Hallo zusammen,

ich versuche mich gerade im Alu-Schweißen (Fortsetzung von: http://www.bastelstube.wien/forum/showth...p?tid=5828).

Ich nutze AC (100Hz) mit Spannungsverlagerung (40%), Pulsfunktion (auch ca. 40%) und versuche mich darin, ein Stück AlMgSi0.5 (Stärke 3mm) zu schweißen.

Und es will leider fast überhaupt nicht. Die Stücke wurden mit der Feile angefast und die Oxidschicht weggefeilt, mit Aceton entfettet und schließlich mit der Drahtbürste gesäubert.

Sobald ich ein Schmelzbad habe, habe ich einen stabilen, dünnen Lichtbogen und kann das Schmelzbad gemütlich vor mir herschieben und Schweißzusatz hineintupfen.

Auf dem Grund-Alu dagegen will sich kein stabiler Lichtbogen herstellen lassen: Der Lichtbogen sprüht so breit wie eine Wunderkerze. Dementsprechend schlecht funktioniert das Anheften.

Hat jemand einen Tipp für mich?

Viele Grüße
Nicolas

Ich habe zwar das letzte mal 1998 Alu mit WIG geschweißt und seit dem viel vergessen, aber wenn ich mich richtig erinnere, verwendet man zum Schweißen von Alu eine Wolframnadel mit Kugel an der Spitze.

Hast du eine solche Kugelspitze?

Wir haben sie hergestellt, indem auf ein dickes Stück Kupfer gebraten wurde, bis die Wolframnadel zu einer Kugel geschmolzen ist.

Ich bin mir da aber nicht mehr so sicher ob ich mich da richtig erinnere,

(21.12.2016, 01:00)BarnyF schrieb: Hast du eine solche Kugelspitze?

Wir haben sie hergestellt, indem auf ein dickes Stück Kupfer gebraten wurde, bis die Wolframnadel zu einer Kugel geschmolzen ist.

Nein, ich habe die Elektrode spitz geschliffen - in den Videos, die ich mir angesehen hatte, wurde das so erklärt, daß sich die Kalotte beim Alu-Schweißen selbst bilden würde. (Tat sie bislang allerdings nicht.)

Mal sehen. Heute ist das Buch angekommen (M. Brier - Schritt für Schritt WIG Schweißen). Vielleicht lese ich da das Gegenteil.

Hi

(21.12.2016, 19:25)Nicolas schrieb: Vielleicht lese ich da das Gegenteil.

So sieht's wohl aus - wenn man selber keine Ahnung hat (willkommen im Club, übrigens), muß man den Worten der Anderen glauben - auch, wenn Diese sich widersprechen

Hallo,

hört sich nach Verunreinigung an,

Wenn Du die Nahtvorbereitung machst, nur mit Edelstahlbürste und alle Werkzeuge wie Feile, Flex, Schleifscheibe etc wirklich nur für Aluminium Nutzen, ansonsten kontaminierst Du das Alu und das ist echt fies.
Immer schön auf Sauberkeit achten, auch z.b. die Schweissstäbe ruhig mal abputzen.

Früher wurde AC Wig nur mit abgerundeter Elektrode geschweisst, moderne Invertergerät kommen aber da auch mit Spitzer Elektrode klar oder bevorzugen die sogar. Ich habe schon ein paar Jahre kaum noch Alu geschweisst, da waren Inverter noch nicht so angesagt.

Am besten suchst Du die einen Shop in der Nähe die Schweissgeräte und Zubehör verkaufen, die werden zwar von Deinem Stahlwerk nicht so begeistert sein , aber wenn Du da ein wenig Zubehör kaufst, werden die Dich sicher auch beraten welche Düsen und Elektroden Du am besten nimmst. Gas, Handschuhe, guten Schweissschirm und Schweissstäbe braucht man ja immer und wenn dann gute Beratung da ist, sollte man da auch ruhig ein paar Euro mehr ausgeben.

160 A , 2,4mm Nadel Grün Spitz anschleifen, 12l/min Argon,Brenner an Minus, 50-70 Hz , AC Trapez Positiv Halbwelle etwas höher als Negativ......dann zerbricht die Oxidschicht. Ganz wichtig....achte darauf das keine Zugluft im Raum ist, dann wird dein Gas verwirbelt und du hast unruhige Lichtbogen und unsaubere Nähte.

Alles ist reine Übungssache......und Anleitungen, Ratschläge sind nur bedingt tauglich da jedes Gerät anders behandelt werden will.

Wieviel Schutzgas hast du eingestellt?

Danke für die ganzen Antworten.

Ich habe eine ganze Reihe von Fehlern gemacht:

• Alu vorher mit Stahl-Drahtbürste gereinigt statt mit einer Drahtbürste aus rostfreiem Stahl
  
• Gas-Einstellung zu hoch (Manometer zeigt systematisch weniger als der Gasmengenmesser an)
  
• Zu kleinen Strom gewählt.
  

Die drei Sachen sind korrigiert, und der Einbrand sieht fast vernünftig aus. Ich denke, daß das mit ein wenig Übung wird.

Dafür sind neue Probleme aufgetaucht/andere alte Probleme noch nicht gelöst:

• Ab und an Spannungsrisse am Nahtende
  
• Endkrater
  
• Beim Heften laufen die beiden Schmelzbäder irgendwie nie zusammen. Ich muß immer Schweißzusatz dazugeben.
  

Ich verstehe allerdings nicht, wie bei meinem STAHLWERK AC/DC WIG 200 PULS S die Stromabsenkung funktionieren soll. Selbst wenn ich den Regler ganz nach rechts gedreht habe (10 Sekunden), egal ob 2T oder 4T: Sobald ich den Taster betätigt habe, ist der Lichtbogen aus.

Dummerweise ist die Anleitung von diesem Gerät auch extrem lückenhaft - diese Funktion gehört dazu.

zu 1 zu große hitze
zu 2 dito..
du darfst bei schweißende nicht den brenner wegziehen, gas sollte 2-3 sek nachgeblasen werden.

zu 3 zu wenig hitze, spalt zu groß......üben.

(23.12.2016, 18:55)Nicolas schrieb: Ich verstehe allerdings nicht, wie bei meinem STAHLWERK AC/DC WIG 200 PULS S die Stromabsenkung funktionieren soll. Selbst wenn ich den Regler ganz nach rechts gedreht habe (10 Sekunden), egal ob 2T oder 4T: Sobald ich den Taster betätigt habe, ist der Lichtbogen aus.

Dummerweise ist die Anleitung von diesem Gerät auch extrem lückenhaft - diese Funktion gehört dazu.

Hallo

Stromabsenkung (und auch Anfangsstrom) funktioniert nur im 4T Modus:
Zum Starten Taste am Brenner drücken. Solange diese gedrückt bleibt fließt der eingestellte Startstrom.
Taste lösen. Dann stellt sich der Schweißstrom ein.
Zum Beenden die Taste wieder drücken und der Schlusstrom fließt solange die Taste gedrückt bleibt. Nach loslassen der Taste stoppt der Strom und die Gasnachlaufzeit beginnt.

Gruß Ulrich