firefly-10
Member
Beiträge: 377
Registriert seit: Sep 2013
Bewertung:
10
Adresse: 27xxx
|
Neue Drehbank einstellen und eniges mehr!
Hallo ihr lieben Fachleute,
da Wolfgang und ich momentan ja den Umbau meiner Einhell MBF550 Fräse auf CNC planen (naja er plant, ich will dann versuchen das nachzubauen ) stellte sich immer mehr meine kleine Drehbank Artec C1 als Hindernis heraus. Mit 150 Watt und gerade mal etwas mehr als 20 Kilo, rattert sie mehr als sie abdrehte.
So kam es, das nach einigen netten Gesprächen mit meiner Frau (ich bin zu Kreuze gekrochen ), Sie einverstanden war, das ich meinen kleinen Maschinenpark um eine etwas größere Drehbank erweitern darf.
Die Wahl fiel auf die Holzmann ED 400FD.
Holzmann ED 400FD
Wenn ich Glück habe, wird sie kommenden Woche (21 KW soll es sein) geliefert. Nur meistens habe ich kein Glück.
Ich möchte jetzt darum bitten hier nicht wieder die Diskussion bezüglich China Drehe und „die taugen nicht die Bohne“ aufflammen zu lassen. Das Thema gebrauchtes älteres deutsches Fabrikat kam aus Ermangelung von vorhandenen Maschinenpark, fehlendem Wissen bei möglichen Reparaturen , sowie finanziellen Möglichkeiten , gar nicht erst in Frage.
Und so schlecht scheinen die China Drehen ja nun auch nicht zu sein, denn andere können damit ja auch ganz gute Teile drehen und kommen damit klar. Anscheinend sind die Optimum´s, Bernardo´s und Holzmann eh alle von dem gleichen Produzenten aus China.
Doch was man mir wohl nun geraten hatte war, das es empfehlenswert wäre, die Maschine nach Aufstellung zu vermessen und neu einzustellen !!
Denn die kommt zwar von einem Händler hier aus Deutschland in Orginalverpackung, nur das bedeutet wohl auch, das die so in China verpackt wurde und somit hier in Deutschland nichts eingestellt wurde.
Da ich mich in dem Bereich immer noch als absoluter Anfänger zähle, deshalb meine Fragen.
Was sollte man „WO“, „WIE“ und „WOMIT“ vermessen, richten und einstellen so das man die Maschine für den Hobbybereich gut benutzen kann und die Genauigkeit in einem brauchbaren Rahmen liegt ?????
Anleitung ist auch angehängt.
Holzmann ED 400FD.pdf (Größe: 3,01 MB / Downloads: 3.252)
Vorhanden zum messen sind : Messuhr (noch ohne Halter denn muss ich mir noch bauen, wenn einer sowas schon gebaut hat, wäre dankbar für Foto´s oder URL wie man sich einen Halter selbst bauen kann!! ), Mikrometerschraube, Messschieber (Digital & Analog), Zollstock und Lineale.
Irgendwo habe ich mal gesehen das jemand ein USB klein Mikroskop zum einstellen des Reitstockes verwendet hat. So ein Mikroskop ist auch vorhandenen.
Würde mich freuen wenn ihr ein paar Tips , Tricks und Infos habt.
Denn die Einstellversuche meinerseits an meiner kleinen alten Artec C1 waren nicht berauschend (Quersupport läuft am Anfang leicht und wird zu ende immer schwergängiger, Reitstock lässt sich nicht justieren usw....).
Und noch etwas gehört zu meiner neuen Drehe mit dem ich Null Erfahrung habe.
Bisher verwendete ich zum Drehen immer 8x8mm HSS Drehlinge, bei der Holzmann Drehbank sind aber nun HM bestückte 10x10mm Drehlinge dabei (aufgelötet , keine Wendeplatten).
Hab versucht mich darüber zu informieren, in Büchern gelesen und bin dabei nur noch verwirrter geworden, weil da viele widersprüchliche Aussagen getroffen wurden.
Einmal heißt es in einem alten Lehrbuch, HM Drehmeisel niemals ohne Kühlmittelschmierung benutzen (sowas kann meine Drehe aber garnicht, sprich die Hardware is net da!) und im Netz steht dann wieder was davon, das man die auch komplett ohne Schmierung verwenden kann, dann aber auch immer ohne. Was ist denn nun richtig. Mit Kühlschmierung oder komplett ohne, kein Öltropfen zum schmieren verwenden ?
Dann lese ich was davon das man die HM Meißel niemals an ein nicht drehendes Werkstück anfahren darf und der Meißel auch immer bei noch drehendem Werkstück weg gefahren werden muss, weil das HM wohl so spröde ist, das der Meißel, wenn das Werkstück stehen bleibt, Risse bekommen würde. Deshalb sollte man niemals zu tief abdrehen , nicht das der Motorschutz anspringt und das Werkstück stehen bleibt. Stimmt das ?
Neu anschleifen von HM bestückten Meißeln, ist mit einem normalen Schleifstein ( wie man sie in Baumarkt Doppelschleifgeräten hat) unmöglich. Lese mal was von Diamantscheiben und das irgendwas von Korund oder sowas ?
