Hallo Walter,
schweißen ist für mich eine der spannendesten und wichtigsten Bastelarbeiten,
eigentlich gibt es kaum etwas wo nicht das Schweißgerät eingesetzt werden muss.
Wenn Du in Deutschland wärst würde ich Dir empfehlen mal ein Fachhandel zu kontaktieren der dem Schweissring angehört (http://www.schweissring.de/)
Dort bekommst Du eine professionelle Beratung sowie Geräte (Lorch und co.), außerdem die Geräte Ihrer Eigenmarke, die meiner Meinung nach für den Hobbybereich mehr als ausreichend sind (aber bezahlbar).
Zuerst musst Du Dich mal fragen was Du schweißen willst. Alu - aber wie dick und wie lange Nähte?
Danach richtet sich die Stromstärke und die Einschaltdauer. Grundsätzlich gilt, je hochwertiger (aka teuer) das Gerät, desto länger ist die Einschaltdauer bei einer bestimmten Stromstärke.
Alu wird in der Regel per WIG (Wolfram Inert Gas) geschweisst. In den englischsprachigen Ländern heißt WIG TIG (Tungsten Inert Gas)
Dabei wird der Lichbogen zwischen einer angespitzten Wolframnadel und dem Werkstück gebildet und von einem Schutzgas umgeben. Hier wird in der Regel Argon verwendet. Die Argonflasche kostet ca. 150€, danach kannst Du sie für ca. 30€ fast überall gegen eine volle Flasche tauschen.
Material wird während des Schweißens als Rundmaterial des gleichen Werkstoffes
von außen hinzugefügt, in dem Du das Zusatzmaterial in der Hand hälst und es periodisch in die Schmelze tupfst.
Für Alu muss Dein Gerät Wechselstrom (AC) beherrschen, da die Oxidschicht des Alus "geknackt werden muss". Standardgeräte können in der Regel nur Gleichstrom(DC) - Das reicht für fast alles außer Alu..
Dazu kommt, das Alu im Gegensatz zu Stahl schwer zu schweißen ist, da es schnell durchfällt. Zum Starten und Lernen also erst mal Stahl nehmen.
Wenn Du möchtest kann ich Dir 2 Lehrfilme schicken in denn das Schweissen gut erklärt wird.
Alte Schweissgeräte hatten einen Trafo der den Strom in die richtige Spannung brachte, neue regeln das Elektronisch(Inverter). Du kannst an einen WIG Inverter neben dem WIG Handstück auch ein Elektrodenhandstück anschliessen und mit den klassischen Elektroden schweißen.
Außerdem sollte Dein Schweißgerät eine HochfrequenzStartautomatik haben, D.h du drückst einen Knopf am Handstück und ein Funke zündet den Lichtbogen.
Ohne gehts nätürlich auch, dann tickst Du das Werkstück kurz an und ziehst den Lichtbogen hoch. Moderne Geräte haben aber eigentlich alle eine HF-Zündung.
Willst Du sehr lange und dicke Nähte machen muss der Schweisskopf eine Wasserkühlung haben (teuer).
Dann benötigst Du noch einen Helm, dieser sollte automatisch abdunkeln, damit Du nicht bei jeder Korrektur der Schweisslage den Helm abnehmen musst. Es sollte nicht unbedingt ein noName Teil sein, da es um Deine Augen geht. Da gibt es z.b. von Kemper die Autodark Serie (ab 150€), so einen habe ich und bin sehr zufrieden.
Ein gutes Gleichstromgerät kostet ab 600 + Flasche +Helm. AC/DC Geräte fangen ab 1000-1200€ an, dann hast Du natürlich keine Wasserkühlung und keine "riesige" Einschaltzeiten. Für Hobbyarbeiten sollte es aber reichen. Hinzu kommen noch ca. 300-400€ für Helm, Flasche, Druckminderer, Wolframnadeln und Zuschlagmaterial rechnen.
Von den ganzen Asiabrennern auf E-Bucht halte ich nichts, auch sind die meisten anderen E-Bucht Angebote für Schweissgeräte zu teuer. Ich habe das lange beobachtet bevor ich meins gekauft habe und bin dann zum Fachhändler (s.o.) und habe ein Austellungsgerät gekauft. Die Bucht Geräte sind sehr beliebt weswegen man meist für 200€ dasselbe Gerät beim Händler bekommt. Da lohnt sich meines Erachtens nicht der E-Bucht kauf da die Geräte alt, unter Umständen kaputt, keine Ersatzteile mehr lieferbar sind oder sonst irgendetwas nicht stimmt..
Ich hoffe Dich nicht abgeschreckt zu haben. Keine Sorge, wenn Du ein WIG Gerät hast benutzt Du es ständig und wirst es nicht mehr missen wollen.
Viele Grüße,
Daniel
Wig Schweißgerät kaufen -- aber welches ? -- und wo ?
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