Hallo Herbert,

ich nutze eine ähnliche Maschine. Die Bohrerschleifeinrichtung einigermaßen optimal einzustellen ist eine ziemliche Fummelei. Insb. der 180° Umschlag, also das Schleifen der gegenüberliegenden Bohrerschneide, muss sehr "gefühlvoll" erfolgen d.h.: den Bohrer mit Umschlag "lagegleich" einlegen, damit man einen symmetrischen Schliff hinbekommt (beide Schneiden schneiden gleich, es ergeben sich 2 gleichartige Späne links/rechts, das Bohrloch wird rund und passend in der Dimension). Auch die Einstellung des Freiwinkel hängt sehr stark davon ab wie weit der Bohrer aus dem Prisma vorn auskragt (bei den Imports fehlt die Angabe, welche Auskragung bei welchem Bohrerdurchmesser einzustellen ist), ganz zu schweigen von der Nulllage im Prisma, d.h. in welchem Winkel liegen die Schneiden zur Prismenachse. Luc Wybo hat über all diese Punkte ausführlich berichtet: How it works, drill grinding with PP-U3, siehe www.youtube.com/watch?v=1egAPzOGVDw.

Gruß

Stefan

Hallo Herbert,
wie man damit Bohrer schleift, ist HIER gut beschrieben.

Hans

(11.12.2020, 11:13)Limbo schrieb: Hallo Herbert,
wie man damit Bohrer schleift, ist HIER gut beschrieben.

Hans

Hallo Hans
Danke das ist ja super erklärt ich habe mich zwar schon mit dem Teil angefreundet aber es gibt
immer etwas was man besser machen könnte .

Bohrer schleifen geht jetzt eh schon so halbwegs jetzt möchte ich mal Fräser probieren.
Nochmals Danke

Liebe Grüße
Herbert

(12.12.2020, 16:58)Herbert1070 schrieb: Hallo Hans 
Danke das ist ja super erklärt ... aber es gibt immer etwas was man besser machen könnte . 
Bohrer schleifen geht jetzt eh schon so halbwegs jetzt möchte ich mal Fräser probieren.
Nochmals Danke
Herbert

Hallo Herbert, 
Fräser schleifen geht super, solange die Dinger nicht zu klein sind und dabei zu viele Schneiden haben.
Beschichtete Fräser kaufe ich nur "klein" und schleife sie nicht, weil wenn schleifen dann keine Beschichtung mehr.

Für Drehstähle habe ich noch den Tipp, Spannzangen mit Vierkantloch zu kaufen. die habe ich in 10 und 12mm passend zu meinen Drehstählen.

(12.12.2020, 19:06)Limbo schrieb: Hallo Herbert, 
Fräser schleifen geht super, solange die Dinger nicht zu klein sind und dabei zu viele Schneiden haben.
Beschichtete Fräser kaufe ich nur "klein" und schleife sie nicht, weil wenn schleifen dann keine Beschichtung mehr.

Für Drehstähle habe ich noch den Tipp, Spannzangen mit Vierkantloch zu kaufen. die habe ich in 10 und 12mm passend zu meinen Drehstählen.

Hallo Hans

das klingt ja gut ich habe eh meistens nur Fräser mit 2 Schneiden. Ich werde ja sehen ob das so leich geht aber ich lasse mich eh nicht so schnell unterkriegen.

Danke für den Tipp für die Drehstähle den werde ich sicher auch noch später umsetzen momentan habe ich fast alles auf Wendeplatten.

Liebe Grüße
Herbert

Für die etwas ruhigeren Festtage habe ich mal das geballte Internetwissen über das Schleifen von Bohrern hervorgesucht.
Nun rechnet aber nicht mit der ultimativen Erweiterung eurer Bohrerschleifkünste, sondern erfreut Euch an der Meinungsvielfalt zu dieser, doch althergebrachten Kunst.
Am Ende wisst Ihr dann auch, weshalb Ihr nie einen selbst angeschliffenen Bohrer für deine Bohrung verwenden dürft, durch die Ihr eine hochfeste Schraube montieren möchtet.
So Manches, was der Opa noch vor dem Krieg konnte, funktioniert scheinbar heute nicht mehr... 
Bohrerschleifen für Spezialisten

Inzwischen suche ich meine Metallbohrer bis 30mm für die Microelektronik zusammen. (Nein, ich habe nur MK-Bohrer bis 24mm und der größte, jemals in meiner Werkstatt verwendete Spiralbohrer hatte 20mm .)

viel Spaß beim studieren 
Hans

(24.12.2020, 16:46)Limbo schrieb: Inzwischen suche ich meine Metallbohrer bis 30mm für die Microelektronik zusammen. (Nein, ich habe nur MK-Bohrer bis 24mm und der größte, jemals in meiner Werkstatt verwendete Spiralbohrer hatte 20mm .)