Die neue Holzmann hat nun auch eine Leitspindel die mit einer Schlossmutter (nennt man glaube ich so) eingerastet wird. Ich habe mir extra ein paar Videos im Netz angesehen und dabei einige gesehen, wo sie die Schlossmutter schon während die Leitspindel dreht eingerastet haben und wenn sie ans Ende kamen, auch im Betrieb wieder ausrasteten.
Nur ist das richtig ? Ist das nicht auf Dauer ungesund für die Leitspindel ? Wie macht man es richtig ? Kurz vorm Ende rauskurbeln damit auch der HM Meißel nicht schaden nimmt ?
(Bei den Videos ging es hauptsächlich um Gewindeschneiden )
Ich möchte mich für die vielleicht vielen von euch einfache vorkommenden Fragen entschuldigen, aber ich musste aus leidlicher Erfahrung schon merken, das nicht alles was im Netz geschrieben steht oder gezeigt wird, auch richtig ist. Und bevor ich meine neue Drehe ruiniere und das dann 7 Jahre ärger mit meiner Frau gibt, frage ich lieber hier im Forum nach wo alle Forumsmembers mit Sicherheit zusammen Eintausend Jahre an Erfahrung haben. die sowas vielleicht schnell und einfach erklären können.
DANKE ! :)
Und ich fiebere nun auf kommende Woche zu, hole mir schonmal einen Termin bei meinem Orthopäden , denn meine Werkstatt ist im 1. Stock und die 180° Treppenkurve ist eng. Größere Drehbank hätte es dann auch nicht sein können.
Gruß
Dirk
|
|
13.05.2014, 03:17 |
|
karamo
Spendenmitglied
Beiträge: 2.649
Registriert seit: Dec 2011
Bewertung:
226
Adresse: 3400 Klosterneuburg
|
Neue Drehmaschine - Die allerersten Schritte
Hallo Dirk,
na super!
Und: sooo viele Fragen auf einmal !!!
Ja, ist schon verständlich.
Aber ich will jetzt nicht auf alle detailiert eingehen.
Ich möchte dir NUR MEINEN STANDPUNKT mitteilen, nicht dass es dann wieder endlose Diskussionen gibt, die eher verwirren als hilfreich wären:
1) Bitte zerlege nichts unnötigerweise !!!
Auch wenn manche meinen: Alles zerlegen, ggf. entgraten, säubern, ...
Du hast dabei SICHER Probleme beim Zusammenbau !!!
2) Aus der Anleitung S.29: Das solltest du unbedingt machen:
"Reinigen Sie alle blanken Flächen mit einem MILDEN handelsäblichen Reinigungsmittel vom Korrosionsschutz. Verwenden Sie keinesfalls Benzin oder Farb.-Lösungsmittel - diese beschädigen die lackierten Maschinenteile.
Bedecken Sie die gereinigten, trockenen Flächen abschließend mit einer dünnen Schicht 20W Maschinenöl.
Entfernen Sie die Getriebeabdeckung (siehe Abb. 16). Reinigen Sie auch hier alle Komponenten vom Rostschutzfilm und schmieren Sie alle Getriebekomponenten mit handelsüblichem Getriebefett.
Abschließend ölen Sie die Maschine an allen Gleitflächen und füllen das Ölreservoir auf."
3) Diese Angaben auf S.36 unter "SCHMIERUNG" finde ich übertrieben speziell wenn du nicht täglich mehrere Stunden damit arbeitest !!! Es erscheint mir lediglich eine Absicherung des Herstellers zu sein:
"1. Siehe Abbildung 36
Schmieren Sie TÄGLICH alle vier Punkte A mit 20W Maschinenöl.
Schmieren Sie auch den Querschlitten über Schmierpunkte B mit 20W Maschinenöl mindestens 1x täglich.
2. Leitspindel - Siehe Abbildung 37
Ölen Sie die Leitspindel über den Schmierpunkt C sowie bei weiteren Schmierpunkten mit 20W Maschineöl 1x täglich."
4) Einfach mal mit kleinen Dingen beginnen und mit der Maschine und ihren Bedienelementen vertraut werden.
5) Aus meiner Sicht ist es vorerst NICHT notwendig, irgendwas zu justieren! Das merkst du eh früh genug, wenn was nicht paßt.
6) Lediglich die Spitze (Schneide) des Drehmeissels musst du mit Unterlegblättchen auf Mitte "justieren".
7) Und die aufgelöteten HM-Plättchen sind "roh" und "müssen" geschliffen werden. Deswegen habe ich die schon von Anfang an NICHT verwendet und bin SOFORT auf WSP umgestiegen !!!
Ich bin mir sicher, dass auch zu den anderen Fragen einige brauchbare Antworten kommen werden.
LG Wolfgang
"Wer lesen kann, ist entscheidend im Vorteil." - Eine unbestreitbare Tatsache
|
|
13.05.2014, 09:10 |
|
4-ventiler
Member
Beiträge: 310
Registriert seit: Apr 2013
Adresse: 86179 Augsburg
|
RE: Neue Drehbank einstellen und eniges mehr!
Hallo Dirk,
ich gratuliere dir
zum Entschluss und zum Kauf .
