minidampfer schrieb:Nicht den normalen Schleifbock dafür verwenden, sondern den "Dremel" od. wie die Zahnarztmaschinchen alle heißen.
Dazu eine Trennscheibe einspannen und deren Seitenfläche zum Schleifen benützen.
Wie man sieht gehen die Meinungen hier weit auseinander, da jeder seine eigenen Erfahrungen macht.
Der Werkzeugmacher hingegen sagt, die Schleifscheibe kann nicht groß genug sein.
Die alten Messerschleifer benutzten früher riesige Scheiben, an denen sie von Hand wahre Kunstwerke vollbrachten.
Wenn man so in verschiedene Hobbykeller kommt sieht man die kuriosesten Zustände von Schleifscheiben, mit denen kann man höchstens noch einen "Wellenschliff" an einem Flacheisen machen.
Was ich sagen will, es gibt Schleifscheiben und Schleifscheiben.
An einem Schleifbock wo Alu oder Winkeleisen entgratet und Rundstähle getrennt, gekürzt und angefast werden kann man keine Werzeuge schärfen.
Für das Werkzeugschleifen sollte ein separater Schleifbock zur Verfügung stehen an dem nichts anderes gemacht wird.
Im Betrieb hing da immer ein Schild "NUR FÜR WEKZEUGE".
Die Scheiben sollten völlig frei von Riefen und Unebenheiten sein.
Zum Schleifbock gehört deshalb auch ein Abrichtwerkzeug mit dem man in regelmäßigen Abständen die Vorderkante der Scheiben eben abrichtet.
Dabei wird nicht nur die Schleiffläche geebnet, es werden auch eventuelle Unwuchten der Scheiben minimiert.
An "besseren" Schleifböcken kann man die Unwucht mittels Ausgleichgewichten beseitigen, denn eine vibrierende Maschine taugt weniger für feine Schleifarbeiten.
Nach jedem Abrichten ist der Spalt zwischen Scheibe und Werkzeugauflage neu auf einen geringen Spalt einzustellen, um Unfälle zu vermeiden.
Die Auflage kann man Bedarf rechtwinklig (zum Scheibenmittelpunkt zeigend) oder im Winkel 5...10° fallend (Freiwinkel für Drehstähle) befestigen.
Prinzipiell wird nur an der Vorderkante einer Schleifscheibe gearbeitet.
Nur in Ausnahmefällen sollte man die Seitenfläche benutzen.
Für das Schleifen verschiedener Materialien haben sich entsprechende Scheibenmaterialien (Kornmaterial; Bindemittel) durchgesetzt.
Zum Schleifen "normalen" Stahls verwendet man Korundscheiben.
Für Werkzeuge in HSS- Qualität (Bohrer; Drehlinge usw.) eignen sich die härteren Edelkorundscheiben besonders.
Hartmetallwerkzeuge sollte man an Siliziumcarbid- oder Diamantscheiben
bearbeiten.
Zu beachten ist, um so härter das zu schleifende Material, um so härter muß auch das zu verwendende Korn sein, aber um so weicher das Bindemittel der Kornstruktur!
Man sollte die grobe Form eines Werzeuges auf einer grobkörnigen Schruppscheibe vorschleifen und die Feinheiten an einer feinkörnigen Schlichtscheibe fertigschleifen.
Dabei ist zu beachten das sich das Werkzeug nicht zu stark erwärmt, so daß es sich verfärbt, da ihm sonst seine Härte verloren geht und es somit unbrauchbar wird.
Deshalb sollte neben jedem Schleifbock auch ein Behälter mit klarem Wasser stehen in dem das Schleifgut regelmäßig abgekühlt wird.
Viele Grüße
Bernd