Hallo Bohrer,

für Leute, die nicht gerne schleifen

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Habe selbst heute zugeschlagen, 170 HSS-Bohrer für 28.-€

1 Angebot läuft in ca 1.5 Std ab.

Gruss
Wilfried

Hallo,

ich hätte da mal ne Anfängerfrage zu Schleifscheiben:

Zitat:Für das Schleifen verschiedener Materialien haben sich entsprechende Scheibenmaterialien (Kornmaterial; Bindemittel) durchgesetzt.
Zum Schleifen "normalen" Stahls verwendet man Korundscheiben.
Für Werkzeuge in HSS- Qualität (Bohrer; Drehlinge usw.) eignen sich die härteren Edelkorundscheiben besonders.
Hartmetallwerkzeuge sollte man an Siliziumcarbid- oder Diamantscheiben
bearbeiten.

Für welchen Zweck gibt es eigentlich Scheiben im Wasserbad?

Gruß
Günter[/quote]

quaxxx schrieb:Für welchen Zweck gibt es eigentlich Scheiben im Wasserbad?

Hallo Günter,

ob Nassschleifen bei Werkzeugen genutzt wird weiss ich gar nicht.

Beim Schärfen von Messer (die eine Sonderform von Werkzeugen sind) aber auf jeden Fall.
Da wird eine sehr niedrige Schnittgeschwindigkeit gefahren und das Wasser schmiert und vor allem kühlt zusätzlich die Schneide.

Wenn die Schneide wenige Mikrometer breit ist und danach das Werkzeug ebenfalls sehr dünn ist (im Vergleich zu einem Drehstahl) kann sich diese geringe Materialmasse sonst sehr leicht, schnell und unbemerkt erwärmen und dabei deutlich über die Anlasstemperatur kommen.
Und wer will schon eine weiche Schneide.

Hans

Hi Leute,
hier auch mal ein interessantes Video zum Bohrer nachschleifen / schärfen:

Bohrerschärfgerät

Ein direkter Link hat nicht funktioniert. Bitte auf der Seite zum Bohrerschärfgerät durchhangeln. In der Beschreibung kann man dann das Video starten.

Grüßle
Bernhard

Hallo all Ihr Bohrerschleif interessierte.

@Quaxxx

Zitat:
Wozu gibt´s ein Wasserbad ? (Schleifgerät?)

Frage mal Deinen Koch, Deinen Fleischer, Deinen Tischler, Deinen Zimmermann, ...
Sage Deinem Tischler aber nicht, daß ein Hobelmesser für Dich kein Werkzeug ist, ... Sohin wird das sehr wohl für Werkzeuge angewandt.
Hinweis: Tippe einmal bei iiibbbäää das den Suchbegriff Tormek ein. (das ist einer der Hersteller für Naßschleifgeräte) und schau was und wofür das ist.

Zur Verfahrenstechnik:
Ein Wasserbadschleifgerät hat seinen Stein, (zumeißt Sandstein, oder ev. Korund) im Wasser laufen. Dieses Wasser umspült den Stein. Der Stein ist daher naß. Daher: Nassschleifverfahren.
Hiermit dreht der Stein weiter. Das Wasser kommt mit dem Stein zur Schneide. Der Stein trägt ab, das Wasser sorgt für die Kühlung.
Der Stein rennt extrem langsam!! ca. 100 U / min reichen!
Natürlich rinnt immer Wasser daneben. Aber das ist wurscht, du füllst wieder nach.

Dein Werkzeug kann niemals ausglühen, sondern hält die Härte.
Das wird angewendet z.b. beim Tischler, - er schleift seine Hobelmesser und sonstiges. Beim Zimmermann er schleift seine Axt, beim Schmied - er schleift die nachgeschmiedete Axt, beim Koch und Fleischer - er schleift seine Messer.

Nicht schleifen soll man die Messer (Küchenmesser, Hobelmesser, Anreißnadel, ...) am Doppelschleifbock. Denn da ist die Schneidkante so dünn, daß die Gefahr besteht die Schneide glüht aus. Fachlich gesehen ist das ein Brennfleck. Die Härte und Schneidhaltigkeit ist weg. Du siehst das an der Verfärbung. (Anlaßfarben, siehe auch Auspuffkrümmer eines Motorrades, ...)

Das Naßschleifverfahren in einer weiteren techn. wichtigen Position:
Du hast z.b. etwas rund oder flach zu schleifen mit sog. z. b. Flachschleifmaschinen.
Auch hier wird Naß geschliffen damit das Material nicht verbrennt. Wenn Du kein Wasser in der Flach- oder Rundschleifmaschine hast, sollte Sie Dir gar nicht anlaufen.

