(17.06.2013, 07:56)Thunder schrieb: so langsam wird interesantJop, seh ich auch so
![33 33](https://www.bastelstube.wien/forum/images/smilies/33.gif)
(17.06.2013, 07:56)Thunder schrieb: Was meinst du mit Offsetfehler? Den Begriff kenne ich eher im Zusammenhang mit OP's
Bei Messgeräten spricht man bei den Systematischen „Fehlern“ von Offsetfehler, Steigungsfehler und Linearitätsfehler.
Da sie systematisch sind (sie haben Betrag und Vorzeichen und ändern sich nicht kurzfristig), kann man sie auch eliminieren --> abgleichen, kalibrieren.
Die Herausforderung besteht darin, den Fehler genau zu ermitteln.
Viele Messgeräte haben dafür die Möglichkeit - zB durch drehen an einem Poti - diesen Abgleich direkt am Gerät durchzuführen. Zu berücksichtigen ist, dass der Fehler nicht immer alleine vom Messmittel sondern vom gesamten Messaufbau abhängt.
Offsetfehler:
ist normalerweise einfach zu ermitteln. Ist einfach eine Verschiebung des Nullpunktes.
Beispiel aus dem Maschinenbau: Der digitale Messschieber: bevor man misst, fährt man die Messschnäbel zusammen und "Nullt die Messeinrichtung".
Bei einem OP funktioniert das auch ähnlich. Z.B. als Komparator genutzt stellst du die Spannung an einem der Eingänge so ein, dass er bei einer bestimmten Spannung am anderen Eingang den Ausgang schaltet.
Steigungsfehler:
eine Art Verstärkungsfehler (Steigung der Geraden, wenn man mehrere Messpunkte aufnimmt und in einem Diagramm einträgt)
Diagramm einer Messreihe (0mm, 50mm, 100mm, 150mm):
Bei einem normalen Messschieber nicht einfach zu eliminieren. Wenn man sein Messgerät mal gut kennt, weiß man aber möglicherweise wie viel man bei einem bestimmten Maß dazu oder wegrechnen muss. Man hat für den Linearitätsabgleich einen Wert mit dem der Anzeigewert multipliziert wird. Beispiel: bei 100 mm zeigt mein Messschieber 99,98 mm an. Ich muss also meinen Anzeigewert mit 1,0002 multiplizieren (100/99,98=1,0002).
Bei einem OP (als Verstärker verwendet) kannst du das natürlich einfacher abgleichen, indem man die Bauteile welche die Verstärkung bestimmen, anpasst.
Linearitätsfehler:
kann man als die Abweichung der "Geradheit" der Geraden im Diagramm sehen (so schön kann man Krümmung umschreiben
![Verlegen Verlegen](https://www.bastelstube.wien/forum/images/smilies/verlegen.gif)
Kann man am Besten mit einer Kalibriertabelle ausgleichen. Bei einem bestimmten Maß muss dann der zugehörige Wert dazu- oder weggerechnet werden.
Grundsätzlich könnte man eine Tabelle auch so schreiben, dass gleich zwei oder alle drei Systematischen Fehler enthalten sind. Je nachdem wie genau man messen will, muss der Aufwand dahinter sein. Also nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen!
(17.06.2013, 07:56)Thunder schrieb: … Offsetfehler? … . Interessant ist bei den kleinen Messwerten sicherlich der absolute Fehler deines DMM (bzw evtl. analog Geräts).
Bei einem guten Tischmultimeter liegt der schon bei 5 mOhm in dem Bereich
Wenn man die Werte nur im Verhältniss sieht sind die Messfehler "relativ" uninteressant
Mein DMM ist sicher nicht eines, welches unter „gutes“ einzureihen ist. Deshalb muss ich die Messung - genau wie du sagst – auf ein „relatives“ Messen auslegen. Absolutwerte sind bei der Messung des Ankers in meinem Fall nicht verwendbar. Relativ sind sie schon ganz gut. Speziell wenn ich die Messungen öfter wiederhole und das Ergebnis immer gleich ist, ist das schon ein gutes Zeichen (Zufällige Messunsicherheit ist natürlich auch ein Thema) . Nachdem der kleinstmögliche Anzeigewert von 0.1 Ohm aber auch schon recht knapp bei meinen Messwerten liegt, würde ich es eher als Prüfen denn als Messen bezeichnen.
@ Kasimir:
Mal sehen, wie wir das bei deinem Motor einsetzen können. Bin mir sicher, dass das einfachst geht. Also bitte nicht abschrecken lassen!
Noch der wohl allgemeingültigste Satz zur Messtechnik:
Wer misst, misst Mist.
![Zwinker Zwinker](https://www.bastelstube.wien/forum/images/smilies/zwinker.gif)
Gruß
Werner