Servus Allemiteinand
Jetzt komm ich mal mit einem kleinen Problem zu Euch.
Ein Kollege ist an mich mit einer Reparatur seines Fotoapparates herangetreten. Es handelt sich um eine Vollformatkamera die mit einem PL Mount ausgestattet wurde.

Leider ist dieser Mount im Gehäuse nur mit 4 Stk 1,6 Schrauben befestigt worden und diese haben sich gelöst bzw. sind ausgerissen.
Ich habe ihm also vorgeschlagen, bevor er eine teure Reparatur beginnt, die ich nicht machen kann, es mit einer Gewindepanzerung von Baer zu versuchen.

Jetzt habe ich das Problem, daß ich ein sehr kurzes Gewinde habe und das vom Anfang an der Gewindebohrer perfekt in der Lotrechten sitzen soll.

Wie macht ihr das ?

Bei den kleinen Gewindebohrern habe ich gesehen daß sich am Ende ein 90° Spitz befindet.
Es dieser Spitz gedacht um dem Bohrer lotrecht zu halten. ??

Danke schon mal für eure Kommentare !

Gruß
Walter

Normalerweise kann ich Gewindebohrer von Hand gerade ansetzen, aber ich habe oft zur Kontrolle nach dem ersten Anschnitt einen Winkel dabei.
Wenn es ganz präzise sein muss, und ich das Werkstück wg Form und Größe gut spannen kann, dann beginne ich den gewindeschnitt auf dem Bohrständer mit dem Gewindebohrer in der Bohrmaschine. Antrieb natürlich nur von Hand.
Hat der Gew.Bohrer gut gefasst, dann wird mit dem Windeisen gefühlvoll gedreht.

Gewindebohrer gibt es in versiedener Ausführung:
Normale mit Spitze, Mit Wendel für Guss und vorne flach für Sacklöcher.
Bei der kleinen Größe wirst Du aber kaum spezielle Gew.Bohrer zu kaufen bekommen.
In dem Fall stelle ich den Gew.Bohrer auf das gebohrte Loch, greife mit dem Fingernagel unten an das Gewinde.... und schleife die Spitze vor dem Fingernagel ab.
Der gekürzte Gew.Bohrer schneidet dann mit leichtem Druck sofort.
Außerdem bekommt man die kurzen Sacklochgewinde bis ganz unten geschnitten, indem man abwechselnd den Gew.Bohrer eindreht, und jeweils einen Gewindegang vorn abschleift.

-gut für volles Gewinde, aber schlecht für das Werkzeug-.
Kommt eben auf den Wert des Reparaturstücks und den erwarteten Erfolg an.

Hans

Hallo Walter,

nein, die Spitze bei kleinen Gewindebohrern ist das Pendant zur Zentrierbohrung bei großen Bohrern und nur für die Herstellung (bzw nachschleifen) nötig. Die Maschine hat dann Körnerspitzen mit einer kleinen Zentrierbohrung.
Für den normalen Gebrauch ist die Spitze meist hinderlich und kann man abschleifen, wenn man bis auf Grund schneiden muss.

Am einfachsten ist es sich eine kleine Buchse zu machen, in die man vorher das jeweilige Gewinde schneidet. Die Buchse wird mit der Stirnseite auf die Oberfläche gehalten und führt den Gewindebohrer gut rechtwinklig.
Funktioniert auch mit Satzgewindebohrern, nur macht man die Buchse dann mit dem Vorschneider.

Normalerweise sind die Gewindereparaturen System HeliCoil (wo auch die baercoil dazugehören) sehr gut, nur glaube ich fast nicht, dass es M1,6 gibt.
Wäre eine M2 Schraube eine Option, die hat ein Kernloch von 1,57 mm was gut zu dem ausgerissenen M1,6 passt.

Grüße,
Harald

Hallo,

meist nehme ich ein passendes Stück Holz und bohre ein passendes Loch auf der Ständerbohrmaschine rein (benutze die Methode auch wenn ich mit dem Akkuschrauber mal senkrecht bohren muss). Oder wenn es passt gleich die ersten Gänge auf der Bohrmaschine.