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: ----------- Anscheinend sind die Optimum´s, Bernardo´s und Holzmann eh alle von dem gleichen Produzenten aus China.
Das stimmt so mit Sicherheit nicht,
bestenfalls kommen bestimmte [Roh]-Komponenten alle von einer Produktionsstätte - zB das Bett aus einer Gießerei für all die von dir genannten.
Opti = Stürmer hat in Yangzou (China) ein eigenes Werk und produziert/montiert dort Maschinen.
Wenn die Maschine Original verpackt ist, dan ist es besser als wenn Verschlimmbesserer dran rum stellen, man sollte die Maschine dennoch vermessen.
In der Regel sitzen der Spindelstock und der Reitstock korrekt und müssen nicht verstellt werden.
Zum Vermessen benötigst du eine Messuhr,
ggfs auch einen Puppitast, und dazu am Besten nicht nen selbst gebastelten Messuhrhalter, sondern ein Magnet-Meßstativ - möglichst Hydraulisch.
Ein Stück ~ Durchmesser 50mm x 300mm Rundmaterial St Waldundwiesenstahl um frei/fliegend Test zu drehe.
Dieses Drehergebnis wird mit der Bügelmeßschraube vermessen.
Wenn du dabei ein gutes Ergebnis erzielen kannst, dann ist meistens nichts zu verstellen oder ein zu stellen.
Vergiss die Kasperei mit dem Mikroskop.
Das Arbeiten mit HSS-Drehlingen ist immer wieder von Bedeutung, doch allgemein empfehle ich dir Wendeplatten - musst dir halt was kaufen.
Derne Holzmaschine hat keine KSS,
das braucht sie auch nicht unbedingt wenn mit WP gearbeitet wird.
Ein Plastikspritzkanderl voll um beim Bohren oder mit HSS etwas zu kühlen genügt für deine Fälle bestimmt, ggfs auch etwas Schneidöl.
Schließen der Schloßmutter
gelingt idR nicht bei still Stehender Leitspindel,
ist jedoch nicht empfehlenswert bei Maximaldrehzahl vor zu nehmen (bewegen des Futters von Hand) - offnen kannst du die Schlossmutter auch bei hoher Drehzahl.
Tschüss
4-Ventiler
|
|
13.05.2014, 18:33 |
|
TeraVolt
Member
Beiträge: 183
Registriert seit: Nov 2008
Bewertung:
38
Adresse: 90455 Nürnberg
|
RE: Neue Drehbank einstellen und eniges mehr!
Hallo Dirk,
uff viel auf einmal - ich versuche mal meine Meinung kund zu tun:
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: Doch was man mir wohl nun geraten hatte war, das es empfehlenswert wäre, die Maschine nach Aufstellung zu vermessen und neu einzustellen !! Eine Maschine richtig einzustellen ist nicht so einfach und man kann auch verschlimmbessern. Man kann man zur Not schon "out of the box" arbeiten.
Ich würde dir empfehlen erst mal etwas damit etwas zu arbeiten. Mit der Zeit werden dir Anfoderungen steigen.Wenn du deine Maschine etwas besser kennst, kannst mit dem Feintuning beginnen und gezielt Fragen stellen, die wir dir gerne beantworten werden.
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: Was sollte man „WO", „WIE" und „WOMIT" vermessen, richten und einstellen so das man die Maschine für den Hobbybereich gut benutzen kann und die Genauigkeit in einem brauchbaren Rahmen liegt ????? Was normalerweise IMMER vor Ort getan werden muss, ist das Bett einrichten. Dazu benötigt man leider eine sehr genaue (und teuere) Maschinenwasserwaage. Dadurch wird verhindert, dass das Bett verdreht aufgestellt wird (so ein massiver Gußklotz ist elastischer als man meinen will). In wieweit dieses Ausrichten bei einer Maschine deiner Größe nötig ist kann ich nicht sagen, schaden tut es sicher nicht.
Die Stellung des Reitstocks sollte auf alle Fälle überprüft werden.
Prüfe ob alle Schlitten ohne zu wackeln laufen, aber sie dürfen auch nicht klemmen.
Die Spindelmuttern der Schlitten so einstellen, dass sie keinesfalls schwergängig sind. Normalerweise sind die Spindeln mit Nutmuttern gesichert, mit denen das Längsspiel der Gewindespindeln einstellbar ist.
Das Umkehrspiel bei den Schlitten zu minimieren hat für viele "Anfänger" oberste Priorität, ist in Wirklichkeit für ein gutes Drehergebnis gar nicht so wichtig, weil man nur in einer Richtung zustellt. Stellt man versehentlich zu viel zu, dann wird einfach über das Spiel hinaus zurück gedreht und frisch zugestellt.
Zusammengefasst:
Alles einstellen aber nur so weit bis es noch leicht läuft. Nachstellen ist am Anfang häufiger, dann nach einer gewissen Einlaufzeit seltener ist normal und nötig.
Das wichtigste: Ein gutes Bettbahnöl verwenden um den Verschleiß zu minimieren. Bettbahnöl hat den Vorzug gut auf den Führungen zu haften - wesentlich besser als Motoröl zum Beispiel.
