Moin Leute,

ich poste mal wieder was in meiner "Lieblingsrubrik"

Erstmal versuche ich einen Stirlingmotor zu bauen, nach Bauplan und zwar einen ST90-2 (von Manfred). Also sicher kein zu anspruchsvolles Projekt. Der Motor lief auch schon, aber der von mir gefertigte Kolben war zu ungenau und klemmte immer wieder am Pleuel. Es geht um die Bohrung und die Ausfräsung. Diese müssen im 90° Winkel stehen und die Bohrung muss mittig sein (logisch).

Hier mal ein Auszug aus dem Plan was ich meine:
   

Ich benötige mal einen Denkanstoß wie mal das am geschicktesten macht. Eine Fräsmaschine steht zur Verfügung. Meine Idee ist das mit dem Rundtische ohne Umzuspannen zu machen, nur wie ?

Danke und Grüße
Lars

(17.08.2014, 09:18)Thunder schrieb: Meine Idee ist das mit dem Rundtisch ohne Umzuspannen zu machen, nur wie ?

Danke und Grüße
Lars

Servus Lars

Ich würde die Sache so angehen:

Zuerst den Rundtisch mit dem Puppitaster auszentrieren, was eigentlich klar ist.
Dann in einem Dreibackenfutter den Kolben einspannen und den Fräskopf um 90° Drehen, so daß dieser paralell zum Frästisch liegt.

Dann bohrst du, bzw. reibts du deine Bohrung 4 P6

Danach richtest du den Fräskopf wieder auf und fräst deine Nut.
Das würde ich allerdings nur dann machen wenn deine Maschine einen Passstift zum Einjustieren auf die senkrechte Fräsposition hat.

Wenn kein Passstift vorhanden, dann würde ichs eher umgekehrt machen, also zuerst die Nut, dann umlegen und Bohren.

Weil zu Ende müsstest du den Fräskopf mittels Uhr wieder in die korrekte Waagrechte einjustieren.

Ich hoffe mich klar und deutlich genug ausgedrückt zu haben.

Gruß
Walter

Hi Walter,

eine solche Idee hatte ich auch schon. Nur Passstifte hat die Maschine leider nicht. Um die Maschine bei 90 sauber auszurichten bräuchte ich einen 90° Aufspannwinkel richtig? Oder gibt es einen Trick die Maschine mit Hausmitteln bei 90° auszurichten?

Grüße
Lars

(17.08.2014, 11:16)Thunder schrieb: Oder gibt es einen Trick die Maschine mit Hausmitteln bei 90° auszurichten?

Grüße
Lars

Du hast doch das aufgespannte Backenfutter, das ist zwar nicht so lang wie ein Winkel aber mit dem Puppitaster müsste das doch hinbekommen zu sein.

L.G.

Walter

Hallo Lars,

welchen Schraubstock hast du an der Fräsmaschine zur Verfügung?

welchen Rundtisch hast du?

Hast du ein geschliffenes Prisma, ev mit Spannbügel??

Gruß
Werner

Hallo Werner,

ich habe einen 100mm Niederzug Schraubstock und ein 150Vertex Rundtisch mit aufgeflanschtem 125er 3 Backen Futtter. Prisma mit Spanbügel hätte ich auch.


Grüße
Lars

Hallo Lars,

der Niederzugschraubstock wäre meine erste Wahl. Da dieser ja rundum geschliffen ist, kannst du den auch seitlich liegend aufspannen.

Voraussetzung für folgende Möglichkeit: du kannst den Kolben aus Stangenmaterial fertigen.

- "Stangenlänge" ungefähr die Backenbreite des Schraubstockes
- alle Dreharbeiten bis auf das Ablängen durchführen
- die vorgedrehte Stange im Niederzugschraubstock spannen. Wenn dieser ein eingearbeitetes Prisma hat, dieses verwenden, ansonst so spannen, dass der gedrehte Teil seitlich aus dem Schraubstock schaut. Idealerweise mit geschliffenen Unterlagen exakt waagrecht spannen.
- den Schraubstock auf dem Maschinentisch ausrichten und befestigen. Zuerst die Bohrung, da der Bohrer auf ganzer Bohrlänge gut geführt ist. Optimal wären zwei Anschlagleisten oder drei Anschlagstifte extra auf den Tisch zu klemmen, sodass du den Schraubstock ohne weiteres Ausrichten wieder exakt in die gleiche Position bringen kannst.
- Nullposition suchen (Kantentaster, Passstift+Edding, ...) und Bohrung bohren und reiben.
- danach das Werkstück nicht ausspannen! Nur den Schraubstock vom Tisch lösen und diesen um 90° gekippt wieder am Tisch niederspannen. Jetzt sollte die Unterseite des Kolbens nach oben schauen. Wenn du mit Anschlagleisten arbeitest, solltes du für einen Richtung schon die Nullposition haben.
- Tasche ausfräsen
- Kolben vom restlichen Material trennen (abstechen, sägen, ... was auch immer) und plandrehen
- Bier aufmachen

Das ganze hängt natürlichvon der Rechtwinkeligkeit des Schraubstockes ab, sollte aber auch bei Chinaware mehr als ausreichend sein.

Du kannst natürlich auch das Prisma ohne Spannbügel im Schraubstock zum Spannen des Rundmaterials verwenden und so wie oben verfahren

oder aber das Prisma mit dem Spannbügel und nur das Prisma mitsamt Werkstück in die zwei Bearbeitungspositionen bringen

Gruß
Werner

Hi Werner,

ich mußte deinen Vorschlag 3 mal lesen um es zu verstehen. Auf die Idee den Niederzug auf die Seite zu legen bin ich überhaupt nicht gekommen.

Das werde ich mal ausprobieren, da mir das einfachste erscheint

Besten Dank für eure Hilfe

Grüße
Lars

Hallo Lars,

(18.08.2014, 17:37)Thunder schrieb: ...
ich mußte deinen Vorschlag 3 mal lesen um es zu verstehen. ...

Habe leider (noch) keinen derartigen Schraubstock, sonst hätte ich das mit 2 Bildern erledigen können (wie ein altes Sprichwort ja sagt)

Viel Erfolg,
Werner

Hallo Thunder
Du hast geschrieben, das Pleuel klemmt im Kolben, ...wie stark/breit ist dein Pleuel ...

Eigentlich hat ein Pleulauge auf beiden Seiten einen Bund und kann somit nicht klemmen.
Sollte dein Pleuel ca. 5mm stark sein, würde ich empfehlen, die Ausfräsung im Kolben auf
6mm zu vergrößern und links/rechts vom Pleuelauge je eine Scheibe beizulegen.

"Was Klappert, klemmt nicht"...

Gruß Wolf...