Ein Frohes Ostern wünscht Wusel

(25.03.2016, 22:27)wusel0464 schrieb: Hallo,

meist nehme ich ein passendes Stück Holz und bohre ein passendes Loch auf der Ständerbohrmaschine rein (benutze die Methode auch wenn ich mit dem Akkuschrauber mal senkrecht bohren muss). Oder wenn es passt gleich die ersten Gänge auf der Bohrmaschine.

Ein Frohes Ostern wünscht Wusel

Servus Wusel

Danke für deinen Kommentar, wobei fehlen da nicht ein paar Informationen



Gruß
Walter

Hallo, Walter!

Ich habe einmal einen Trick in einer Selbermacher-Zeitschrift gelesen. Um einen Bohrer, Gewindebohrer, etc. genau senkrecht zur Werkstückoberfläche anzusetzen, nimmt man einen durchbohrten Spiegel, legt das Loch über die Bohrung und setzt das Werkzeug an. Das Werkzeug und sein Spiegelbild müssen genau fluchten, dann steht das Werkzeug senkrecht. Das muss man natürlich von mindestens zwei Seiten (vorne und rechts, zum Beispiel) überprüfen.
Ich hab das selbst noch nicht ausprobiert, aber so stands 1976 in "Selbermachen".
Dass dieses Verfahren nur dann funktioniert, wenn man eine ordentliche Auflagefläche hat, ist klar, aber man hat beim Herstellen des Lochspiegels ja ein bißchen Spielraum.

liebe Grüße, Rudi

Gewindebohrer - bzw. den Kernlochbohrer in die Standbohrmaschine sorgt für exakte Führung, Antrieb natürlich per Hand.
Das zu bearbeitende Teil kann man bei diesen winzigen Durchmessern sehr schön in einem Sandsack lagern.
Das hat 2 Vorteile.
1. Kann man das Teil mit etwas Übung sehr gut justieren und wenn man den Sack richtig gefüllt hat und das Werkstück richtig eingerüttelt hat bewegt sich da auch ausreichend lange nix.
2. Wird die Oberfläche durch den Stoff nicht zerkratzt.

(25.03.2016, 22:56)walter schrieb: Danke für deinen Kommentar, wobei fehlen da nicht ein paar Informationen

Hallo Walter,

welche Informationen sollen in Wusel's Text fehlen, er hat doch alles beschrieben.

Einen in der Größe passenden Holzklotz zuschneiden, dann ein zur Grundfläche senkrechtes Loch vom Gewindedurchmesser hineinbohren und auf das Werkstück aufsetzen.
Den Gewindebohrer zur Führung durch das senkrechte Loch im Holzklotz stecken und das Gewinde ins Werkstück schneiden.

Dies funktioniert natürlich nur, wenn das Werkstück an der Stelle eine ebene Fläche besitzt, um dem Holzklotz eine parallele Auflage zu bieten!

Für unregelmäßige Werkstückoberseiten empfiehlt sich eine Gewindeschneideinrichtung, wie sie oft von Modellbauern benutzt wird.
Eine Art "Bohrständer" in dem der Gewindeschneider geau senkrecht zur Auflagefläche beweglich geführt wird.



Gruß
Bernd

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Servus Allemiteinand

vielen Dank an alle die sich hier mit Antworten beteiligt haben
Wegen der Führung habe ich mir etwas überlegt. Nachdem ich ja einiges an Plexiglas herumliegen habe, werde ich mir so eine Führung aus diesem Material basteln.
Hat auch den vorteil, daß ich auch sehe wo ich den Gewindebohrer hineinramme.

Und ja es wird eine Gewindepanzerung M2xD2 werden. Das Problem was ich habe, ist der Umstand daß ich nicht genau weiß wie tief ich eigentlich bohren darf.
Da fehlt mir schlicht die Info.
Und es ist ein Alptraum für mich wenn irgendein Span die Elektronik lahm legen würde.

Ich habe aber auch den Kollegen gesagt, daß eine 20 % Chance auf Totalverlust besteht, diese Chance riskiert er.......

Noch schöne Osterfeiertage wünscht euch
Walter

Hallo, Walter!

Ich fange schon einmal an, alle Daumen für die 80% zu halten.
Toi, toi, toi!

liebe Grüße, Rudi