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: Vorhanden zum messen sind : Messuhr (noch ohne Halter denn muss ich mir noch bauen, wenn einer sowas schon gebaut hat, wäre dankbar für Foto´s oder URL wie man sich einen Halter selbst bauen kann!! ), Mikrometerschraube, Messschieber (Digital & Analog), Zollstock und Lineale. Noja, Eine Meßuhr ohne Halter ist wie ein Fahrrad ohne Räder. Ich weiß jetzt nicht so ganz was du da bauen willst, ich benutze dazu ganz profan so ein Magnetstativ.
Zollstock und Lineal sind perfekt um zu messen, ob du auf der Treppe mit der Maschine um's Eck kommst.
Mikrometerschraube, Messschieber (Digital & Analog), brauchst du hinterher zum Arbeiten
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: Irgendwo habe ich mal gesehen das jemand ein USB klein Mikroskop zum einstellen des Reitstockes verwendet hat. So ein Mikroskop ist auch vorhandenen. Kann man machen. Dazu wird in den Reitstock und in die Hauptspindel je eine Zentrierspitze gesteckt, dann von oben vertikal mit dem Mokroskop draufgeschaut und geprüft, ob die beiden Spitzen in einer Linie liegen.
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: Bisher verwendete ich zum Drehen immer 8x8mm HSS Drehlinge, bei der Holzmann Drehbank sind aber nun HM bestückte 10x10mm Drehlinge dabei (aufgelötet , keine Wendeplatten). Wenn du schon Erfahrungen mit HSS Drehlingen hast kannst du doch dabei bleiben. Die Meißel mit gelöteten HM Platten sind als Rohlinge zu betrachten, die noch passend zugeschliffen werden müssen, was für einen unerfahrenen nicht so einfach ist.
Meine Empfehlung: bleibe zunächst bei HSS, der verzeiht viele Fehler und kommt billiger als Wendeplatten. Hast du Erfahrung gesammelt kannst du dir ein paar Halter und Wendeplatten zulegen.
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: Einmal heißt es in einem alten Lehrbuch, HM Drehmeisel niemals ohne Kühlmittelschmierung benutzen (sowas kann meine Drehe aber garnicht, sprich die Hardware is net da!) und im Netz steht dann wieder was davon, das man die auch komplett ohne Schmierung verwenden kann, dann aber auch immer ohne. Was ist denn nun richtig. Mit Kühlschmierung oder komplett ohne, kein Öltropfen zum schmieren verwenden ? Bei Hartmetall gilt: Kühlung entweder volles Rohr oder trocken, keine Pinselschmierung, kein Ölkännchen.
Trockenbearbeitung mit HM ist eigentlich problemlos möglich, wenn man nicht das äußerste an Leistungsfähigkeit des Meißels herausholen will.
Mein Lehrmeister hat immer gesagt: Bei HSS dürfen die Späne höchstens strohgelb sein, bei Hartmetall müssen sie mindestens blau sein.
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: Dann lese ich was davon das man die HM Meißel niemals an ein nicht drehendes Werkstück anfahren darf und der Meißel auch immer bei noch drehendem Werkstück weg gefahren werden muss, weil das HM wohl so spröde ist, das der Meißel, wenn das Werkstück stehen bleibt, Risse bekommen würde. Deshalb sollte man niemals zu tief abdrehen , nicht das der Motorschutz anspringt und das Werkstück stehen bleibt. Stimmt das ? Dem kann ich ohne Kommentar zu 101% zustimmen. Als Ergänzung: es gibt keine Risse im HM es bricht einfach die Spitze weg.
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: Neu anschleifen von HM bestückten Meißeln, ist mit einem normalen Schleifstein ( wie man sie in Baumarkt Doppelschleifgeräten hat) unmöglich. Lese mal was von Diamantscheiben und das irgendwas von Korund oder sowas ? Auch Richtig. Ist dein Schleifstein Weiß, Rosa oder Rubinrot ist es Edelkorund und perfekt für HSS. Ist sie Grau, oder Braun ist das Korund, gut für normalen Stahl, geht aber auch für HSS. Beides ist aber für Hartmetall völlig ungeeignet.
Um Hartmetall zu schleifen braucht man Scheiben aus Siliziumcarbid, deren Farbe ist hellgrün bis dunkelgrün. Das schleifen damit ist aber mehr als mühselig und frustbehaftet. Diamant ist das Beste bei Hartmetallwerkzeugen. Die Scheiben von Kaindl http://www.rictools.de/ricshop.htm??diamant sind bezahlbar und liefern recht gute Ergebnisse. verwende die selbst zum vorschleifen von HM Meißeln.
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: Die neue Holzmann hat nun auch eine Leitspindel die mit einer Schlossmutter (nennt man glaube ich so) eingerastet wird. Ich habe mir extra ein paar Videos im Netz angesehen und dabei einige gesehen, wo sie die Schlossmutter schon während die Leitspindel dreht eingerastet haben und wenn sie ans Ende kamen, auch im Betrieb wieder ausrasteten.
Nur ist das richtig ? Ist das nicht auf Dauer ungesund für die Leitspindel ? Wie macht man es richtig ? Kurz vorm Ende rauskurbeln damit auch der HM Meißel nicht schaden nimmt ?