Hallo Hans ,

Danke erstmal für das geballte Internetwissen .

Also eine Frage hätte ich da schon noch auf Lager - 30 mm für die Microelectronic  das war wohl noch eine THT 50000 A Diode oder so ?  

Frohe Weihnachten und alles gute

LG
Herbert

(24.12.2020, 18:31)Herbert1070 schrieb: Hallo Hans ,
Also eine Frage hätte ich da schon noch auf Lager - 30 mm für die Microelectronic  das war wohl noch eine THT 50000 A Diode oder so ?  
LG  Herbert

Naja, es ist ein Microcontroller-Forum, und schleift Einer seine Bohrer bis 30mm. 
Möglicherweise möchte Der einen Hohlraum schaffen, um einen Arduino Nano einzubauen.

In meiner Ausbildung habe ich auch Bohrer freihand schleifen gelernt, und kann es heute noch mit der einfachen Winkellehre.
Für einfache Durchgangs- und Gewindebohrungen reicht der Anschliff aus. 
Wenn ich mit den auf 1/10mm gestuften Bohrern nach dem Anschliff genau bohren möchte, dann bohre ich kleiner vor, und der der passende Bohrer sucht sich selbst die Mitte. Soll die Bohrung ganz genau werden, dann greife ich zur Reibahle.
Das wird dann mit meinen verstellbaren Reibahlen "Landmaschinenmechaniker-Qualität".
Die Bohrer schleife ich übrigens auch nur an der Spitze an, der Freiwinkel ergibt sich dabei von selbst und es schneiden beide Bohrerschneiden.
Am Umfang schärfe ich die Bohrer nie, das soll Einfluss auf den Durchmesser der Bohrung haben.  

Selbst angeschliffene 0,6mm Bohrer kann ich auch nicht präsentieren, aber ich bin auch kein Dentist. Bohrer so ab 2-2,5mm halte ich auch mal an die Schleifscheibe, aber Präzision erreiche ich dabei nicht. Erst so ab 3 - 3,5mm kann ich etwa sehen, wie die Schneiden aussehen. Die meisten Bohrer, die ich schleife haben Durchmesser von 4 -10 mm, Größere kommen auch vor, aber sehr selten.

Zum Thema Bohrer anschleifen habe ich mal wieder einen anderen Kollegen gefunden, der die Maschine ganz anders einstellt, aber nach den Bildern gute Ergebnisse produziert hat.
Diese Einstellungen des Werkzeughalters habe ich noch nicht selbst ausprobiert, möchte es aber auch irgendwann nachvollziehen.

französische Bohrer anschleifen
Mein Browser hat mir den Text übersetzt und die vielen Bilder sprechen für sich.

Man beachte, dass der den "Schwenkanschlag" der in der kleinen Bohrung unter dem Spannzangenfutter nicht verwendet. (Auf dem ersten Bild rechts; beim 6. Bild fehlt der Anschlag)  Deshalb kommt es auf eine andere Gradeinstellung.
Man beachte aber auch, dass er auf dem 11. Bild die Bohrerschleifvorrichung an der Stirnseite angeschliffen hat. Das passt dazu, dass er den Bohrerträger ganz nach vorn geschoben hat (siehe Position der Inbusschraube) und die Bohrerspitze nur (zu)wenig über den Träger hervorsteht. 

Zu der 1/4 Kreisscheibe an der Stirnseite möchte ich anfügen, dass Diese so eingestellt werden muss, dass die Bohrerschneiden vor dem Schwenken senkrecht und parallel zur Schleifscheibe stehen. Die Scheibe muss quasi für jeden Bohrer neu justiert werden, da die Bohrer unterschiedlich dicke Bohrerseelen haben.

Bei einigen Bohrern sieht es so aus, als hätten die Bohrer keinen, oder eine sehr kleinen Freiwinkel, davon schreibt der Mann scheinbar auch. Für den Freiwinkel ist ist der kreisende Schwenkradius der Vorrichtung verantwortlich, und wo der Schliff beginnt und abhängig Davon wo er aufhört legt die Einstellung der1/4 Kreisscheibe fest. Den Winkel des Freischliffs bestimmt man mit dem Überstand der Bohrerspitze über den Drehpunkt der Vorrichtung in der Spannzange. Hierzu hat die originale Deckel-Bohrerschleifvorrichung eine Skala an dem Bohrerträger. Die Skala beginnt auf den Schaft mit Null 5mm hinter der 1/4 Kreisscheibe und hat im mm-Abstand Striche, die sich je nach Bohrerdurchmesser mit der Stirnseite des Grundkörpers decken sollen.  Demnach ist die Vorrichtung auf den Bildern für sehr kleine Bohrer eingestellt.

Sorry für so viel Theorie, aber die Bilder dazu hat der französische Kollege geliefert.  

Hans