eingebracht?

Es sind zu viele wackelige Parameter. Allzu giftig ist es nicht, denn früher hat man auch mit Alu im Lebensmittelbereich gearbeitet.
Trotzdem liese ich die Finger vom Alu weil es besseres gibt.

Fachlichen Gruß
Johann

Hallo Allerseits,
habe vor einigen Tagen auf einer Ausstellung anlässlich "60 Jahre Luftbrücke" gelesen dass Salz nur in "Sunderland"-Flugbooten der Royal Airforce nach Berlin geflogen wurde da diese aus seewasserbeständigem Alu bestehen.Als Kinder haben wir immer wieder davon gehört,aber nie welche gesehen(leider!)da sie auf der Havel wasserten und die Ladung in Leichter umgeladen werden musste.Gehört zwar nicht so ganz zum Thema,aber was Salz u. Alu betrifft schon.
@Levi:ich kann Dir ein paar Stücke Niro-Rohr im halbwegs passenden Durchmesser sowie Material für den Boden schicken,falls Du willst.
Schöne Grüsse nach Thüringen(wohin wir im Krieg evakuiert wurden.Griefstedt.)
Achim