@ an alle Interessierten:
Zum Trockenschliff:
Ja, Du kannst einen Bohrer (Metallbohrer) auf dem Schleifbock nachschleifen. Es ist dabei egal ob das ein CV Stahl, HSS Stahl, Cobaltlegierter Stahl, oder irgendeiner mit einer Beschichtung ist.

Bohrer nachschleifen ist eine reine Übungssache und wird immer von einem Könner zu einem anderen weitergeleitet. Und zwar ausschließlich durch vorzeigen. Somit ganz persönlich. Also ich mache vor und Du nach. Jedesmal zeige ich Dir etwas mehr. Schule Dich auf die Punkte zu achten die wichtig sind.
Aber die Spiralbohrer ist ein Hund, er hat eine komplizierte Geometrie. Lernen kann ich Dir das nur mit vorzeigen. Sonst geht´s nicht. Das kannst Du nicht aus einem Buch herauslesen. Das scheitert.
Du kannst dies auf einem Doppelschleifbock, auf der Flex (typisch für Baustellen, Montageorten, ...) auf einem Schleifband, .... machen.
Am Anfang ist der Schleifbock am leichtesten zu erlernen.

Dann kommt die wichtige Theorie. Und auch wichtig ist, daß Du einen Freihandschliff nie zu 100 % perfekt ausführen wirst, sondern es immer - je nach Deinem Training - ein paar Kleinigkeiten gibt.
Es gibt genug Lehrbücher die behaupten, ein Freihandschliff ist nie wirklich möglich. ... Damit haben sie aber nicht unbedingt recht. Ein Freihandschliff ist sicher nix für CNC´ler. Weil ein Freihandschliff keine exakte Passung mehr hergibt. (mit Tricks schon, ....)
Aber für den Hobbybereich reicht das ja.

Mein Einstieg für euch:
Erst mal eine Schaufelbohrer schmieden, härten und schleifen lernen. Das geht in ein paar Stunden. Dann die Schleiftechnik nochmals gut besprechen.
Noch ein paar mal üben und paßt schon.

Erst dann würde ich einen Spiralbohrer nehmen. Ein paar neue werdet ich schon über den Haufen schleifen. Aber es geht nicht anders.
Schleifen kann ich Sie Dir auch, wenn notwendig. (Versandkosten zahlst Du und ich mache Dir die Arbeit - gratis)

Wenn Walter will, machen wir einmal einen kleinen Wochenend Kursus mit anwesenden Interessenten.
Auch das WIFI veranstaltet derzeit einen solchen Kurs. Na, das können wir besser! Wäre doch gelacht.

Fachlichen Gruß
Johann

Johann schrieb:1) Schleifen kann ich Sie Dir auch, wenn notwendig. (Versandkosten zahlst Du und ich mache Dir die Arbeit - gratis)

2) Wenn Walter will, machen wir einmal einen kleinen Wochenend Kursus mit anwesenden Interessenten.
Johann

Hallo Johann,

1) was kostet eigentlich ein Paket von D nach A und zurück?

2) Auja, nur ist A1111 etwas weit entfernt für mich!

Hans

Hallo Hobbymesser,

Ein Paket kostet soviel wie Gewicht.
Also wenn Du nicht gerade die größten Bohrer herschickst, ....

Problemstellung:
Die kleinsten Bohrer schleife ich nicht. so unter 2mm. das geht besser auf einem Handabziehstein.

Trick:
die kleinen Bohrer schleife ich auf CBN Scheiben.

Und noch ein Trick:
Du nimmst hiefür einen Stiftenkloben zum einspannen. - geht auch so.
Und wenn Du einen Eurekabohrer (unter 2mm) nimmst kannst gleich auf mich verzichten. Da bist Du mit dem Handstein scheller als Du bis zur Post brauchst um mir das Packerl zu schicken.

http://www.bastelstube.wien/forum/images...ueller.gif

Zum Kursort: Ist ja wurscht wo der Ort ist. Wir brauchen:
Jeder einen Schleifbock, Stromanschuß und haufenweise Bohrer zum Üben. Schutzbrille nicht vergessen, sowie gute Stimmung beim Basteln.