(Bei den Videos ging es hauptsächlich um Gewindeschneiden) Ich kenne das so, dass die Leitspindel ausschließlich zum Gewindedrehen benutzt wird. Dabei ist die Drehzahl der Hauptspindel immer bei minimaler Drehzahl und das ein- und ausrücken der Schlossmutter bei drehender Spindel ist problemlos möglich.
Ich empfehle Gewindedrehen nicht gleich in den ersten Tagen durchführen zu wollen. Das ist schon eine sehr anspruchsvollere Tätigkeit, bei der es im schlimmsten Falle auch auch teueren Bruch geben kann!
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: Ich möchte mich für die vielleicht vielen von euch einfache vorkommenden Fragen entschuldigen, Musst du dich nicht entschuldigen, wer nicht fragt bleibt dumm. Besser ist es aber, dann in separraten Themen gezielte Fragen zu einem Thema zu stellen.
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: Und ich fiebere nun auf kommende Woche zu, Das kann ich gut nachfühlen
(13.05.2014, 03:17)firefly-10 schrieb: hole mir schonmal einen Termin bei meinem Orthopäden , denn meine Werkstatt ist im 1. Stock und die 180° Treppenkurve ist eng. Größere Drehbank hätte es dann auch nicht sein können. Sag sowas nicht, es sollen schon Leute gegeben haben, die eine viel größere Maschine in handliche Brocken zerlegt und so im Aufzug in eine Mietswohnung gebracht haben.
Grüße,
Harald
Je einfacher eine Konstruktion ist, desto genialer ist sie – kompliziert bauen kann jeder. Sergei Pawlowitsch Koroljow, russischer Raumfahrtpionier
|
|
13.05.2014, 22:22 |
|
firefly-10
Member
Beiträge: 377
Registriert seit: Sep 2013
Bewertung:
10
Adresse: 27xxx
|
RE: Neue Drehbank einstellen und eniges mehr!
Hallo Ihr Lieben,
erstmal vielen dank für die Hilfe und Infos. Nun ist mir einiges klarer und ich fasse mal zusammen.
1. Nichts unnötig zerlegen wenn man nicht merkt, das etwas nicht stimmt !
Ist mir auch recht. Musste mal mein Kreuztisch von meiner Einhell Fräse zerlegen weil Wolfgang Maße brauchte. Hab dann 5 Stunden gebraucht den wieder zusammen zu bauen und einzustellen. Wenn es geht, sowas nie wieder.
2. Säubern und Schmieren des Bettes usw. habe ich bei meiner alten nach jedem Drehtag auch gemacht. Mit trockenen Tüchern gesäubert und alles mit ein paar Tropfen Öl wieder eingeschmiert.
3. Schmieren dieser in der Anleitung angegeben Punkte jeden Tag is auch nicht nötig. Meine alte Kleine lief einmal alle 14 Tage ein paar Stunden. OK die neue wird reichlich mehr ran müssen. Zum einen wegen dem Umbau der Fräse und zum anderen weil die Neue mir einfach Möglichkeiten bietet die ich vorher nicht hatte und an die ich bisher noch nie gedacht hatte. (Werkzeug selbst bauen für die Drehe und Fräse usw..)
4. Unterlegbleche finden oder selbst erstellen damit die HSS Drehmeißel mittig sind. Meine HSS Meißel sind 8mm, für die neue Drehbank wohl 10mm nötig.
5. HM Meißel wohl nur Rohlinge. Hier mal ein Foto. Keine Ahnung ob das Rohlinge sind. Für mich als Laie sehen die irgendwie schon fertig aus, kann mich aber auch irren.
6. Da bei mir eh keine Dauerkühlung möglich ist, HM auch nur ungekühlt verwenden.
7. Zum schleifen der HM Meißel Diamantscheibe kaufen. Wird wohl noch etwas dauern, da erst andere Dinge vorrang haben.
8. Wechselplatten Meißel kommen leider nicht in Frage. Bin schon zu Kreuze gekrochen wegen der Drehbank (wir renovieren hier unser Haus und haben heute erstmal einen neuen Gefrierschrank in Smart Größe geliefert bekommen, deshalb muss ein wenig aufs Geld geachtet werden) und die Platten kosten einzeln ja ein Schweine Geld. Horst hat mir netterweise mal 2 HM WS Halter gemacht und 2-3 WSP mit dabei gegeben, aber sehr weit werde ich damit wohl nicht kommen auf dauer.
9. Reitstock einmalig am Anfang überprüfen. 2 feste Körnerspitzen gehören zu der Drehbank. Überprüfung sollte also machbar sein mit dem USB Mikroskop.
10. Kontrolle der Supporte und Spindeln, und wenn es mit der Hand wackelt, dann ein wenig die Einstellschrauben nachziehen, aber nur soviel, das man die Supporte noch locker drehen kann, doch so fest das nichts mehr wackelt.
11. Für die Messuhr ein Stativ besorgen. Geht sowas ?
Messuhrhalter
Das könnte ich Preislich mit meiner Frau vielleicht noch vereinbaren.
12. Gewinde drehen wollte ich wie bisher auch erstmal mit Schneideisen und Gewindebohrer, aber ich habe von einigen gehört, die die Leitspindel auch zum Abdrehen benutzen und hab das auch in etlichen Videos gesehen. Deshalb fragte ich ob das so gesund ist bei Drehzahl die Schlossmutter einrasten zu lassen?
13. Bezüglich Bernardo, Optimum, Holzmann usw.. vom selben Hersteller, bin ich mir zumindest absolut sicher, das wenn die Einzelteile von einem Anbieter kaufen, die alle von den gleichen Herstellen kommen, weil selbst die Position der Motorriemenscheiben und Zahnrädern bei allen gleich ist. Siehe Fotos. Somit ist auch das Innere ziemlich identisch. Das Bett ist gleich, Reitstock ist gleich, Handkurbeln sind gleich, Supporte sind gleich, Motor und Getriebe Innereien sind gleich, was bitteschön machen dann die einzelnen Herstellen noch was sich von all den anderen Chinadrehen unterscheidet. Meiner bescheidenen Meinung nach nichts! Man zahlt bei dem einen nur halt mehr als bei den anderen, drin ist das gleiche. Ist genauso wie bei VW und Skoda. Brauche ich für unseren Skoda Ersatzteile schauen die Händler direkt bei VW nach (ja ich weiss das Skoda zu VW gehört). Aber der Fabia bspw basiert zu 80% auf dem Polo, nur das der Fabia um einiges Billiger ist als der Polo und ich bei VW nur den Namen bezahle. Will hier aber nun keine Auto diskussion lostretten.
14. Und was ich als erstes für mich verbessern will ist, ein Faltenbalge unter dem Backenfutter bis zum Support einsetzten. Die Holzmann hat zwar Abstreifer, aber warum was abstreifen was erst gar nicht aufs Bett fallen wird. Und da suche ich nun noch Ideen wie man sich sowas selbst bauen kann (jaja ich weiss sowas kann man fertig kaufen, aber erkläre diesen Kaufrausch dann mal einer meiner Frau. )
15. Ritzen an der Maschine verschließen, damit nicht die bösen Späne dort reinkommen können.
Liebe Grüße
Dirk
|
|
14.05.2014, 02:42 |
|
karamo
Spendenmitglied
Beiträge: 2.649
Registriert seit: Dec 2011
Bewertung:
226
Adresse: 3400 Klosterneuburg
|
RE: Neue Drehbank einstellen und eniges mehr!
Hallo Dirk,
vorweg noch eine Aussage von mit:
"Eine solche Drehmaschine ist ein Werkzeug und kein Schmuckstück, welches in einer Vitrine steht!"
Und, man kann es auch übertreiben:
(14.05.2014, 02:42)firefly-10 schrieb: 14. Und was ich als erstes für mich verbessern will ist, ein Faltenbalge unter dem Backenfutter bis zum Support einsetzten.
Wer hat so was?
Vielleicht CNC-Maschinen?
Ich habe lediglich zwei Abdeckungen gemacht. Alles andere ist völlig unnötig!
1) Die linke, dass die Muttern und Scheiben beim Wechsel des Backenfutters nicht dauernd zwischen die Bettführungen fallen können, wo sie dann mühsam wieder herausgefischt werden müssen.
2) Die rechte, die die linke Abdeckung überlappt. Dabei habe ich die vorhandenen Gewindebohrungen im Schlitten für die Lünette gleich verwendet.
In der Anschlagstellung-links ergibt sich auch eine gewisse Sicherheit, da das Drehmeissel noch einige mm vom Backenfutter entfernt ist.
LG Wolfgang
"Wer lesen kann, ist entscheidend im Vorteil." - Eine unbestreitbare Tatsache
|
|
14.05.2014, 09:40 |
|
4-ventiler
Member
Beiträge: 310
Registriert seit: Apr 2013
Adresse: 86179 Augsburg
|
RE: Neue Drehbank einstellen und eniges mehr!
Hallo alle zusammen,
hallo Dirk.
Ich hatte gestern etwas wenig Zeit,
das trifft sogar auch für Heute zu – doch heut einige Zeilen mehr.
Dass du dich bei deinem hier/jetzt gestellten Fragenkatalog an den CNC-Umbau einer verbesserungswürdigen Chinafräse herantraust - ist schon beachtlich .
Von vorne herein würde ich dir mal empfehlen:
Kaufe Fachliteratur und lese diese.
Eine große Hilfe sind dir ganz sicher die Bücher von Jürgen Eichart, zB Drehen für Modellbauer.
Es gibt aber noch viele andere derartiger Literatur!
(13.05.2014, 20:58)Michael_S. schrieb: Aber ganz wichtig, verschließe die "Ritzen" am Übergang zum Motor.
Dort huschen sehr gerne die Späne rein und das mag der Motor und die Elektronik garnicht.
Aber nicht abkleben damit der Motor keine Kühlung mehr bekommt !
(13.05.2014, 22:22)TeraVolt schrieb: Was normalerweise IMMER vor Ort getan werden muss, ist das Bett einrichten. Dazu benötigt man leider eine sehr genaue (und teuere) Maschinenwasserwaage. Dadurch wird verhindert, dass das Bett verdreht aufgestellt wird (so ein massiver Gußklotz ist elastischer als man meinen will). In wieweit dieses Ausrichten bei einer Maschine deiner Größe nötig ist kann ich nicht sagen, schaden tut es sicher nicht.