Gruß
Johann

Hi zusammen,

ja das bohrer schärfen ist schon was feines.
ich kann nur jeden ermutigen das mal selbst zu versuchen. ich will jetzt nicht hier den anschein erwecken das ich der beste bohrerschleifer bin aber ich denke man kann das auch als nicht schlosser / werkzeugmacher etc. sich selbst beibringen oder zeigen lasse.

ich habe beides durch und es klappt ganz gut mittlerweile wenn ich das frei hand mache. ausserdem bin ich der meinung das man beim bohrer nachschleifen ja im grunde nichts kaputt bei machen kann, der bohrer ist ja in der regel schon stumpf und naja wenn ich mit dem bohrer und dem schleifbock fertig bin.....kann er im schlimmsten fall nur noch stumpfer sein!

also am einfachsten finde ich größere Ø nachzuschleifen, so ab 6mm. da kann man besser die schneidflächen sehen und man sieht deutlicher den freischliff.

es ist auch meiner meinung nach recht schnell erlernt einen schneidwinkel von ungefähr ca. 118 grad hinzubekommen, schwieriger ist dann der freiwinkel / freischliff und das vorallem bei kleineren bohrern. wenn ich den nicht einigermaßen hinbekomme, dann merkt man schon das der bohrer nicht "zieht". dann gibts ja noch die querschneide und so.......

man muß das einfach mal probieren nur versuch macht klug!

ich mache mal ein paar fotos

gruß christian

Hallo in der Runde!
Als ich mir meinen Schleifbock aus dem Hobby-Markt zulegte, lief der ziemlich unrund und rappelte stark. Hatte den erst auf einem Gestell an der Wand montiert , welches dann den Lärm auf das Haus übertrug. Habe dann auf eine 40mm Stahlplatte, Gewicht etwa 45 kg, den Schleifbock montiert. an der Unterseite habe ich 4 40mm starke Schwingmetall Stutzen montiert, welche in entsprechende Sacklöcher einer 40mm Küchenarbeitsplatte eingesetzt werden. Alles steht also auf Schwingmetall, die Masse der Platte läßt kein Rappeln zu. Der ganze Konstrukt ist sehr leise und vibrationsfrei. Als nächstes habe ich einen sehr hellen Halogenstrahler so an der Wand angebracht, daß er genau auf die Schleiffläche leuchtet. Nach Gefühl schleifen bringt normalerweise nichts. Gut sehen ist wichtig. Einen Bohrer schleife ich immer so, daß ich ihn zunächst so vor die Schleifscheibe setze, daß der alte Winkel (118°) parallel zur Scheibe ist. Dann zwei mal mit viel Gefühl überschleifen während der Bohrerschaft leicht abgesenkt und etwas nach rechts gedreht wird, sodaß die Freiwinkelfläche ähnlich einem Kegel geschliffen wird. Im Wasser abkühlen und dann die zweite Schneide auf gleiche Weise schleifen. Den Bohrer optisch kontrollieren, ob beide Seiten den gleichen Winkel haben und die beiden Schneiden gleich lang sind, d.h., daß er symmetrisch geschliffen ist. Das geht am Besten, indem man eine Hand über die Schneide hält und das Licht sich nicht auf der Schneide Spiegelt, man also nur die Kontur sieht. Freiwinkel auf beiden Seiten kontrollieren, ebenso die Ecken am Umfang, denn die verschleißen am ehesten. Und immer die Hand / Finger, die den Bohrer im geringen Abstand vor der Scheibe hält, fest auf die Auflage drücken, sodaß sie sehr stabil und sicher aufliegt. Da kann nichts verwackeln und der Bohrer wird so optimal geführt. Zum Bohrerschleifen gehört eine ruhige Hand und ein gutes Auge. Versucht es einmal. Mit meine 72 Jahren schaffe ich das noch locker. Wenn dann beim Aufbohren zwei gleich geformte Späne entstehen, ist der Bohrer symmetrisch geschliffen. Versucht es mal, es geht einfacher als Ihr denkt.
Viel Spaß beim Üben wünscht Euch
Hermann

Hallo

Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen allerdings kenne ich die Problematik wohl.
Ich bin selbst kein Metaller, habe aber vieles schon gemacht oder mir selbst beigebracht.

In meinen Augen ist das Bohrerschleifen reine Übungssache, genau wie Messer schleifen oder schweißen.

Mein Tipp: Schablone zurechfeilen oder von mir aus Kaufen mit 118°, oder 120° oder 130°. Wie auch immer.
Und dann einfach alle stumpfen Bohrer schnappen und üben üben üben. Am besten geht es imho am Bandschleifer mit feinem Korn. Und das Kühlen nicht vergessen.
Immer wieder die Symmetrie überprüfen und wenns gut aussieht ne Probebohrung.

Also: Nicht verzagen, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mir gelingt es auch nicht immer auf Anhieb, obwohl ich es von einem Profi gezeigt bekommen habe.