Hallo Harald.
Kannst du [vlt auch nur mir] erklären wie man das ausführt bei einer Tisch-Drehmaschine mit einer Aufstandslänge von ~ 60cm, ~ 3 Aufstanspunkte in/für die Blechpfanne (=Spänewanne) und ~ 60kg Eigengewicht ?
Vieles schadet nicht und ist dennoch überflüssig!
Und wenn ich die Detailbilder dieser Maschinenversion betrachte, glaube ich zu sehen dass die Maschine zur Blechpfanne hin nur zwei Verschraubungs-Aufstandspunkte hat.
Ein ' Ausrichten' der Maschine im üblichen Sinn ist daher unnötig bzw nicht ausführbar.
Schmierung / Kühlung – alles (und dann viel) oder nichts,
das stimmt nur zum Teil, denn sonst würde nicht sogar professionel Minimalschmierung verwendet werden.
Pinselschmierung mit Schneidölen sind in fast allen fällen tauglich,
begrenzt ist die Verwendung von wasserhaltigen Schmiermitteln möglich, darf aber als Kühlung ein bereits heißes Schneidwerkzeug nicht abschrecken.
Ich arbeite seit Jahren erfolgreich mit der Kunststofflasche als Bedarfs-Tropfschmierung obgleich ich eine KSS an der Maschine [selbst installiert] habe.
Mir ist die große Sauerei zu wieder und verwende sie nur wenn es unumgänglich ist!
Wenn man Wendeplatten verwendet benötigt mann in der Regel keine Kühlschmierung, diese verlängert bestenfalls die Standzeit des Schneidstoffes!
In der Hafteigenschaft auf blankem Metall ist ein Motoröl so gut wie ein unlegiertes Maschinenöl oder Hydrauliköl und normales Bettbahnöl ist solches.
Man benötigt kein Motorenöl um eine Zerspanungsmaschine zu schmieren und die Vorzüge von Motorenöl liegen in anderer Richtung wie Bettbahnöl.
(14.05.2014, 02:42)firefly-10 schrieb: 5. HM Meißel wohl nur Rohlinge. Hier mal ein Foto. Keine Ahnung ob das Rohlinge sind. Für mich als Laie sehen die irgendwie schon fertig aus, kann mich aber auch irren.
Dein Bild zeigt mit Hartmetall bestückte fertige Meißel in/für sieben verschiedenen Arten/Anwendungen, diese müssen aber idR angeschliffen werden!
Die verschiedenen Farben besagen Härte und Einsatzzweck.
Die Kosten für Wendeplatten sind bei weitem nicht so hoch und meistens erfolgreicher als HM-Bestückte Drehmeißel.
HSS-Rohlinge sind jedoch in vielen Fällen unverzichtbar, bspw um Konturen Drehlinge zu fertigen/schleifen.
Ich sage nochmals:
Vergiss den unnötigen Gimmic mit dem Mikroskop!
Spiele weg stellen bis nichts mehr wackelt,
das wird dir nicht ganz gelingen, und ersichtlich wäre [dir] das wenn du eine Digtale-Dro an deiner Maschine hättest.
Siel muss immer sein und mit viel Gefühl wirst du das auch Verspüren – Schmieröl muss das Spiel lastlos eliminieren können und ohne Spiel hat kein Schmierfilm Platz!
Das Stativ das du zeigst.
Es gibt viele Anwender die diese Stecken bevorzugen,
ich mag sie nicht da sie sehr unhandlich sind und einem Gelenkarm mit Zentralklemmung unterliegen.
Wenn deine Drehe keine Zugspindel hat wird für den Automatischen-Vorschub die Leitspindel genutzt, doch Vorsicht, damit darfst du nicht auf Anschlag fahren!
Du darfst mir schon glauben,
Maschinen von Bernardo, Optimum, Holzmann, Weiss, HBM usw sehen zwar sehr ähnlich/gleich aus, haben zT sogar total gleiche Komponenten, sind jedoch in vielen Punkten unterschiedlich und kommen nicht vom selben Hersteller.
Optimum/Stürmer hatte (meines Wissens) bislang als einziger Europäer eine eigene Produktion von Zerspanungsmaschinen in China, und Opti Stürmer hatte auch bisher das best verzweigte/organisierte Hersteller-Netzwerk mit Partnerfirmen in China.
Schau mal in die verlinkte Seite – scrole etwas nach unten, dort kannst du lesen:
Fertigung
Seit 2003 produziert OPTIMUM einen Teil seiner Metallbearbeitungsmaschinen in der eigenen Fabrik im chinesischen Yangzhou mit deutschem Produktionsleiter und Qualitätsmanagement-Beauftragten. Entwicklung, Konstruktion und Qualitätsmanagement finden maßgeblich in Deutschland statt.
Und das hat alles nichts in Gleichheit mit Seat oder Scoda & VW etcetera!
(14.05.2014, 02:42)firefly-10 schrieb: 14. Und was ich als erstes für mich verbessern will ist, ein Faltenbalge unter dem Backenfutter bis zum Support einsetzten.
Willst du da eine Drecksammler installieren?
MM noch besser wie die Konstruktion von Wolfgang ist es sich einen gummiartigen Kunststofflappen vorne am Bett [unterhalb des Spindelstockund Backenfutter] zu befestigen – der Lappen so breit dass der Gummi gut zwischen dem Bett liegt und am ersten Durchbruch des Bett endet.
Tschüss
viel Spass mit der neuen Maschine
und verschlimmbessere möglichst nichts,
wenn du auch glaubst mit nem USB-OkuMicro besser dran zu sein wie einer der efache Wege wählt!
4-Ventiler
|
|
14.05.2014, 12:46 |
|
fliegerkind
Super Moderator
Beiträge: 2.404
Registriert seit: Sep 2011
Bewertung:
274
Adresse: Stockerau, 2000
|
RE: Neue Drehbank einstellen und eniges mehr!
(14.05.2014, 02:42)firefly-10 schrieb: 13. Bezüglich Bernardo, Optimum, Holzmann usw.. vom selben Hersteller, bin ich mir zumindest absolut sicher, das wenn die Einzelteile von einem Anbieter kaufen, die alle von den gleichen Herstellen kommen, weil selbst die Position der Motorriemenscheiben und Zahnrädern bei allen gleich ist. Siehe Fotos. Somit ist auch das Innere ziemlich identisch.
Hallo Dirk!
Das hast Du richtig erkannt, aber es gibt trotzdem Unterschiede:
Beispielsweise haben manche Maschinen Muttern zum Backenfutter befestigen, die Dir runterfallen können und deswegen so eine Schale nicht schlecht ist (siehe Beitrag vorher von Karamo). Das ist bei der Optimum so gelöst. Die Bernardo hat das besser gelöst, da ist eine Art Camlock-Nachbau dran, wo nichts runterfällt. Manche Chinadrehen haben den Spindelflansch konisch (Optimum), manche wiederum zylindrisch (Bernardo, Quantum). Interessant ist das dann, wenn man als Anfänger vor hat, einen Futterflansch zu drehen. Bei den diversen "Chinaherstellern" ist mitunter auch ein Unterschied, wie weit man die Pinole im Reitstock rausdrehen kann, dann auch noch, wie groß der Durchmesser in der Spindel ist, um lange Stücke durchstecken zu können ("Spindelbohrung") - das wird zwar meistens völlig überbewertet, aber die Unterschiede gibt es trotzdem.
Manche Maschinen (zB. Bernardo) haben die Leitspindel durch eine Federabdeckung (siehe zB. hier) geschützt, manche nicht. Es gibt gelegentlich Unterschiede bei der Motorisierung, die Oberschlitten sind meistens auch nicht gleich, sondern nur ähnlich (das merkt man oft dann, wenn man einen Schnellwechselhalter nachrüsten will). Manche Maschinen haben an der Spindel einen Morsekonus 4, manche größenmässig "baugleiche" aber einen Mk3. Die Lochabstände, Teilkreise und Innenanpassungen der Flansche und Backenfutter sind auch immer wieder unterschiedlich. Beim genauen Hinsehen merkt man auch, dass größenmässig "baugleiche" Maschinen manchmal einen Längsvorschub, andere wiederum einen Längs- und Planvorschub haben. Beim genauen Forumlesen merkt man, dass die mini-Details, wie zB. die Schraubenabstände am Bettschlitten anders sind. Das hat wiederum zu Diskussionen geführt, wie man die Feststellschrauben des Bettschlittens bei welcher Maschine wie verschlimmbessern bzw. umbauen kann (bei manchen gehts besser, bei manchen schlechter).
Ganz selten gibt es dann noch Unterschiede bei den verschiedenen Möglichkeiten, welche Gewinde zu schneiden gehen (zöllig ja/nein, welche? und andere Gimmicks, die schon sehr ins Detail gehen (eine zB. hat einen Schütz drinnen, die Konkurrenz wiederum zwei, die Anordnung der Bedienelemente ist manchmal anders, und ähnliche Dinge).
Jedenfalls ist das alles letztendlich auch eine Glaubensfrage und wird für meine Verhältnisse sehr überbewertet. Es gibt genug Anfänger, die das alles nicht haben und bessere Dreher werden, als ich jemals sein werde. Wenn man sich ein Auto kauft, zählen ja auch die Leidenschaft bzw. der Geschmack, und nicht nur die Anzahl an beheizbaren Sitzen, Seitenspiegeln und Getränkehaltern.
Kurzum:
Du kannst da eigentlich gar nichts grob falsch machen, aber auch Du musst, wie alle Anderen auch, im Laufe der Zeit ein - hoffentlich kleines - Lehrgeld zahlen (z.B. wenn es auch nur die falschen Drehmeissel sind, weil Dir Einige hier Wendeplatten speziell für den Anfang ausdrücklich empfehlen, Du aber trotzdem diese HM-Meissel präferierst).
Jedenfalls viel Glück und Erfolg bei Deinen ersten Spänen,
liebe Grüße
Heini
|
|
14.05.2014, 22:36 |
|
|